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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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lachte. »Ha! Du kennst die Regeln, Yarblek. Wenn du deine Eingeweide behalten willst, dann laß deine Pfoten von mir!«
    Beldin betrachtete sie mit eigenartigem Blick. »Eine heißblütige Frau, nicht wahr?« flüsterte er Yarblek zu. »Ich bewundere Frauen mit Verstand und flinker Zunge!«
    Wilde Hoffnung flammte in Yarbleks Augen auf. »Gefällt sie Euch?« fragte er eifrig. »Ich verkaufe sie Euch, wenn Ihr sie möchtet.«
    »Hast du deinen Verstand völlig verloren, Yarblek?« fragte Vella verärgert.
    »Bitte, Vella, wir sprechen von einem Geschäft!«
    »Dieser schäbige alte Troll könnte sich nicht einmal einen Krug billiges Bier leisten, geschweige denn mich.« Sie wandte sich an Beldin. »Hast du überhaupt zwei Münzen zum Aneinanderreihen, du Esel?« fragte sie abfällig.
    »Jetzt hast du uns den ganzen Spaß verdorben«, murrte Yarblek.
    Beldin jedoch grinste sie schief an. »Du interessierst mich, Mädchen«, versicherte er ihr. »Und das hat seit längerer Zeit, als ich mich erinnern kann, niemand mehr fertiggebracht. Du solltest jedoch an deinen Drohungen und Verwünschungen arbeiten. Der Rhythmus ist nicht ganz, wie er sein sollte.« Er wandte sich an Polgara. »Ich glaube, ich kehre zurück und sehe nach, was die drasnischen Lanzer machen. Irgendwie glaube ich nicht, daß wir es gern hätten, wenn sie uns in den Rücken fielen.« Dann breitete er die Arme aus, duckte sich und wurde zum Falken.
    Vella starrte ihm ungläubig nach, als er davonsegelte. »Wie hat er das gemacht?« keuchte sie.
    »Er ist sehr begabt«, erwiderte Silk.
    »Das ist er wahrhaftig.« Mit feurigen Augen fuhr sie zu Yarblek herum. »Warum hast du zugelassen, daß ich so zu ihm rede? Du weißt doch, wie wichtig der erste Eindruck ist. Jetzt wird er nie ein anständiges Angebot für mich machen.«
    »Du siehst doch selbst, daß er kein Geld hat.«
    »Es gibt auch noch anderes als Geld!«
    Yarblek schüttelte den Kopf und ging brummelnd weg.
    Ce'Nedras Augen waren hart wie grüner Achat. »Garion«, sagte sie mit bedrohlich ruhiger Stimme. »Eines Tages werden wir uns über diese Schenke unterhalten, die du da erwähnt hast – und über Tänzerinnen – und noch ein paar andere Dinge.«
    »Das ist alles schon lange her, Liebes«, sagte er rasch.
    »Keineswegs lange genug!«
    »Hat irgend jemand was zu essen?« Vella schaute sich im Kreis um. »Ich bin so hungrig wie eine Wölfin mit zehn Jungen.«
    »Ich kann wahrscheinlich etwas für Euch finden«, sagte Polgara.
    Vella blickte sie an, und ihre Augen weiteten sich langsam. »Seid Ihr, wer ich glaube, daß Ihr seid?« fragte sie fast ehrfürchtigen Tons.
    »Das hängt davon, was Ihr glaubt, Liebes.«
    »Ich habe gehört, daß Ihr tanzt«, warf Ce'Nedra mit eisiger Stimme ein.
    Vella zuckte die Schultern. »Alle Frauen tanzen. Ich bin nur die Beste, das ist alles.«
    »Ihr scheint mir sehr von Euch überzeugt zu sein, Frau Vella.«
    »Ich stelle lediglich Tatsachen fest.« Vella musterte Ce'Nedra. »Du bist aber winzig! Bist du denn schon erwachsen?«
    »Ich bin die Königin von Riva«, erwiderte Ce'Nedra und richtete sich zur vollen Größe auf.
    »Gut für dich, Mädchen«, sagte Vella warm und klopfte ihr auf die Schulter. »Ich freue mich immer, wenn eine Frau es zu was bringt.«

    Am Vormittag eines grauen, wolkigen Tages stieg Garion auf einen Berg und blickte über ein weites Tal auf das beeindruckende Rheon.
    Die Stadt stand auf einem steilen Berg, und ihre Mauer reckte sich hoch aus dem dichten Ginster der Hänge ringsum.
    »Nun«, sagte Barak, der sich zu Garion gesellte. »Da ist sie!«
    »Ich wußte nicht, daß ihre Mauer so hoch ist«, gestand Garion.
    »Sie haben sie aufgestockt.« Barak deutete. »Man kann sehen, wo die neuen Steine anfangen.«
    Herausfordernd flatterte die scharlachrote Fahne des Bärenkults, mit den schwarzen Umrissen eines Bären in der Mitte, im eisigen Wind. Aus irgendeinem Grund weckte sie fast unnatürlichen Zorn in Garion. »Ich will, daß dieses Ding herunterkommt!« knirschte er.
    »Deshalb sind wir ja hier«, erinnerte ihn Barak.
    Mandorallen in seiner brünierten Rüstung schloß sich ihnen an.
    »Das wird nicht leicht sein, was meint ihr?« Garion blickte die beiden an.
    »So schwer auch nicht, sobald Hettar erst hier ist.«
    Mandorallen hatte mit geschultem Blick die Befestigungen der Stadt studiert. »Ich sehe keine unüberwindlichen Schwierigkeiten«, meinte er voll Zuversicht. »Sobald die hundert Mann zurück sind, die ich

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