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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ihm ins Café, und er führte sie zu einem kleinen Ecktisch. Sobald sie Platz genommen hatten erschien ein Kellner.
    »Einmal Beignets und eine Schokoladenmilch, bitte«, bestellte Bride.
    »Für mich viermal Beignets und einen Café au Lait.«
    Verwirrt starrte sie Vane an. »Das alles willst du essen?«
    »Das habe ich doch gesagt, ich bin hungrig.«
    Nachdem der Kellner gegangen war, erschauerte sie. »Hoffentlich bekommen die Arkadier keine Diabetes.«
    »Nein. Seltsamerweise sind wir gegen alles immun, abgesehen von einem gewöhnlichen Schnupfen und ein paar unheimlichen Krankheiten, die nur meine Spezies befallen.«
    »Was sind das für Krankheiten?«
    »Nichts, das dich beunruhigen müsste. Die schlimmste Krankheit raubt uns die magischen Fähigkeiten.«
    Beklommen versuchte sie sich Vane ohne seine Macht vorzustellen. Das würde ihn umbringen. »Ist es das, woran deine Mutter leidet? Sie sagte, sie könnte nicht durch die Zeit reisen.«
    »Nein, das verdankt sie meinem Vater. Nachdem sie ihn kastriert hatte, dauerte es noch eine Weile, bevor seine eigenen Kräfte dahinschwanden. Gerade noch rechtzeitig sorgte er dafür, dass sie nicht in seiner Epoche auftauchen und ihn töten kann.«
    Mitfühlend seufzte sie. »O Gott, was für eine schreckliche Beziehung!«
    »Allerdings. Vor allem bedauere ich meine Mutter. Er hatte kein Recht, sie zu entführen. Nach meiner Ansicht bekam er, was er verdient. Ich wünschte nur, ich könnte meiner Mutter ihre frühere Macht zurückgeben.«
    Bride drückte seine Hand. »Wieso du sie bemitleidest, verstehe ich nicht. Nach allem, was sie dir antat.«
    »Glaub mir, solche freundlichen Gedanken hege ich nur, weil ich dich aus ihrem Dorf befreien konnte. Hätten dir die Arkadier auch nur ein Haar gekrümmt, würden sie alle nicht mehr leben.«
    Seine eisige Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Das meinte er ernst. Und sie traute ihm durchaus zu, das Blut seiner Feinde zu vergießen.
    Als der Kellner die Beignets und die Getränke auf den kleinen runden Tisch stellte, lehnte Bride sich zurück. Unsicher betrachtete sie ihre drei kleinen Krapfen.
    »Die können dir nichts anhaben«, scherzte Vane. »Pass mal auf.« Er ergriff eine Serviette, hielt sie unter einen Beignet und biss hinein. Wie er es angekündigt hatte, flog der Puderzucker nicht nach allen Seiten, wie es normalerweise geschah.
    Da beschloss sie, ihm zu vertrauen, und folgte seinem Beispiel. Wie sie bald herausfand, konnte sie in seiner Gegenwart tatsächlich die Krapfen essen, ohne ihr Kleid zu beschmutzen.
    Bei dieser Erkenntnis musste sie kichern. Sie verspeiste zwei Beignets und nippte an ihrer Schokoladenmilch, während Vane seine zwölf Krapfen in erstaunlichem Tempo verschlang.
    »Isst du das nicht mehr?«, fragte er.
    »Ich bin satt.« Als sie seine misstrauische Miene sah, fügte sie hinzu: »Das schwöre ich. Valerius hat mich zu einem fünfgängigen Dinner eingeladen.«
    »Sein Glück! Hätte er meine Frau hungern lassen, würde er es bitter büßen.«
    Seufzend verdrehte sie die Augen. Dann schob sie ihren Beignet zu ihm hinüber. »Nimm ihn nur, ich weiß ja, dass du ganz versessen drauf bist.«
    Das konnte er nicht bestreiten.
    Sobald er den letzten Krapfen gegessen hatte, beglich er die Rechnung, und sie verließen das Café. Er legte einen Arm um Brides Schultern, und sie schlenderten über die Straße zu den Kutschen, die sich entlang der Decatur Street aneinanderreihten.
    Mit Vanes Hilfe stieg sie in den ersten Wagen, und er bezahlte die Fahrerin. Dann ließ er sich an Brides Seite nieder.
    Behutsam lenkte die Fahrerin das Maultier, das sie Caesar nannte, auf die Straße und zum Garden District. »Ich bin Michaela«, stellte sie sich vor. »Sind Sie jung verheiratet?«
    Vane zog Bride an seine Brust. Abwartend schaute er sie an.
    »Ja, gewissermaßen«, antwortete sie.
    »Das dachte ich mir, weil Sie so glücklich aussehen. So etwas merke ich immer sofort.«
    Mit geschlossenen Augen lehnte Bride an Vane und genoss seine Nähe. An ihrer Wange spürte sie seine Herzschläge, während die Hufe des Maultiers durch das French Quarter klapperten. Hin und wieder drang Musik aus den Häusern und Autos – Jazz, Zydeco, Rock, ab und zu sogar eine Country-Melodie.
    Obwohl die Luft sich abgekühlt hatte, war die Nacht angenehm mild. Nach einer Weile hob Bride die Lider. Noch nie war ihr ihre Heimatstadt so schön erschienen. Als sie die Straße passierten, an der ihre Boutique lag, erinnerte sie

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