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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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wie sehr er sie begehrte.
    Es war so verfahren! Sie, Rebecca, musste ihm endlich reinen Wein einschenken, sonst würde sie ihn verlieren – den Mann, der ihr all ihre Träume wiedergegeben hatte. In gewisser Weise hatte sie ein Doppelleben geführt. Jetzt würde sie sich den Tatsachen stellen müssen.
    Rebecca stand auf und ging zum Spiegel. »Na los, tu es.
    Erzähl Brod von deinem Ehemann. Deinem Exmann, dem es Spaß gemacht hat, dich zu verletzen. Erzähl ihm von der Mutter deines Exmannes, dem eigentlichen Oberhaupt der Familie, die ihren Sohn für perfekt gehalten hat. Los, erzähl es ihm. Und tu es bald.«
    Sie lächelte zerknirscht. Jetzt ging es ihr besser. Es war schließlich kein Verbrechen, einmal verheiratet gewesen zu sein. Ihr einziges Vergehen bestand lediglich darin, es dem Mann, den sie liebte, verschwiegen zu haben.
    Wenige Minuten später, um halb sieben, kam Brod, um sie nach unten zu begleiten. Er trug ein blaues Hemd mit einem sommerlich leichten blauen Blazer und eine graue Hose. Sie hatte ihn schon immer für atemberaubend attraktiv und vital gehalten, doch nun konnte sie den Blick kaum von ihm abwenden.
    »Hallo!« begrüßte sie ihn mit klopfendem Herzen.
    »Hübsch«, sagte er leise und musterte sie langsam.
    »Lila ist deine Farbe.«
    »Wie war dein Tag?« fragte sie.
    »Nicht so befriedigend.« Brod fuhr sich über den Nacken. »Aber wir arbeiten weiter daran.« Wieder betrachtete er ihren Mund. »Ich würde dich gern küssen.
    Ich meine, eigentlich möchte ich dich immer küssen, aber wir müssen jetzt nach unten gehen.« Er streckte die Hand aus und strich ihr übers Haar. »Ich mag es, wenn dein Haar so lang ist.«
    »Ich versuche, dir zu gefallen.« Rebecca fühlte sich ein wenig berauscht.
    »Wirklich?«
    »Was glaubst du denn, Brod?« Sie hob das Kinn. »Ich drehe deinetwegen durch.«
    Brod lachte. »Ja, natürlich. Aber liebst du mich?«
    »Glaubst du mir etwa nicht?«
    »Doch. Allerdings würde ich gern wissen, was du von mir willst, Rebecca.«
    »Nichts. Alles«, erwiderte sie.
    Er schob sie an die Wand, neigte den Kopf und streifte ihre Lippen mit seinen. »Du ziehst mich an wie ein Magnet.«
    Rebecca sah ihm in die Augen. »Ich weiß so viel über dich und über deine Familie. Und du weißt kaum etwas von mir.«
    »Ich dachte, du würdest mir eines Tages alles erzählen«, erklärte er herausfordernd.
    Sie runzelte die Stirn. »Ich möchte es dir heute Abend erzählen.«
    Das Blau seiner Augen wurde noch intensiver, falls das überhaupt möglich war. »Rebecca, du kleine Sphinx, ich werde auf dich warten.«
    Als sie zur Treppe gingen, kam Fee, die unterdessen die Gäste unterhalten hatte, in die Eingangshalle. Sie sah sehr mondän aus. »Ah, da seid ihr ja, meine Lieben. Jean serviert um acht das Abendessen. Bestimmt möchtet ihr vorher einen Drink nehmen.«
    Die vier Männer, die im Wohnzimmer saßen, standen auf und fragten sich, wer die schöne junge Frau war, die Brod hereinführte.
    Drei zerbrachen sich den Kopf darüber.
    Einer tat es nicht. Er kannte Rebecca Hunt. Er wusste, dass sie den Auftrag erhalten hatte, Fiona Kinross’
    Biografie zu schreiben. Er hatte es in der Zeitung gelesen.
    Rebecca hatte mehr Erfolg, als er jemals für möglich gehalten hätte. Jetzt verkehrte sie mit diesen superreichen Leuten. Dieser berühmten Großgrundbesitzerfamilie. Wer konnte das überbieten?
    Rebecca war so entsetzt, dass sie befürchtete, sie würde in Ohnmacht fallen. Diesen Mann hätte sie überall wieder erkannt. Martyn Osborne. Ihr Exmann.
    Brod, der im Begriff war, sie miteinander bekannt zu machen, merkte, dass Rebecca plötzlich schauderte und schneller atmete. Doch als er ihr ins Gesicht sah, stellte er fest, dass sie zuversichtlich und gefasst wirkte. Sie trug wieder die Maske, die er fast vergessen hatte. Aber er wusste, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Rede mit ihm, als würdest du ihm zum ersten Mal begegnen, war ihr erster verzweifelter Gedanke. Spiel eine Rolle. Schließlich gab es nichts, dessen sie dich schämen musste. Martyn war derjenige, der sich für sein Verhalten hätte schämen müssen. Sie brauchte ihn nicht mehr zu fürchten.
    Die anderen Männer nahm sie nur nebenbei wahr. Einer der beiden älteren hatte silbergraues Haar und wirkte sehr distinguiert, der andere war korpulent, und der andere junge Mann war wie Martyn blond, gut aussehend und elegant gekleidet. Martyn hatte offenbar bei seinem alten Arbeitgeber gekündigt, um bei Mattheson & Mattheson

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