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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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skeptisch. Aber ein Blick in Vanes Gesicht bewog sie, das Kleid vom Bügel zu nehmen. »Nur wenn du schwörst, mich nicht auszulachen.«
    »Niemals würde ich über dich lachen«, versicherte er und schaute ihr tief in die Augen.
    Wie aufrichtig diese Beteuerung klang. Unwillkürlich erschauerte sie. Der Mann war einfach zu sexy. »Okay. Wann bist du wieder da?«
    Er checkte die Zeit auf seinem Handy. »Um sechs?«
    »Alles klar.«
    Seine zufriedene Miene weckte fremdartige Gefühle. Nicht, Bride, das Letzte, was du brauchst, wäre ein blutendes Herz, von Mr Superman gebrochen. Vielleicht war er anders als Taylor. Oder noch schlimmer?
    Das würde sie nur herausfinden, wenn sie ihm eine Chance gab. Sie holte tief Atem. Noch nie war Bride Mc-Tierney feige gewesen. Nur dumm, was die schlechten Erfahrungen mit Taylor bewiesen, der sie so schamlos ausgenutzt hatte. »Um sechs«, wiederholte sie.
    »Bis dann.« Vane neigte sich hinab und hauchte einen extrem keuschen Kuss auf ihre Wange. Trotzdem erwärmte die sanfte Zärtlichkeit ihr Herz genauso wie eine leidenschaftliche Liebkosung. Als er den Laden verließ, starrte sie ihm nach. Draußen blieb er tatsächlich stehen und schaute sie noch einmal an. Bevor er seine Sonnenbrille aufsetzte, lächelte er ihr zu. Atemlos beobachtete sie, wie er auf sein Motorrad stieg und davonfuhr.
    »O bitte, Vane«, wisperte sie, »brich mir nicht auch noch das Herz.« Sie trug das Kleid in die Umkleidekabine und versuchte sich nicht daran zu erinnern, wie großartig sein nackter Körper hier ausgesehen, wie sanft er sie nach dem Liebesakt hin und her gewiegt hatte, von tiefer Zufriedenheit erfüllt.
    Seufzend hängte sie das Kleid an einen Haken und überlegte, welche Accessoires dazu passen würden. Wohin er sie zum Dinner ausführen würde, wusste sie nicht. Jedenfalls wollte sie so fantastisch aussehen wie noch nie in ihrem Leben.
    Vane kehrte zu dem Spielzeugladen zurück, wo er Ash begegnet war. An diesem Abend hatte er ein Date. Mit Bride. Schon jetzt war er einer Panik nahe.
    Was um alles in der Welt machten die Menschen bei einem Date? Abgesehen vom Sex?
    Im Sanctuary hatte er beobachtet, wie menschliche Männer und Frauen miteinander umgingen – nicht viel anders als die Wölfe. Jemand kam herein und sah sich um, entdeckte einen geeigneten Partner oder eine Partnerin. Dann gingen sie zusammen weg und schliefen miteinander. Aber Dev hatte ihm erklärt, normalerweise würde sich das in der menschlichen Welt nicht so abspielen. Dort sei einiges anders. Die zurückhaltenden Menschen, die sich in der Bar trafen, kannten einander bereits oder waren sogar verheiratet. Meistens schienen sie sich zu amüsieren, wenn sie nicht stritten. Aber Vane hatte sie kaum beachtet.
    Was er tun musste, damit ein Mensch ihn »mochte«, wusste er nicht. Den Großteil seines vierhundertjährigen Lebens hatte er damit verbracht, jeden zu töten, der seinen Geschwistern zu nahe getreten war, oder wenigstens zu verscheuchen.
    Was könnte Bride veranlassen, sich in ihn zu verlieben und als ihren Lebensgefährten zu akzeptieren?
    Nachdem er das Motorrad in einer Seitenstraße geparkt hatte, ging er in Lizas Laden, um Hilfe zu suchen. Zögernd blieb er im Verkaufsraum stehen, wo zwei Kundinnen eine Puppenkollektion begutachteten und mit der alten Frau sprachen. Die eine sah genauso aus wie Tabitha, aber ohne Narbe auf ihrer Wange. Das musste Kyrian Hunters Ehefrau sein, Amanda. Hin und wieder lief ihm der ehemalige Dark Hunter über den Weg. Aber seine Frau kannte er nicht. Auf ihrem Arm saß Marissa und spielte mit dem Haar ihrer Mutter. Die andere, eine kleine Brünette, kannte er sehr gut – Dr. Grace Alexander, die Psychologin, die ihm immer wieder erklärte, man könne seinem Bruder nicht helfen, solange er nicht dazu bereit sei. Nun hielt sie ihren Sohn im Arm.
    Plötzlich unterbrach Amanda sich mitten im Satz. Alle drei Frauen drehten sich um und starrten Vane an, der in der Tür stand.
    »Dahinten ist er immer noch«, sagte Liza, als wüsste sie, wen er suchte.
    »Danke.« Während er zum Hinterzimmer ging, hörte er, wie die alte Frau Amanda erklärte, wer er sei. Hinter den Vorhängen traf er Kyrian, Nick Gautier, Julian Alexander und Ash an. Doch die kleine Dämonin war verschwunden.
    Den jungen Nick, einen Menschen, kannte er sehr gut, denn der kam oft ins Sanctuary, um seine Mutter Cherise zu besuchen. Er war ein bisschen seltsam. Aber da er den Dark Huntern diente und die Bären seine Mutter

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