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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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erklären, wohin Vane verschwunden war. Das Letzte, womit er sich abgeben wollte, war eine unglückliche Menschen-frau, die ihren Gefährten vermisste. Das war unerträglich.
    Hastig verwandelte er sich in einen Mann zurück, sammelte seine Kleider ein und begann sich anzuziehen. Im Gegensatz zu Vane besaß er nur physische Kräfte, keine magischen. Klar, auch er verfügte über eine gewisse Magie, aber er erzielte keine so präzisen Resultate wie Vane. Wenn er sich mittels seiner psychischen Kräfte anzukleiden versuchte, standen seine Chancen, die einzelnen Sachen an die richtige Stelle zu befördern, etwa fünfzig zu fünfzig. Damit sein Hemd nicht mit den Socken verwechselt wurde, zog er sich lieber manuell an und betete, niemand würde ihn mit nacktem Arsch auf dem Gehsteig sehen.
    Als Bride aus dem Laden trat, hatte er alles an außer seinen Schuhen. Bei seinem Anblick hielt sie verblüfft inne.
    »Ein Kieselstein in meinem Stiefel«, erklärte er lahm. Solche Lügengeschichten zählten ebenso wenig zu seinen Stärken.
    »In beiden?«, fragte sie.
    »Komisch, nicht wahr?«
    Bride warf ihm einen sonderbaren Blick zu, bevor sie in den Hof spähte.
    »Falls Sie Vane suchen, der ist nicht da«, verkündete Fury.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Eh – ja.« Durchdringend starrte sie ihn an. »Und wer sind
    Sie ?«
    »Fury.«
    »Fury?«
    »Ja, ich weiß. Klingt idiotisch. Diesen Namen gab mir meine Mom, als sie gerade high war. Ein bisschen zu viel Crack.«
    Wie ihre Miene verriet, hätte er wohl besser den Mund gehalten.
    »Uh – eh …«, murmelte Bride, wich einen Schritt zurück, und er trat einen Schritt vor.
    Jetzt geriet sie in Panik, das roch er. »Keine Bange, alles okay, ich werde Ihnen nichts antun. Vane hat mich gebeten, auf Sie aufzupassen, bis er wieder da ist.«
    »Wohin ist er gegangen?«
    Mit dieser Frage irritierte sie ihn. Warum mussten die Menschen so verdammt neugierig sein? Verschiedene Lügen gingen ihm durch den Sinn. Aber jede einzelne würde Vane wahrscheinlich in Schwierigkeiten bringen. Also entschied er sich für eine, die Bride nicht ärgern würde. »Er musste pinkeln.«
    Ziemlich dumm. Das merkte er, sobald er sie erröten sah.
    »Woher sind Sie gekommen?«
    Als könnte er das beantworten! Wenn er erwähnte, er hätte sich vor einer Stunde aus Nebraska nach New Orleans gebeamt, würde sie die Bullen rufen. Er zeigte die Straße hinab. »Von dort.«
    Jetzt wirkte sie noch nervöser. Fury schenkte ihr ein Grinsen und hoffte, damit würde er sie nicht erschrecken. Auf die Menschen beruhigend zu wirken, hatte er noch nie versucht. Normalerweise fand er es amüsant, wenn sie sich vor Angst in die Hosen machten. Seltsam, diese neue Erfahrung. »Wirklich, vor mir müssen Sie sich nicht fürchten«, beteuerte er.
    »Und warum soll ich Ihnen glauben?«
    Einige Sekunden lang dachte er nach, bis ihm eine Antwort einfiel, die sie besänftigen müsste. »Ich bin Vanes Bruder. Wenn ich Ihnen was zuleide tue, tritt er mich in den Hintern.«
    Bride starrte den sonderbaren, attraktiven Mann an. Trotz seiner Worte strahlte er eine fast greifbare Gefahr aus. Irgendwie erweckte er den Eindruck, er könnte jemandem die Kehle durchschneiden und darüber noch lachen. »Sie sehen Vane nicht ähnlich.«
    »Weil ich nach unserer Mutter geraten bin. Er ist das Ebenbild seines Vaters.«
    »Oh …«
    Seufzend stellte er seine Stiefel auf den Boden. »Hören Sie, ich habe keine Lust, Konversation zu machen. Tun Sie einfach so, als wäre ich nicht da, bis Vane aufkreuzt. Okay? Ich passe auf Sie auf, Sie ignorieren mich, und wir werden großartig miteinander auskommen.«
    Da war sie sich nicht sicher. Irgendetwas an ihm weckte den Impuls, in den Hof zu laufen und das Tor zuzusperren. Durfte sie ihm trauen?
    »He, Bride, kannst du mir helfen?«
    Sie schaute zum Eingang der Boutique, wo eine ihrer Stammkundinnen mit einem Kleid in den Händen stand. »Klar, Theresa, ich komme gleich«, erwiderte sie und entfernte sich von dem merkwürdigen Mann.
    In aller Eile zog er seine Stiefel an und folgte ihr.
    »Was machen Sie?«, fragte sie, als er hinter ihr in den Laden trat.
    »Ich bewache Sie. Ignorieren Sie mich einfach.«
    Natürlich war es schwer, einen so großen, furchterregenden Mann zu ignorieren.
    »Wann ist Vane verschwunden?«, fragte sie auf dem Weg zum Ladentisch.
    »Keine Ahnung. Jedenfalls musste er dringend weg. Vielleicht hat er Probleme mit seiner Blase, das weiß ich nicht.«
    Wortlos starrte sie ihn an, und er

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