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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Streitkräfte an den Untiefen des Mrin, zwei Tagesmärsche hinter dir? Glaubst du nicht, daß du sie brauchst?«
    »Wovon redest du, Onkel?« fragte Polgara scharf.
    »Ich dachte, ich drücke mich deutlich aus. Die drasnische Armee lagert an den Untiefen. Es sieht nicht so aus, als hätte sie vor, sich in nächster Zeit in Marsch zu setzen. Sie befestigen ihre Stellung sogar.«
    »Das gibt es doch nicht!«
    Er zuckte die Schultern. »Flieg dorthin und überzeug dich selbst.«
    »Wir sollten den anderen Bescheid geben, Garion«, sagte Polgara ernst. »Irgend etwas muß schiefgegangen sein.«

22
    as bildet sich dieser Mensch ein?« rief Königin Porenn in un-Wgewohntem Grimm. »Ich befahl ihm ausdrücklich, uns so
    schnell wie möglich nachzukommen!«
    Silks Miene war düster. »Ich glaube, wir hätten des unehrenwer-ten General Haldars Fußsohle nach dem Brandmal untersuchen sollen«, sagte er.
    »Das meinst du doch nicht im Ernst?« fragte Porenn.
    »Er handelt mit voller Absicht gegen deinen Befehl, Porenn, und zwar auf eine Weise, die dich und uns alle gefährdet.«
    »Glaub mir, ich werde dieser Sache auf den Grund gehen, sobald ich in Boktor zurück bin!«
    »Bedauerlicherweise begeben wir uns jetzt jedoch nicht in diese Richtung.«
    »Dann kehre ich allein zu den Untiefen zurück«, erklärte sie.
    »Wenn nötig, enthebe ich ihn seines Amtes.«
    »Nein«, sagte er fest. »Das wirst du nicht.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Kheldar, ist dir bewußt, zu wem du sprichst?«
    »Vollkommen, Porenn, aber es ist zu gefährlich.«
    »Es ist meine Pflicht.«
    »Nein«, widersprach er. »Deine Pflicht ist, am Leben zu bleiben, um Kheva großzuziehen, damit er König von Drasnien werden kann.«
    Sie biß sich auf die Lippe. »Das ist unfair, Kheldar.«
    »Das Leben ist hart, Porenn.«
    »Er hat recht, Eure Majestät«, warf Javelin ein. »General Haldar hat bereits Hochverrat begangen, indem er wider Euren Befehl handelt. Ich glaube nicht, daß er davor zurückschrecken würde, Euch zu ermorden.«
    »Wir brauchen Leute«, grollte Barak. »Ein paar wenigstens. Sonst müssen wir anhalten und auf Brendig warten.«
    Silk schüttelte den Kopf. »Haldar lagert an den Untiefen, Wenn es stimmt, was wir vermuten, kann er Brendig daran hindern, seine Truppen an Land zu setzen.«
    »Nun«, fragte Ce'Nedra heftig, »was sollen wir tun?«
    »Ich fürchte, wir haben keine Wahl«, antwortete Barak. »Wir müssen umkehren, zu den Untiefen zurückmarschieren und Haldar wegen Hochverrats festnehmen. Dann können wir mit den Lanzern weitermarschieren.«
    »Dazu benötigen wir fast eine Woche!« protestierte sie.
    »Was könnten wir sonst tun? Wir brauchen diese Lanzer!«
    »Ich glaube, du übersiehst etwas, Barak«, sagte Silk. »Ist dir die zunehmende Kälte in den letzten zwei Tagen aufgefallen?«
    »Ein wenig – am Morgen.«
    »Wir befinden uns in Nordostdrasnien. Der Winter setzt hier sehr früh ein.«
    »Winter? Aber es ist doch noch Frühherbst!«
    »Wir sind hoch im Norden, mein Freund. Der erste Schnee mag jeden Augenblick fallen.«
    Barak fing zu fluchen an.
    Silk winkte Javelin zur Seite, und die beiden unterhielten sich kurz.
    »Es geht alles schief, nicht wahr, Garion?« Ce'Nedras Unterlippe zitterte.
    »Wir schaffen es schon, Ce'Nedra.« Er nahm ihren Arm.
    »Aber wie?«
    »Da muß ich mir erst noch etwas einfallen lassen.«
    »Wir sind recht verwundbar, Garion«, sagte Barak ernst. »Wir marschieren mit unterlegenen Kräften geradewegs in Kultgebiet.
    Jedem Hinterhalt sind wir schutzlos ausgesetzt.«
    »Ihr braucht jemanden, der weit voraus kundschaftet.« Beldin blickte von einem Stück kalten Braten hoch, schob den Rest in den Mund und wischte sich die Finger an seinem schmutzigen Wams ab.
    »Ich kann ziemlich unauffällig sein, wenn ich es möchte.«
    »Ich kümmere mich darum, Onkel«, sagte Polgara. »Hettar
    kommt mit den algarischen Clans nordwärts. Könntest du ihm ent-gegenziehen und erzählen, was passiert ist? Wir brauchen ihn hier, so schnell er es schaffen kann.«
    Er blickte sie abschätzend an, während er immer noch kaute.
    »Keine schlechte Idee, Pol«, gab er zu. »Ich dachte, das Eheleben hätte vielleicht deinen klaren Blick getrübt, aber es sieht so aus, als wäre es nur dein Hintern, der weich wird.«
    »Würdest du es tun, Onkel?« fragte sie eisig.
    »Dann mache ich mich wohl am besten gleich auf den Weg.« Er kauerte sich zusammen, breitete die Arme aus und nahm mit flir-render Bewegung die Form

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