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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sie viel öfter in der Bibliothek. Nach dem erfolgreich beendeten Studium bekam sie einen Job als Managerin im Einkaufszentrum, bis ihre Großmutter starb und ihr das Haus hinterließ, in dem sie eine Boutique einrichtete. Hier hatte sie jeden Tag gearbeitet – ganz egal wie krank oder müde sie gewesen war.
    Niemals hatte sie über die Stränge geschlagen. Seit sie denken konnte, wurde ihr Leben von Angst und Verantwortungsbewusstsein beherrscht.
    Und jetzt saß sie hinter ihrem Ladentisch und umarmte einen Fremden – einen hinreißenden Fremden, der viel netter zu ihr war als sonst jemand. Sie wollte ihn kosten, nur ein einziges Mal spüren, wie es war, einen solchen Mann zu küssen. Sie hob den Kopf, schaute ihn an und zitterte, von einem Verlangen erfüllt, das sie nie zuvor gekannt hatte. Aber es durchströmte ihren ganzen Körper.
    Nicht …
    Entschlossen brachte sie die Stimme der Vernunft zum Schweigen und zog das Band von seinem Pferdeschwanz, lange dunkle Strähnen umrahmten sein traumhaftes Gesicht, und die Hitze der grünbraunen Augen drohte sie zu versengen. Dann beugte er sich hinab, bis seine Lippen in gefährlicher Nähe ihres Mundes innehielten, als wartete er auf ihre Erlaubnis.
    Atemlos kam sie ihm entgegen, und aus seiner Kehle rang sich ein animalisches Stöhnen, bevor er sie leidenschaftlich küsste.
    Seine Reaktion erregte und überraschte sie. Noch kein Mann hatte es so sehr genossen, sie zu küssen. Seine starken Hände umfassten ihren Kopf, und er presste seinen Mund so begierig auf ihren, als würde er nach ihr hungern – nur nach ihr.
    Dann zog er sie auf die Beine. In seinem Blut erwachte das Tier, er begehrte sie mit einer Verzweiflung, die an Wahnsinn grenzte. Auf seiner Zunge schmeckte er ihr eigenes Verlangen, und er hörte die Schläge ihres Herzens, das im gleichen rasenden Rhythmus pochte wie seines.
    Aber vor allem roch er ihre Sehnsucht. Und er wollte viel mehr. Erst wenn er alles von ihr gekostet hatte, würde sich seine tierische Hälfte zufriedengeben.
    In seiner Welt hatte Sex keine emotionale Bedeutung. Das war einfach nur ein biologischer Akt zwischen zwei Kreaturen, der die fruchtbare Phase der Frau nutzte und die Triebe des Mannes befriedigte. Wenn zwei Wölfe nicht zusammenpassten, kam es nicht zu einer Schwangerschaft. Und auf sexuellem Weg wurden keine Krankheiten übertragen.
    Wäre Bride eine Angehörige seines Volkes, würde sie bereits nackt am Boden liegen.
    Doch sie ist keine Wölfin …
    Die Menschenfrauen waren anders. Noch nie hatte er mit einer geschlafen, und er wusste nicht, wie sie sich verhalten würde, wenn er sie so nahm wie eine Wölfin. Im Vergleich zu diesen Frauen erschien sie ihm zerbrechlich. Er verstand beim besten Willen nicht, warum er sie so heiß begehrte. Das war unnatürlich. Kein einziges Mal in all den Jahrhunderten seines Lebens hatte er auch nur erwogen, seine Lust in den Armen einer menschlichen Geliebten zu stillen.
    Aber bei dieser konnte er sich nicht zurückhalten, alle seine Instinkte drängten ihn, sie zu besitzen. Seine Wolfsseele musste sie schmecken, ihren Duft einatmen, und ihr weicher Körper sollte die Einsamkeit lindern, die ihn in den Monaten seiner Trauer um die Schwester und den Bruder gepeinigt hatte.
    Nur für einen kurzen Moment wollte er sich nicht mehr allein fühlen.
    Bride erbebte, als sein Mund ihre Lippen verließ und eine heiße Spur zu ihrem Hals hinabzog, wo er an der empfindsamsten Stelle knabberte. Ganz sanft streiften seine Bartstoppeln ihre Haut. Vor lauter Verlangen schwollen ihre Brüste an. O Gott, wie heiß er war, so unglaublich maskulin. Als sie seine Zunge in ihrer Hals grube spürte, krampfte sich ihr Magen zusammen. Das passte nicht zu ihr. Für gewöhnlich knutschte sie nicht mit solchen Männern. Schon gar nicht mit Fremden.
    Trotzdem würde sie ihn nicht wegstoßen. Nur ein einziges Mal in ihrem Leben wollte sie etwas Ungewöhnliches tun. Sie ahnte intuitiv, welch ein spektakulärer Liebhaber dieser Vane Kattalakis wäre.
    Voller Angst vor ihren eigenen Wünschen holte sie tief Luft und wappnete sich gegen seine Ablehnung. »Würdest du Liebe mit mir machen?«
    Statt wie erwartet in Gelächter auszubrechen, hörte er auf, ihren Nacken zu liebkosen, und blickte zum offenen Schaufenster. »Würde es dich nicht stören?«
    Verlegen errötete sie, als sie merkte, dass es draußen dunkel geworden war. Jeder Passant konnte das Liebesspiel sehen. Wie zwei heißblütige, gierige Teenager

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