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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er nach kurzer Überlegung.
    »Das mußt du nicht, weißt du?« sagte Barak. »Unter den Umständen würde es dir niemand verdenken, wenn du sie bis zum letzten Mann vernichtest.«
    »Nein«, entgegnete Garion, »ich glaube nicht, daß ich das wirklich möchte. Sag jenen, die noch übrig sind, daß wir ihr Leben verscho-nen werden, wenn sie ihre Waffen niederlegen.«
    Barak zuckte die Schultern. »Es liegt bei dir.«
    »Silk, du verlogener kleiner Dieb!« empörte sich ein hochgewachsener Nadraker in Fellmantel und unbeschreiblicher Pelzkappe. Er durchsuchte oberflächlich die Leiche eines Bärenkultanhängers. »Du hast behauptet, daß sie alle goldene Ketten und Armbänder tragen!
    Das einzige, was der da hat, sind Flöhe!«
    »Nun, vielleicht habe ich ein wenig übertrieben, Yarblek«, antwortete Silk seinem Partner höflich.
    »Dafür sollte ich dich aufschlitzen, ist dir das klar?«
    »Aber Yarblek«, antwortete Silk mit vorgetäuschter Entrüstung,
    »spricht man so zu seinem Bruder?«
    »Bruder!« schnaubte der Nadraker. Er stand auf schob die Leiche zur Seite, die ihn so enttäuscht hatte.
    »Das versprachen wir einander, als wir den Pakt schlossen – daß wir einander wie Brüder behandeln würden.«
    »Dreh mir die Worte nicht im Mund um, du hinterlistiges Wiesel!
    Außerdem habe ich meinem Bruder vor zwanzig Jahren ein Messer in die Rippen gejagt – weil er mich angelogen hat!«
    Als die letzten Kultanhänger sich ergaben, ritten Polgara, Ce'Nedra und Botschaft vorsichtig die Schlucht hoch, begleitet von dem schmutzigen, buckligen Beldin.
    »Eure algarische Verstärkung ist immer noch mehrere Tagesritte entfernt«, wandte sich der häßliche kleine Zauberer an Garion. »Ich versuchte sie zur Eile anzutreiben, doch sie achten wohl allzusehr auf ihre Pferde. Wo habt ihr die ganzen Nadraker her?«
    »Silk hat sie angeheuert.«
    Beldin nickte lobend. »Söldner sind immer die besten Soldaten.«
    Die Augen Yarbleks, der Polgara entgegengeblickt hatte, leuchteten auf. »Ihr seid so hübsch wie eh und je, Mädchen«, stellte er fest.
    »Habt Ihr inzwischen Eure Meinung geändert, so daß ich Euch kaufen kann?«
    »Nein, Yarblek, jedenfalls noch nicht. Ihr seid als Retter in der Not gekommen.«
    »Nur, weil dieser verlogene Dieb behauptete, daß es reiche Beute gäbe!« Er funkelte Silk an, dann stupste er mit dem Fuß die Leiche, über der er stand. »Offen gesagt, tote Hühner zu rupfen bringt mehr ein!«
    Beldin blickte Garion an. »Wenn du deinen Sohn wiedersehen willst, ehe ihm ein Vollbart gewachsen ist, mußt du zusehen, daß ihr weiterkommt.«
    »Ich muß erst Vorkehrungen treffen, was die Gefangenen betrifft«, antwortete Garion.
    »Was gibt es da für Vorkehrungen?« Yarblek zuckte die Schultern. »Reiht sie auf und köpft sie.«
    »Kommt nicht in Frage!«
    »Was hat das Kämpfen für einen Sinn, wenn man danach die Gefangenen nicht abschlachten darf?«
    »Irgendwann einmal, wenn wir Zeit haben, werde ich es dir erklä-
    ren«, versprach ihm Silk.
    »Alorner!« Yarblek seufzte und verdrehte die Augen.
    »Yarblek, du räudiger Hundesohn!« Eine rabenhaarige Frau in Lederbeinkleid und enganliegendem Ledermieder kam heran. Sie strahlte Wut und starke Willenskraft aus. »Hast du nicht gesagt, wir würden Gold und Edelsteine finden, wenn wir die Toten ausneh-men? Dieses Pack hat nichts als Ungeziefer an sich.«
    »Wir wurden getäuscht, Vella«, antwortete er düster und bedachte Silk mit einem bösen Blick.
    »Ich sagte dir doch, daß du diesem rattengesichtigen Schleicher nicht trauen kannst! Du bist nicht nur häßlich, Yarblek, du bist auch dumm!«
    Garion hatte die wütende Frau nachdenklich gemustert. »Ist das nicht das Mädchen, das damals in der Schenke in Gar og Nadrak getanzt hat?« fragte er Silk. Er erinnerte sich gut an die überwältigende Sinnlichkeit der Tänzerin bei ihrer ersten Reise ins Land der Nadraker, die das Blut eines jeden Mannes in jener Wirtsstube in Wallung gebracht hatte.
    Der kleine Mann nickte. »Sie hat den Trapper – Tekk – geheiratet, aber er war bloß zweiter Sieger in einer Auseinandersetzung mit einem Bären vor ein paar Jahren, und sein Bruder hat sie an Yarblek verkauft.«
    »Daß ich sie ihm abnahm, war der schlimmste Fehler, den ich je begangen habe«, brummte Yarblek düster. »Sie ist mit ihren Mes-sern fast so flink wie mit der Zunge.« Er zog einen Ärmel zurück und deutete auf eine häßliche rote Narbe. »Dabei wollte ich nur nett zu ihr sein.«
    Sie

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