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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste. Sterne funkelten in sehr weiter Ferne. Manchmal hörte ich ein fremdes Geräusch von außerhalb des Friedhofs, das ich nicht identifizieren konnte.
    Der Gruft gegenüber stand eine Bank. Man konnte sich hier ausruhen und den Blick über den Friedhof genießen. Ich nahm davon Abstand. Mir war es etwas zu kühl. Außerdem wollte ich nicht schon wieder einschlafen.
    Wer wartet, für den vergeht die Zeit quälend langsam. Ich kannte das Spiel. Die folgenden beiden Stunden würden schlimm werden, und länger hatte ich es eigentlich nie ausgehalten.
    Kamen sie? Kamen sie nicht?
    Ich hoffte es. Ich wollte nicht noch mehr Nächte nutzlos auf dem Friedhof verbringen. Da war mir mein Bett schon lieber, und ich drückte mir diesmal wirklich die Daumen.
    Wenn sie erschienen, dann liefen sie bestimmt nicht in der Dunkelheit über das Gelände. Dann brachten sie Licht mit. Lampen, auch Werkzeuge. Zumindest würden sie dies hin und wieder einsetzen, um sich zunächst mal zu orientieren.
    Darin sah ich natürlich meine Chance. Ich hoffte auch, dass ich es nicht mit zu vielen Dieben zu tun hatte. Daran wollte ich auch nicht glauben. Als Horde würden sie den Friedhof bestimmt nicht heimsuchen. Es galt erst mal abzuwarten.
    Dann schrak ich zusammen.
    Plötzlich war das Licht da!
    Ich bildete es mir nicht ein, denn dieser Strahl war weiter unten aufgezuckt und für einen Moment wie ein heller Arm durch die Landschaft geglitten oder wie eine Schranke, die ihren Weg von oben nach unten fand. Ich brauchte keinen weiteren Beweis. Ich war aber voll da. Die Entdeckung des Lichts hatte bei mir für einen Adrenalinstoß gesorgt.
    Die Helligkeit war nur für einen Augenblick zu sehen gewesen. Danach war sie wieder verschwunden. Es blieb nur die Dunkelheit. Ich ging davon aus, dass sich jemand durch sie bewegte und strengte besonders meine Ohren an, aber es war nichts zu hören.
    Die Eindringlinge verhielten sich professionell. Sie wollten so wenig Aufsehen wie möglich erregen.
    Ich blieb bewegungslos stehen und konzentrierte mich einzig und allein auf Geräusche. Wenn Menschen das Gelände betreten hatten, dann mussten sie beim Laufen Geräusche verursachen, und in der Stille würden sie besonders deutlich zu hören sein, darauf setzte ich.
    Leider hatte ich Pech.
    Ich hörte keine Geräusche, vernahm auch keine Stimmen. Auf dem Gelände blieb alles ruhig. Ich wartete zudem vergebens darauf, dass wieder eine Lampe aufstrahlte. Wer immer gekommen war, er fand sich auch in der Dunkelheit zurecht.
    Ich fand meinen Logenplatz gut. Der Wind wehte gegen mein Gesicht, als wollte er es streicheln. Er brachte auch bestimmte Gerüche mit. Zumeist roch es nach frischer Erde, auch nach Blüten, denn der Frühling brachte wieder Farbe in die Natur.
    Urplötzlich war das Licht wieder da!
    Sofort weiteten sich meine Augen. Ich hatte auch gesehen, dass es an einer anderen Stelle zu sehen gewesen war. Weiter rechts, auch höher. Da musste jemand einen Querweg genommen haben, um sein Ziel zu erreichen.
    Ich war voll konzentriert. Nicht nur der Lichtschein wies mir den Weg, jetzt hörte ich auch die leisen Echos der Stimmen und Schrittgeräusche, die sich nach rechts bewegten.
    Das Licht tanzte jetzt auf und ab. Manchmal wurde es von Büschen verdeckt, dann war es ganz verschwunden, weil jemand die Lampen ausgeschaltet hatte, aber es tauchte immer wieder auf, denn die beiden Diebe bewegten sich weiter.
    Gräber, die von ihnen aufgebrochen waren, hatten sie geleert. Nur Knochen zurückgelassen, aber keine Schädel. Und jetzt würden sie ein neues Grab aufbrechen, davon war ich überzeugt.
    Noch ließen sie sich Zeit. Sie gingen sehr langsam und waren sicherlich auch vorsichtig. Ich hoffte nur, dass sie meinen Rover nicht entdeckt hatten.
    Einmal drehten sich die beiden Lichtlanzen. Da zuckten sie auch für einen Moment in meine Richtung, doch die Gefahr der Entdeckung bestand nicht, denn ich stand einfach in einer zu guten Deckung.
    Wo wollten sie hin?
    Die Antwort ließ nicht mehr lange auf sich warten, denn auf halber Höhe des Gräberhangs blieben sie stehen. Da tanzte kein Licht mehr durch die Dunkelheit, aber es blieb nach wie vor, und von zwei verschiedenen Seiten strahlte es auf einen bestimmten Punkt zu, wobei ich davon ausging, dass es sich um ein Grab handelte.
    Es wurde spannend.
    Ich war froh, dass ich nicht mehr länger warten musste. Mein Plan stand längst fest. Ich würde so lautlos wie möglich über den Hang schleichen, um die beiden zu

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