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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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starken Schiwa getötet, aber ein gleichstarker hat ihn ersetzt.«
    »Das Leben ist ein Kommen und Gehen.«
    »Was hast du dir davon versprochen? - Rache?«
    »Rache ist Teil der Selbstverblendung. Wie kann man etwas töten, das weder wirklich lebt noch stirbt, sondern nur als eine Spiegelung des Absoluten existiert?«
    »Du hast es aber ausgesprochen sauber erledigt, selbst wenn es, wie du sagst, nur eine Umordnung war.«
    »Danke.«
    »Aber warum hast du es getan?. Und eine Antwort wäre mir lieber als ein Traktat.«
    »Ich wollte die gesamte Hierarchie des Himmels vernichten. Es scheint jetzt allerdings, daß dieser Plan den Weg aller guten Vorsätze gehen wird.«
    »Und warum wolltest du das tun?«
    »Erzählst du mir dafür, wie du meine wahre Identität entdeckt hast?«
    »Das ist nur recht und billig. Also warum?«
    »Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß die Menschheit ohne die Götter besser leben wird. Wenn ich sie alle beseitige, dachte ich mir, können die Leute endlich Büchsenöffner und Büchsen zum öffnen und anderes in der Art haben, ohne den Zorn des Himmels fürchten zu müssen. Wir sind lange genug auf ihnen herumgetrampelt. Ich wollte ihnen eine Chance geben, in Freiheit zu leben und das aufzubauen, was sie wollen.«
    »Aber sie leben doch und leben und leben.«
    »Sie leben und sie leben auch nicht. Genauso und genausowenig wie die Götter.«
    »Du warst so ungefähr der letzte Akzelerationist, den es auf der Welt noch gab, Sam. Wer hätte angenommen, daß du auch der tödlichste sein könntest.«
    »Wie bist du auf mich gekommen?«
    »Ich überlegte mir, daß eigentlich Sam der Verdächtige Nummer eins sein müßte - nur, Sam war tot.«
    »Ich hatte das für einen ausreichenden Schutz gegen eine Entdeckung gehalten.«
    »Ich fragte mich also, ob es für Sam irgendwelche Mittel und Wege gegeben haben konnte, dem Tod zu entgehen. Mir fiel als einzige Möglichkeit ein Körperwechsel ein. Wer, fragte ich mich dann, erhielt an dem Tag, an dem Sam starb, einen neuen Körper? Nur Murugan. Aber das schien keinen Sinn zu ergeben, denn er erhielt seinen Körper erst nach Sams Tod, nicht vorher. Ich ließ das einen Augenblick außer Betracht. Du - Murugan - wurdest als einer der siebenunddreißig Verdächtigen getestet und von Yama für unschuldig befunden. Es sah also so aus, als ob ich auf einer völlig falschen Fährte sei - bis mir eine ganz einfache Methode einfiel, den Verdacht zu überprüfen. Yama kann den Psychotest manipulieren, warum sollte nicht auch jemand anders dazu in der Lage sein? Ich rief mir an diesem Punkt ins Gedächtnis, daß Kalkin einst vermittels seiner göttlichen Fähigkeit Gewitter und elektromagnetische Phänomene zu kontrollieren vermocht hatte. Vielleicht war die Maschine durch seine Geisteskraft sabotiert worden, so daß sie nichts Verdächtiges anzeigte. Wenn ich das nachprüfen wollte, brauchte ich mich nicht damit zu beschäftigen, w as die Maschine abgelesen hatte, sondern mußte nur das Wie beachten. Es ist wie bei Finger- oder Handflächenabdrücken - keine zwei Individuen besitzen das gleiche Denkmuster. Gleichgültig welchen Körper er trägt und unabhängig davon, welches Gehirn er besitzt, behält ein Mensch die ihm entsprechende Geistesmatrix. Es fällt dabei auch nicht ins Gewicht, welche Gedanken durch den Geist dieses Menschen wandern, die Gedankenmuster bleiben erhalten und charakterisieren den Einzelnen eindeutig. Ich verglich deine Muster mit denen Murugans, die ich auf einem Band in Yamas Laboratorium entdeckte. Sie waren verschieden. Ich weiß nicht, wie du den Körperwechsel bewerkstelligt hast, aber ich wußte von da ab, wer du warst.«
    »Sehr clever, Kubera. Wer sonst weiß noch von diesen seltsamen Überlegungen?«
    »Bis jetzt niemand. Aber Yama wird, fürchte ich, bald von selbst darauf kommen. Er löst alle Probleme.«
    »Warum setzt du dein Leben aufs Spiel und kommst zu mir?«
    »Im allgemeinen erreicht niemand dein Alter, mein Alter ohne eine gewisse Einsichtigkeit. Ich wußte, daß du mich zumindest anhören würdest, ehe du losschlägst. Ich weiß auch, daß mir nichts geschehen wird, weil das, was ich dir zu sagen habe, gut für dich ist.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich habe immerhin so viel Sympathien für das, was du getan hast, daß ich dir helfen will, aus dem Himmel zu entkommen.«
    »Danke, nein.«
    »Du möchtest diesen Kampf doch gewinnen, oder?«
    »Ja, und ich werde auf meine Art gewinnen.«
    »Wie?«
    »Ich werde nun in die

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