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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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hinhoppeln. Dein Orientierungssinn, Frau Hase, lässt …«
    »Dann seid ihr also absichtlich in den Schlossgarten gekommen?«, schaltete sich Marlene taktvoll ein.
    »Ja, als Detektive!«, sagte Frau Hase.
    »Das verrät man doch nicht!« Herr Hase verdrehte die Augen.
    »Auwei«, sagte Frau Hase und biss sich in die Pfotenknöchel. »Hab ich vergessen.«
    »Was gibt es denn aufzudecken?«, fragte Marlene.
    »Was für Sachen du da verbrennst und wieso«, platzte Frau Hase heraus. »Wir sind nämlich Spürnasen!«
    »Frau Hase! Sie haben mehr Enthusiasmus als Verstand.«
    »Ich verbrenne überhaupt nichts«, sagte Marlene. »Das ist der Butler meines Onkels.«
    »Ist das dann nicht auch dein Butler?«, fragte Herr Hase.
    »Ich bin eigentlich bloß zu Besuch hier«, gestand Marlene.
    Von weitem sahen sie, wie der Butler Pappkartons zum Feuer trug, und dann kippte er einen Schwung alte Socken in die Flammen. Es rauchte scheußlich, und der Wind blies den Qualm direkt auf sie zu.
    Also echt, Onkel Runyon, dachte Marlene, alte Socken?
    »Ist das mit dem Verbrennen überhaupt erlaubt?«, fragte Frau Hase. »Mir riecht das ziemlich nach Umweltverschmutzung.«
    »Ach, was weiß ich«, sagte Marlene. »Ich weiß auf einmal überhaupt nichts mehr.«
    »Du weißt bestimmt eine Menge, mein Kleines«, sagte Frau Hase. »Wie lange bist du denn bei deinem Onkel zu Besuch?«
    »Nicht einmal das weiß ich. Er ist todkrank«, antwortete Marlene.
    »Du armes Ding. Dein Onkel ist todkrank, und deine Eltern sind …« – und hier beugte sich Frau Hase zu ihr hinunter, um taktvoll zu flüstern – »… tot.«
    »TOT!«, sagte Marlene, die endgültig die Nerven verloren hatte. »Was wisst ihr, was ich nicht weiß?«
    »NICHTS«, rief Frau Hase und fiel vor Schreck um.
    »Warum sagst du dann so was?«, fragte Marlene, setzte sich auf und beugte sich betont bedrohlich über Frau Hase.
    »Kein Grund auszuflippen«, sagte Herr Hase und hoppelte zwischen die beiden. »Das war nur eine Vermutung.«
    »Wieso denn das? Was wisst ihr beiden?«, fragte Marlene atemlos und auf das Schlimmste gefasst.
    »Also …«, sagte Frau Hase.
    Sie und Herr Hase warfen sich einen Blick zu.
    »Weißt du«, sagte Herr Hase, »wir haben noch nie mit einem Menschen gesprochen, was wir über euch wissen, stammt also alles aus Büchern.«
    »Und wir lesen viel. Vor allem Kinderbücher, denn da steht viel mehr Wahres drin als in Erwachsenenbüchern. Außerdem sind sie lustiger«, sagte Frau Hase.
    »Und in allen Kinderbüchern …«, sagte Herr Hase.
    »Mit ein paar Ausnahmen …«, sagte Frau Hase.
    »Sind die Eltern tot«, sagten sie gemeinsam.
    »Ach so«, sagte Marlene. »Also, tot sind sie nicht, sie sind bloß …«, und dann brach sie ab. Wem konnte sie das mit ihren Eltern überhaupt erzählen? Irgendwer musste ihr doch helfen, sonst würde sie Flo und Mildred nie wiederfinden. Wenn diese Hasen echt waren, dann waren ihre Eltern vielleicht tatsächlich von Füchsen entführt worden. Und dann hatte sie ein Riesenglück, dass sie ausgerechnet einem Detektivpärchen begegnet war, selbst wenn es nur ein Hasendetektivpärchen war. Sie griff in die Tasche, zog die sechs Dollar heraus, die sie noch übrig hatte, und hielt sie Frau Hase hin. »Ist das genug, um Sie als Detektive zu engagieren? Also, nur für den Fall, dass ich das tun will?«
    »Nun ja, Kleines, als Erstes müssen wir den Fall gründlich besprechen.« Frau Hase bemühte sich um Gelassenheit, wäre vor Freude aber fast den Hügel hinaufgepurzelt. Ihre erste Kundin!
    »Sehr richtig«, sagte Herr Hase. »Wir müssen das professionell angehen. Steck das wieder ein und komm mit.«
    Marlenes Magen knurrte. Bei all der Aufregung und Hin- und Herfahrerei der letzten zwei Tage hatte sie tüchtig Hunger bekommen, und das Frühstück war auch schon Stunden her. Herr und Frau Hase wandten höflich den Blick ab.
    »Komm doch zu uns zum Mittagessen, Kleines. Wir wohnen gleich da drüben, nur siebenunddreißig Hügel weiter. Hoppel-di-poppel-di-bloß-nicht-stoppel-di heißt unser Motto«, sagte Frau Hase.
    Die Aussicht, noch siebenunddreißig Hügel vor sich zu haben, war zwar im Moment nicht gerade verlockend, aber kaum hatten sie sich auf den Weg gemacht, entdeckte Marlene, dass man vor lauter Müdigkeit einfach einen Fuß vor den anderen setzen konnte, ohne groß zu überlegen, was als Nächstes kam.
    Ab und zu hoppelten die Hases hinter sie und gaben ihr hilfsbereit einen Schubs. Sie seien von ihrem

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