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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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schöpfte, missgönnte ich ihm«, gestand er leise. Dann wechselte er das Thema und erzählte von seinem Umzug aus Washington, DC , in den Sündenpfuhl, den die Leute so liebevoll New Orleans nannten.
    Als sie ins Haus zurückkehrten, beamte sich Vane an Brides Seite. Sofort erwärmte sich ihr Herz.
    »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, entschuldigte er sich, bevor er ihre Wange küsste.
    Glücklich atmete sie seinen Duft ein, und wie immer pochte ihr Herz in seiner Nähe schneller. Wie wundervoll, wieder bei ihm zu sein … »Durftest du deinen Bruder sehen?«
    Er nickte.
    »Geht es ihm besser?«, fragte Valerius. Zu ihrer Verblüffung hörte Bride echte Besorgnis, die in seiner Stimme mitschwang. Beim Dinner hatte er ihr von der Nacht erzählt, in der die Daimons über das Katagaria-Rudel hergefallen und von Acheron, Vane, Fang und ihm selbst abgewehrt worden waren. Er hatte auch die Verzweiflung der beiden Wölfe über den Tod der geliebten Schwester erwähnt.
    Als Vane die Leiche zur Bestattung getragen hatte, war Valerius ihm zum letzten Mal begegnet.
    »Nein«, seufzte Vane, »er liegt immer noch im Koma.«
    »Nun muss ich mich entschuldigen.« Valerius verneigte sich. »Da Sie jetzt hier sind, Vane, werde ich mich verabschieden und meine Pflichten erfüllen.« Nachdem er sich drei Schritte entfernt hatte, blieb er stehen und drehte sich um. »Übrigens, Vane, Sie haben eine äußerst charmante Gefährtin. Wie bedauerlich wäre es, würde die Welt einen solchen Schatz verlieren. Mein Schwert und mein Haus stehen Ihnen stets zur Verfügung, solange Bride geschützt werden muss.«
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt. Mit langen Schritten, den Kopf hoch erhoben, eilte er davon. Wen das Kompliment mehr überraschte – Vane oder sie selbst – , wusste Bride nicht.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte er.
    »Nichts, wir aßen zu Abend, dann zeigte er mir das Haus und das Anwesen.«
    Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Da siehst du's, auch du besitzt magische Fähigkeiten.«
    Er hob ihre Hand, küsste ihre Fingerknöchel, und sie schmolz dahin. Dann legte er ihre Hand in seine Armbeuge. »Heute Abend siehst du besonders schön aus«, flüsterte er und zauberte eine langstielige Rose aus dem Nichts herbei.
    Bride nahm sie entgegen und schnupperte daran. »Wenn du mich zu verführen versuchst, Vane, bist du ein bisschen zu spät dran. Ich bin dir ohnehin schon mit Haut und Haaren verfallen, das steht einwandfrei fest.«
    Damit brachte sie ihn zum Lachen. »Nur eins steht in meiner Welt fest – irgendwo lauert jemand im Schatten und versucht mich zu töten.«
    Erschrocken blieb sie stehen. »Machst du Witze?«
    »Ich wünschte, es wäre so. Deshalb habe ich solche Angst, wenn ich mich in deiner Nähe aufhalte. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, ich könnte dich verlieren.«
    »Sprich nicht so«, bat sie und legte einen Finger auf seine Lippen. »Denk lieber positiv.«
    »Also gut.« Er küsste ihre Finger. »Was möchtest du heute Nacht machen?«
    »Oh, das ist mir egal, solange ich mit dir zusammen bin.«
    »Weißt du was? Ich habe noch nichts gegessen. Was hältst du von ein paar Beignets und einer Kutschfahrt durch den Garden District?«
    Brides Augen leuchteten auf. Ihr ganzes Leben hatte sie in New Orleans verbracht und noch nie eine Kutschfahrt unternommen. Dieses Vergnügen war ziemlich teuer, und ihr Vater hatte stets betont, für einen Einheimischen sei das reine Geldverschwendung. Als Teenager hatte sie sich die hundertfünfzig Dollar nicht leisten können.
    Und Taylor … Der hatte befürchtet, jemand würde den »respektablen« Moderator bei so kindischen Aktivitäten beobachten.
    »Oh, das würde mir Spaß machen.«
    »Sehr gut.« Vane umarmte sie und küsste sie leidenschaftlich.
    Als er den Kopf hob, standen sie im dunklen Hintergrund des French Market, nur wenige Schritte vom legendären Café Du Monde entfernt.
    »Keine Bange, niemand hat uns gesehen.« Grinsend zwinkerte er ihr zu.
    »Du hast doch ein Motorrad.«
    »Ja. Aber Amanda und Grace haben betont, darauf würdest du nicht mit mir fahren, wenn du ein schickes Kleid trägst.«
    Skeptisch schaute sie auf den dunkelgrünen Samt hinab. »Da fällt mir ein, auch für Beignets bin ich nicht passend angezogen.«
    »Sorg dich nicht, dein Kleid wird keinen einzigen Puderzuckerfleck abkriegen.«
    »Kannst du das verhindern?«
    »Baby, es gibt nicht viel, was mir misslingen würde.«
    »Dann gehen wir, Sir Wolf.«
    Sie folgte

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