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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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töten, der es wagte, Bride auch nur ein Haar zu krümmen.
    »Nimmst du deine Hand von meinem Hals?«, fragte Fury. »Oder muss ich dir wehtun?«
    Vane überlegte kurz, dann ließ er den Wolf los.
    »Vielen Dank«, sagte Fury und zupfte sein Hemd zurecht. »Hör mal«, fügte er todernst hinzu, »weder mit dir noch mit Fang hatte ich jemals ein Problem. Offen gestanden, ihr wart die zwei einzigen Strati, die ich jemals ertrug. Sicher war Anyas Verlust sehr schlimm für euch. Und diese ganze Scheiße ist wirklich überflüssig, nur weil dein Vater fürchtet, du würdest die Herrschaft über sein Rudel an dich reißen.«
    Fluchend verdrehte Vane die Augen. »Das Rudel ist mir völlig egal.«
    »Das weiß ich. Ob du's glaubst oder nicht, ich verabscheue jede Ungerechtigkeit ebenso wie du. Der Tod der beiden einzigen anständigen Wölfe im Rudel ist das Letzte, was ich sehen möchte.«
    Erstaunt über diese unerwarteten Worte, hob Vane die Brauen. Aber Fury hatte sich meistens von den anderen ferngehalten, ebenso wie er selbst. Niemals hatte er sich jemandem anvertraut. Nun wandte er sich ab.
    »Warte, Fury!«
    Schweigend drehte der Wolf sich um.
    »Danke für die Information.«
    Fury neigte den Kopf. Auf seltsame Weise fühlte Vane sich mit ihm verbunden – nicht nur, weil er Fury von jetzt an etwas schuldig war. Und Vane beglich seine Schulden immer.
    »Wohin gehst du jetzt?«
    Gelassen hob Fury die Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich bin ein einsamer Wolf.« Aus seiner Kehle drang ein leises Knurren. »Verdammt blödes Klischee, was?«
    Verrückt, dieser Kerl. Vane schaute durch das Schaufenster in den Laden. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »Kann ich dir wirklich trauen, Fury?«
    »Nein«, lautete die ehrliche Antwort. »Ich bin ein Wolf. Ich tue immer nur, was für mich selbst am besten ist. Warum?«
    Sekundenlang zögerte Vane. Doch er hatte keine Wahl, er musste einen Pakt mit diesem Wolf schließen. »Weil ich in den nächsten Wochen deine Hilfe brauche. An zwei Orten kann ich nicht gleichzeitig sein.«
    »Wow«, hauchte Fury ungläubig. »Niemals hätte ich gedacht, ich würde den Tag erleben, an dem Vane Kattalakis jemanden um Hilfe bittet.«
    Vane ignorierte den Sarkasmus. »Wenn du mir beistehst, bis Bride entweder frei oder endgültig an mich gebunden ist, musst du dir nie wieder ein neues Rudel suchen. Dafür sorge ich.«
    Fury schwieg.
    »Wie man sich fühlt, wenn man allein ist, weiß ich sehr gut.« Vanes Stimme verriet den Schmerz, den er stets empfunden hatte, wenn er sich selbst überlassen war. »Hilf mir, und ich schwöre dir brüderliche Treue.«
    Solche Worte sprach kein Wolf leichtfertig aus. Die Blutsbrüderschaft bedeutete fast genauso viel wie die Lebensgemeinschaft mit einer Frau. Diesen Eid durfte man niemals brechen. Fury hatte niemanden auf der Welt, alle seine Verwandten waren tot. Als verängstigter, unreifer Junge hatte er sich dem Rudel angeschlossen.
    Bevor er nickte, schaute er verlegen weg. »Also gut, Vane, ich tu's.«
    Erleichtert atmete Vane auf und hielt ihm die Hand hin. Aus irgendeinem Grund gewann er den Eindruck, soeben hätte er ein Geschäft mit Luzifer abgeschlossen.
    Nach kurzem Zögern schüttelte Fury seine Hand. »Was soll ich machen?«
    Vane sah Bride in den Hof kommen. »Erst mal musst du meine Rolle in Wolfsgestalt übernehmen. Um Bride zu schützen, habe ich ihr Haustier gespielt. Jetzt muss ich meine menschliche Gestalt beibehalten, aber ich brauche einen Wolf, damit sie keinen Verdacht schöpft.« Denn er wagte nicht, ihr die Wahrheit zu gestehen, ehe er die Feinde besiegt hatte, die ihn jagten.
    Darüber musste Fury lachen. »Verdammt gut, dass wir beide weiße Timberwölfe sind, was?«
    »O ja. Würdest du dich jetzt in einen Wolf verwandeln?«
    Blitzschnell sprang Fury aus Brides Blickfeld und nahm seine Wolfsgestalt an, zwei Sekunden später hob er sein Bein neben Vanes Fuß.
    »Wenn du das wagst, kastriere ich dich, Fury«, drohte Vane.
    In seinem Kopf hörte er Furys Gelächter. » Oh, übrigens, was ich dir zu sagen vergaß, die anderen wissen, dass du Fang im Sanctuary versteckst.«
    Vane fröstelte. »Was?«
    » Ja, wirklich. Dein Vater hat ihnen verboten, ihn anzugreifen, solange die Bären in seiner Nähe sind. Aber sobald er allein ist…«
    »Gib auf Bride acht.« » Was … « Vane beamte sich ins Sanctuary. Verwirrt saß Fury auf der Straße. Was sollte er jetzt
    tun? » Vane?«
    Keine Antwort.
    » O Scheiße.« Als Wolf konnte er Bride nicht

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