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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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zuckte unbehaglich die Achseln.
    »Jetzt werde ich den Mund halten, einfach nur dastehen und beängstigend aussehen. Das kann ich am besten.«
    Da musste sie ihm recht geben. Wenn Fury schwieg, wirkte er noch unheimlicher. Eins musste sie ihm zubilligen, er verstand es großartig, seine Talente zu demonstrieren.
    Vane tauchte im Peltier House direkt vor Fangs Tür auf. Reglos stand er da, lauschte und aktivierte alle seine Sinne. Nichts, was ihn beunruhigen müsste, keine fremde Witterung. Keine Warnung vor Gefühlen, die in seine oder Fangs psychische Ebene einzudringen suchten.
    Offenbar war alles normal. Er entspannte sich, öffnete die Tür und fand Fang genauso vor wie beim letzten Besuch. Allein in seinem Bett.
    Langsam betrat er das Zimmer, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. An der Seite des Betts blieb er stehen. Fang rührte sich nicht. Sekundenlang setzte Vanes Herzschlag aus, denn sein Bruder schien nicht zu atmen. »Um Gottes willen, nein!«, stieß er hervor, packte und schüttelte ihn.
    Da begann der Wolf zu kläffen und zu knurren.
    »Verdammt, du Bastard!«, fauchte Vane wütend und umklammerte Fangs Pelz noch fester. »Wenn du mir stirbst, zerfetze ich deine Kehle, das schwöre ich.«
    Fang schnappte nach ihm, bis Vane ihn losließ. Dann sank er in seinem komatösen Zustand wieder in die Kissen zurück.
    »Hör zu, Fang. Dad weiß, wo wir sind, und er hetzt uns eine Mördertruppe auf den Hals. Wach endlich auf, sprich mit mir!«
    Blicklos starrte Fang ins Leere.
    »Wirklich, Fang, das ist unfair. Was soll ich nur tun, um dir zu helfen? Auch ich vermisse Anya.« Verzweifelt versuchte er wieder Fangs Blick auf sich zu lenken. »Und dich!«
    Aber sein Bruder reagierte nicht. Warum musste Fang so stur sein? Am liebsten hätte Vane ihn gewürgt.
    Dann spürte er seltsame Vibrationen in der Luft ringsum, spähte über seine Schulter und sah Stefan im Zimmer stehen, das Gesicht zu einem selbstgefälligen Grinsen verzerrt.
    Ohne lange zu überlegen, ging Vane zum Angriff über.

6
    Vane schlang einen Arm um Stefans Taille, und beide durchbrachen die harte Eichentür.
    Als sie in den Flur stolperten und stürzten, sprang Aimee Peltier erschrocken zurück. Gellend schrie sie um Hilfe. Vane zerrte seinen Gegner vom Boden hoch und schlug auf ihn ein.
    Statt seinerseits anzugreifen, verwandelte Stefan sich in einen Wolf und rannte zur Treppe. Vane folgte ihm.
    Ehe Stefan nach unten fliehen konnte, stürmte Wren in Menschengestalt herauf, packte ihn am Hals und schleifte ihn in den Flur zurück. Knurrend versuchte der Wolf ihn zu beißen. Aber der Leopard hielt ihn mit stählerner Kraft fest, die Vane verblüffte. Er hatte nicht gewusst, wie stark der junge Katagari war.
    Keuchend trat Vane zurück. Nun kam Nicolette aus ihrem Zimmer am anderen Ende des Korridors. Aimee rannte zu ihrer Mutter, während sich der knurrende Wolf vergeblich in Wrens eisernem Griff wand.
    »Was geht hier vor?«, fragte Nicolette.
    »Er war in Fangs Zimmer«, erklärte Vane und zeigte auf das Biest.
    Jetzt nahm der Wolf wieder seine Menschengestalt an, fuhr in seine Kleider und stieß Wren von sich. Nur einen winzigen Schritt wich der Leopard zurück, seine Miene drohte ein Blutbad an, falls Stefan ihn noch einmal anrührte.
    Mit diesem Blick besänftigte er Stefan, der hastig beiseitesprang. »Ich habe gar nichts verbrochen, ich wollte nur sehen, ob die beiden wirklich hier sind.« Vorwurfsvoll starrte er Vane an. »Der hat mich attackiert!« Dann wandte er sich zu Nicolette, mit einer Verbeugung, die fast respektvoll wirkte. »Eigentlich dachte ich, es würde zu den Regeln des Sanctuary gehören, dass man niemanden angreifen darf, wenn man nicht provoziert wird.«
    Vanes Augen verengten sich. Zu spät erkannte er die Wahrheit – er war in eine Falle getappt. Einen so raffinierten Trick hatte er Stefan nicht zugetraut.
    »Stimmt das, Vane?«, fragte Nicolette. »Hast du ihn angegriffen?«
    »Er kam hierher, um Fang zu töten. Sicher weißt du das.«
    »Ist er über dich hergefallen?«
    Wütend wandte er sich zu Stefan. »Er hätte meinen Bruder ermordet. Daran musste ich ihn hindern.«
    »Wer hat zu kämpfen angefangen?«, beharrte Nicolette. »Er oder du?«
    Da verlor er die Beherrschung. »Was bist du denn? Eine verdammte Anwältin?«
    »Hüte deine Zunge, Vane!«, mahnte sie ärgerlich. »Hier vertrete ich das Gesetz. Das weißt du.«
    Nur widerwillig entschuldigte er sich. Wren warf ihm einen teilnahmsvollen Blick

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