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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nie zuvor gesehen, wie ein Vogel sich verbeugt«, antwortete er. »Es sah komisch aus.«
    »Schon gut, hilf mir jetzt lieber herunter!«
    »Gern, Tante Pol.«
    Als sie unten war, blickte sie ihn ernst an. »Vier Meilen voraus wartet eine größere Truppe des Kultes auf uns.«
    »Wie groß?«
    »Etwa noch um die Hälfte größer als unsere.«
    »Wir müssen gleich den anderen Bescheid geben!« Grimmig
    wendete Garion sein Pferd.
    »Besteht eine Möglichkeit, sie unbemerkt zu umgehen?« fragte Durnik, nachdem Polgara allen berichtet hatte.
    »Ich fürchte nein, Durnik«, erwiderte sie. »Sie wissen, daß wir hier sind, und ich bin überzeugt, daß man uns beobachtet.«
    »Dann müssen wir sie angreifen!« rief Mandorallen. »Wir kämpfen für die gerechte Sache, und deshalb wird der Sieg unser sein.«
    »Das ist ein interessanter Aberglaube, Mandorallen«, sagte Barak.
    »Ich ziehe jedoch eine Übermacht auf der eigenen Seite vor.« Der Riese wandte sich an Polgara. »Wie haben sie sich formiert? Ich meine…«
    »Ich weiß, was das Wort bedeutet, Barak.« Mit der Ferse scharrte sie ein Fleckchen frei und griff nach einem Stock. »Der Weg, dem wir folgen, führt durch eine Schlucht in der Vorgebirgskette vor uns.
    An ihrer tiefsten Stelle sind die Wände zerklüftet. Vier Gruppen haben sich dort verteilt, jede lauert in einer anderen Kluft.« Mit dem Stock zeichnete sie das Terrain auf. »Sie beabsichtigen offenbar, uns bis zur Mitte marschieren zu lassen, um uns dann von allen Seiten gleichzeitig zu überfallen.«
    Stirnrunzelnd betrachtete Durnik ihre Karte. »Eine dieser Gruppen könnten wir mühelos schlagen. Wir müßten lediglich eine Möglichkeit finden, die drei anderen abzuhalten.«
    »So sieht es aus«, brummte Barak. »Nur kann ich mir nicht vorstellen, daß sie sich heraushalten werden, nur weil sie nicht eingeladen wurden.«
    »Nein«, bestätigte der Schmied. »Also werden wir eine Art Barriere errichten müssen, die sie nicht durchbrechen können.«
    »Ihr habt eine Idee, nicht wahr, Durnik?« fragte Königin Porenn.
    »Welche Art von Barriere vermöchte diese Schurken daran zu hindern, ihren Kameraden zu Hilfe zu eilen?« fragte Mandorallen.
    Durnik zuckte die Schultern. »Eine aus Feuer, vermutlich.«
    Javelin schüttelte den Kopf und deutete auf den niedrigen Ginster zu beiden Seiten des Weges. »Alles ist noch grün. Ich glaube nicht, daß es gut brennen würde.«
    Durnik lächelte. »Es muß ja kein echtes Feuer sein!«
    »Könntest du das fertigbringen, Polgara?« fragte Barak mit plötzlich glänzenden Augen.
    Sie überlegte kurz. »Nicht an drei Stellen gleichzeitig.«
    »Aber wir sind drei, Pol«, erinnerte der Schmied sie. »Du könntest eine Gruppe mit Scheinfeuer aufhalten, Garion die zweite und ich die dritte. So ließe sich jede getrennt in ihrer Kluft festhalten, und sobald die erste besiegt ist, nehmen wir uns die nächste vor.« Er zog die Brauen zusammen. »Das einzige Problem ist, daß ich nicht genau weiß, wie man dieses Scheinfeuer hervorruft.«
    »Das ist nicht schwierig, Liebes«, versicherte ihm Polgara. »Du und Garion werdet das schnell heraushaben!«
    »Was meint Ihr?« fragte Königin Porenn Javelin.
    »Es ist gefährlich, sehr gefährlich!«
    »Haben wir eine Wahl?«
    »Im Augenblick fällt mir jedenfalls nichts anderes ein.«
    »Dann machen wir es also so.« Garion wandte sich an Durnik.
    »Wenn du den Truppen erklärst, was wir vorhaben, kann ich schon einstweilen lernen, wie man Feuer vortäuscht.«
    Etwa eine Stunde später zogen die rivanischen Truppen weiter.
    Jeder hielt die Hand dicht an der Waffe, während sie durch den graugrünen Ginster marschierten. Die niedrige Bergkette lag dunkel vor ihnen, und der überwucherte Weg führte direkt in die Schlucht, in der Geröll und größere Felsbrocken umherlagen. Die Bärenkultleute waren in ihren Hinterhalten nicht zu sehen. Garion wappnete sich beim Betreten der Schlucht. Er rief sich noch einmal alles vor Augen, was Tante Pol ihn rasch gelehrt hatte, und konzentrierte sich.
    Ihr Plan funktionierte erstaunlich gut. Als die erste Gruppe des Feindes mit Triumphgebrüll aus ihrer Kluft stürmte, blockierten Garion, Durnik und Polgara sofort die Eingänge zu den drei anderen. Das Triumphgeheul der Angreifer verstummte, als sie erschrocken auf die plötzlichen Flammen starrten, die ihre Kameraden abhielten, sich ihnen anzuschließen. Garions Rivaner nutzten das momentane Zaudern. Schritt um Schritt wurde die erste Gruppe

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