Herrin der Finsternis Roman
Unwillkürlich griff Fury zwischen seine Beine, und Vane zuckte zusammen. »Vane?« Sie drehten sich um und sahen Bride durch den Garten kommen. »Jetzt hole ich eine Leine für …«, begann Paul. »Nicht nötig.« Fury öffnete das Gatter und verließ zusammen mit Cujo das Gehege. »Erstaunlich.« Paul wollte den Mischling streicheln, der knurrend nach ihm schnappte. »Benimm dich«, befahl Fury und zog ihn zurück. Zögernd blieb Bride stehen. »Und spring Bride bloß nicht an«, warnte Vane. »Oder wir lassen dich hier.« Da wedelte der Hund mit dem Schwanz und setzte sich. »Kommt er mit uns?«, fragte Bride, und ihr Vater nickte. »Die beiden waren so freundlich, ihn zu adoptieren.« »Wie lieb von euch!« »Nicht direkt«, erwiderte Fury. »Ich bin einfach nur sauer, wenn jemand in einen Straßengraben geworfen wird.« Bride umarmte ihn, voller Mitleid mit dem Wolf, der so viel erduldet hatte.
Verlegen räusperte er sich und trat zurück. »Pass bloß auf, dass du nicht zu rührselig wirst, Bride. Wie man sentimentale Frauen behandelt, weiß ich nicht. Genau wie Cujo greife ich immer erst mal an. Und dann würde Vane mich schrecklich zurichten. Da würde ich so aussehen wie der arme Kerl da drüben.«
Bride musterte den Hund mit dem Verband. »Autsch …«
»Genau.«
Vane legte einen Arm um Brides Taille und führte sie, gefolgt von Paul, Fury und Cujo, zum Haus.
Erstaunt sah Joyce den Hund, der die kleine Gruppe begleitete. Doch sie gab keinen Kommentar dazu ab und reichte Bride eine große Plastiktüte mit Tupperware-Behältern. »Die Reste habe ich unter euch allen aufgeteilt.«
»Gibt's auch Kartoffelbrei?«, fragte Fury.
»Also hat er dir geschmeckt?« Vane hob die Brauen.
»Sogar sehr gut.«
Bride küsste ihre Mutter auf die Wange. »Danke, Mom.«
Dann gingen sie ins Wohnzimmer, wo sie sich von Patrick verabschiedeten.
»Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.« Grinsend schüttelte er Vanes Hand. »Obwohl Sie ein Drogendealer und Zuhälter sind.«
»Mich hat's auch gefreut.«
»Wie bitte?«, fragte Bride.
»Oh, du musst nicht alles wissen«, bemerkte Fury und lachte.
»Fahrt bloß vorsichtig!« Joyce begleitete ihre Gäste zum Auto hinaus. »Wartet, ich hole noch eine Decke, damit der Hund die Ledersitze nicht zerkratzt.«
Bride nutzte die wenigen Minuten, um sich von ihrem Dad zu verabschieden, bis die Mutter zurückkehrte und die Decke für Cujo in den Fond legte.
Nachdem Bride auch ihre Mom umarmt und geküsst hatte, stieg sie mit den Wölfen und dem Hund in den Wagen. Dann steuerten sie den Garden District an.
»Du hast eine sehr nette Familie, Bride«, bemerkte Vane.
»O ja.« Lächelnd musterte sie die beiden Brüder. »Und euch Jungs finde ich am großartigsten.«
Bei diesen Worten pochte Vanes Puls schneller. »Ich habe deine Familie gemeint.«
»Dazu gehört ihr auch, und ihr seid der beste Teil.«
Fury richtete sich hinter ihr auf. »Jetzt wollt ihr zwei sicher allein sein. Bis später, kleine Schwester.« Er drückte ihre Hand und verschwand blitzschnell mit Cujo vom Rücksitz.
Ein paar Sekunden später lenkte Vane den Jaguar an den Straßenrand und hielt an. »Was willst du mir sagen, Bride?«
Sie streichelte sein Haar und schaute in die unglaublichen grünbraunen Augen, die ihr Herz versklavten. »Während meine Schwester mir prophezeite, du würdest mich bald verlassen, wurde mir eine sehr wichtige Tatsache bewusst. Noch niemals im Leben kannte ich jemanden wie dich, Vane. So ein Mann wird mir auch nie mehr begegnen. Ich genieße es, wenn du mich anschaust und meine Küsse zu schmecken scheinst. Wenn du fürchtest, ich würde frieren oder nicht genug essen.
Am wunderbarsten finde ich, wie du dich nachts anfühlst und mich in deinen Armen hältst – so sanft, als hättest du Angst, ich könnte zerbrechen.« Nach einer bedeutsamen Pause gestand sie: »Ich liebe dich, Vane. Bevor du in mein Leben getreten bist, wusste ich nicht, was echte Liebe ist.« Sie hob ihre Hand mit dem Zeichen. »Nun bin ich bereit, mich für immer an dich zu binden.«
Verwirrt und unsicher erwiderte er ihren Blick. »Bist du sicher?«
»Allein schon diese Frage beweist mir, dass mein Entschluss richtig ist. Denn du weißt, was du verlieren würdest, wenn ich dich ablehne. Ja, Vane Kattalakis, ich bin mir sicher.«
Da erhellte ein strahlendes Lächeln sein Gesicht, und er küsste sie, bis ihr der Atem ausging. Dann stieß er ein wölfisches Knurren aus. »Verdammt, wenn ich diesen Karren
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