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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zitierte er, »›aber ich war so sehr damit beschäftigt zu lernen, wie man ein guter König wird. Es ist einfach genug, König zu werden – man braucht bloß in der richtigen Familie geboren zu werden. Aber ein guter König zu sein ist nicht so einfach. Brand hilft mir, wo er kann, aber ich muß immer noch Entscheidungen über Dinge treffen, die ich nicht wirklich verstehe.
    Ce'Nedra geht es gut – zumindest nehme ich es an. Wir reden kaum noch miteinander, also kann ich nicht sicher sein. Brand macht sich ein bißchen Sorgen, weil noch kein Kind unterwegs ist, aber das sollte er nicht. Wie ich es sehen kann, werden wir nie Kinder miteinander haben, und vielleicht ist das ganz gut so. Wir hätten einander erst ein bißchen besser kennenlernen sollen, ehe wir heirateten, dann hätten wir sicher eine Möglichkeit gefunden, die Vermählung abzublasen. Jetzt ist es zu spät. Wir müssen eben das Beste aus unserer Lage machen. Solange wir uns nicht zu oft sehen, gelingt es uns, gewöhnlich wenigstens, höflich zueinander zu sein –
    oder zumindest den äußeren Schein zu wahren.
    Barak kam vergangenen Sommer in seinem großen Schlachtschiff vorbei, und wir hatten ein paar schöne Tage zusammen. Er erzählte mir alles über…‹«
    »Einen Moment, Botschaft«, unterbrach ihn Polgara. »Geht er in dem Brief noch näher auf die Unstimmigkeiten mit Ce'Nedra ein?«
    »Nein«, erwiderte Botschaft, nachdem er in Gedanken den Rest des Briefes durchgegangen war. »Er schreibt noch über Baraks Besuch und ein paar Neuigkeiten, die er von König Anheg erfahren hat, und von einem Brief, den Mandorallen ihm schickte. Das ist in etwa alles. Dann endet er damit, daß er dich lieb hat und du ihm sehr fehlst.«
    Polgara und Belgarath tauschten einen langen Blick. Botschaft spürte ihre Verblüffung, aber er wußte nicht so recht, wie er sie in dieser Sache beruhigen könnte.
    »Du bist sicher, daß er den Brief so geschrieben hat?« fragte ihn Belgarath.
    Botschaft nickte.
    »Und du wußtest, was in dem Brief stand, sobald er ihn geschrieben hatte?«
    Botschaft zögerte. »Ich weiß nicht, ob es genau so war. Es geht nicht wirklich auf diese Weise, verstehst du? Man muß richtig daran denken, und das habe ich nicht, bis die Rede darauf kam – bis Polgara jetzt davon sprach.«
    »Macht die Entfernung einen Unterschied?« erkundigte sich Belgarath neugierig.
    »Nein«, antwortete Botschaft. »Ich glaube nicht. Es ist offenbar ganz einfach da, wenn ich es brauche.«
    »Das kann keiner, Vater«, wandte sich Polgara an den Alten.
    »Niemand war je fähig, so was zu tun!«
    »Das hat sich anscheinend geändert«, meinte Belgarath nachdenklich. »Ich meine, wir müssen es als gegeben anerkennen, denkst du nicht?«
    Sie nickte. »Er hätte keinen Grund, so etwas zu erfinden.«
    »Ich glaube, wir sollten uns eingehend damit befassen, du und ich, Botschaft«, sagte der Alte.
    »Vielleicht«, warf Polgara ein, »aber nicht jetzt.« Sie wandte sich wieder an den Jungen. »Bist du so lieb und wiederholst für mich, was Garion mir über Ce'Nedra schrieb?«
    Botschaft nickte. »›Ce'Nedra geht es gut – zumindest nehme ich es an. Wir reden kaum noch miteinander, also kann ich nicht sicher sein. Brand macht sich…‹«
    »Das genügt, Botschaft«, murmelte sie. Dann blickte sie dem Jungen ins Gesicht. Nach einem Moment zog sie die Brauen hoch. »Sag mal«, sie wählte ihre Worte sorgfältig, »weißt du, was zwischen Garion und Ce'Nedra vorgefallen ist?«
    »Ja«, antwortete Botschaft.
    »Würdest du es mir bitte verraten?«
    »Wenn du möchtest. Ce'Nedra tat etwas, das Garion in Wut
    brachte, und dann tat er etwas, das sie in der Öffentlichkeit in Verlegenheit brachte, und das machte sie wütend. Sie meint, daß er ihr nicht genug Aufmerksamkeit widmet und die ganze Zeit nur arbeitet, damit er sie nicht mit ihr verbringen muß. Und er meint… daß sie selbstsüchtig und verzogen ist und immer nur an sich allein denkt. Sie täuschen sich beide, aber sie haben sich deshalb so oft gestritten und einander mit ihren Beschuldigungen so weh getan, daß sie beide aufgegeben haben, sich als Ehepaar zu sehen. Sie sind entsetzlich unglücklich.«
    »Danke, Botschaft.« Sie strich ihm übers Haar, ehe sie sich Durnik zuwandte. »Wir müssen ein paar Sachen packen.«
    »Oh?« Er wirkte überrascht.
    »Wir reisen nach Riva«, sagte sie fest.

4
    n Camaar traf Belgarath in einer Hafenschenke einen alten IFreund. Als er den bärtigen Chereker in seiner

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