Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
seine Miene auffiel, schluckte sie. Wie er sie anstarrte – als wäre sie ein Stück Kuchen, das er verschlingen wollte. Noch kein Mann hatte sie so begehrlich angeschaut. Wie gelähmt stand sie da.
    »He, Lady?«
    Irritiert zuckte sie zusammen, als der Möbelpacker nach ihr rief. »Ja?«
    »Wo sollen wir das Bett hinstellen?«
    »Gleich bin ich wieder da, Vane. Okay?« Er nickte, und während sie den Möbelpackern folgte, spürte sie seinen glühenden Blick im Rücken.
    Fasziniert beobachtete er den Schwung ihrer Hüften. Noch nie hatte er ein so reizvolles Hinterteil gesehen. Und wie er ihre Frisur liebte. Aus dem lässig geschlungenen Haarknoten hingen dünne Strähnchen herab, streichelten ihren Nacken und weckten den Wunsch, jeden einzelnen Quadratzentimeter dieser zarten hellen Haut zu küssen.
    Ging es allen Wölfen so, wenn sie ihre Gefährtinnen beobachteten? Oder lag es einfach nur an Bride? Das wusste er nicht. Jedenfalls war er jetzt als Mensch mit ihr zusammen.
    Möge der Himmel uns beiden helfen.

4
    Noch nie hatte sie sich so unbehaglich gefühlt. Was machte eine Frau mit einem Mann, der fünfzehntausend Dollar bezahlte, um sie aus einer peinlichen Situation zu retten?
    Vielen Dank. Nein, das würde nicht ausdrücken, was sie für Vane empfand. Für sie war er ein richtiger Held.
    Während die Möbelpacker ihre Sachen abstellten, verließ sie das Apartment und kehrte auf die Straße zurück, wo sie sich vergeblich nach Vane umsah. Aber sein Motorrad parkte immer noch am Gehsteigrand.
    Mit gerunzelter Stirn spähte sie in den Laden und sah ihn neben einem Ständer voller verführerischer Kleider stehen, die an diesem Morgen geliefert worden waren. Eines nach dem anderen inspizierte er. Dann zog er ein besonders schickes Exemplar hervor, das ihr am besten gefiel. Aus schwerer Seide, mit einem Neckholder-Oberteil, würde es an einer schlanken Frau wie Tabitha sensationell wirken. Aus einem Impuls heraus hatte Bride es bestellt, weil es Vanes Geschenk, die Perlenkette, fabelhaft zur Geltung bringen würde. Ursprünglich hatte sie geplant, beides zusammen im Schaufenster auszustellen.
    Sie ging in den Laden. »Möchtest du das anprobieren?«, scherzte sie.
    Grinsend wandte er sich zu ihr. Sein ganzes Gesicht strahlte, seine grünbraunen Augen funkelten. Konnte ein so umwerfender Mann tatsächlich existieren? »Dafür fehlt mir das nötige Dekolleté. Und mein Hintern würde zu flach aussehen.« Während sie in Gelächter ausbrach, nahm er das Kleid in der größten Größe vom Ständer. »Genau richtig für dich – so schön.«
    »O nein.« Bride strich über die kühle Seide. »Zu eng. Außerdem möchte ich meine Oberarme nicht zeigen.«
    »Warum nicht?«, fragte er erstaunt.
    »Keine Ahnung.« Sie zuckte die Achseln. »Da wäre ich verlegen.«
    Er betrachtete das Kleid und dann Bride, als würde er sich ihre Figur darin vorstellen. »Ja, vermutlich hast du recht. Zu viele Kerle würden dich lüstern anstarren, und ich müsste sie zusammenschlagen.«
    Das meinte er ernst. Verblüfft zog sie die Brauen hoch, nahm ihm das Kleid aus der Hand und hängte es an das Gestell.
    Vane beobachtete sie und atmete ihren Duft ein. Allein schon der Gedanke, Bride in diesem Kleid zu sehen … Mühsam zügelte er seine wachsende Erregung, den Drang, über sie herzufallen, den Wunsch, seine Lippen auf ihren Nacken zu pressen, die zarte Haut zu kosten. In seiner eigenen wilden Welt würde er nicht zögern, sie an seine Brust reißen und küssen, bis sie um Gnade flehte. Aber so benahmen die Menschenmänner sich nicht, die er kannte. Stattdessen befolgten sie unbegreifliche Regeln, wenn sie eine Frau erobern wollten.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, schaute er weg, weil er fürchtete, sie würde merken, wie heiß er sie begehrte, wie unsicher er sich fühlte. In seiner gewohnten Umgebung war ein scheuer Wolf ein toter Wolf. Und in der menschlichen? Gewannen oder verloren die Schüchternen? Verdammt, darüber hätte er sich informieren sollen.
    »Wann gehen wir essen?«, fragte er und suchte einen Mittelweg zwischen Scheu und Entschlusskraft. »Soll ich warten, bis die Möbelpacker verschwinden, und dann zurückkommen?«
    Sie biss auf ihre Lippen. »Also, ich weiß nicht …«
    »Bitte?«
    Errötend nickte sie. Aus unerfindlichen Gründen hätte er beinahe ein Triumphgeheul ausgestoßen. Er berührte das schwarze Kleid, das am Ständer hing. »Ziehst du das heute Abend an?«, schlug er hoffnungsvoll vor.
    Bride seufzte

Weitere Kostenlose Bücher