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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sagte Renate. »Dorilys war noch nicht einmal sechs Jahre alt. Sie wußte nur, daß er ihre Puppe kaputt gemacht hatte. Sie hat es aus ihrem Geist verdrängt. Als ich sie zwang, sich daran zu erinnern, hat sie so erbärmlich geweint, daß es Zandrus Herz hätte zum Schmelzen bringen können. Bisher schlägt sie nur in wilder Angst zu. Ich glaube, sie hat nicht einmal den Verwandten, der sie zu vergewaltigen versuchte, bewußt getötet. Sie hatte keine Kontrolle über sich. Dorilys konnte nicht betäuben, nur töten. Und das wird sie vielleicht wieder tun. Ich weiß nicht, ob irgendein Mensch ihr ausreichende Kontrolle über dieses Laran beibringen kann. Ich würde sie nicht mit Schuld beladen, wenn sie in einem Augenblick der Panik erneut zuschlägt.« Renata zögerte. Schließlich fuhr sie fort: »Es ist bekannt, daß Macht den Charakter verdirbt. Schon jetzt weiß sie, daß niemand wagt, ihr den Gehorsam zu verweigern. Sie ist starrköpfig und eingebildet. Vielleicht gefällt ihr, zu wissen, daß jeder sie fürchtet. Ein Kind an der Schwelle zur Jugend hat viele Sorgen. In dieser Zeit mögen Mädchen weder ihr Gesicht noch ihren Körper oder die Farbe ihres Haars. Sie glauben, daß die anderen sie nicht mögen, weil sie von Ängsten geplagt werden, die sie nicht lokalisieren können. Wenn Dorilys sich mit dem Wissen um ihre Macht für diese Ängste entschädigt – nun, ich weiß, ich hätte unter diesen Umständen Angst vor ihr!«
Aldaran starrte auf den Boden des Zimmers. Er war schwarz und weiß und zeigte ein eingelegtes Vogelmosaik. »Ich kann nicht einwilligen, daß ihr Laran zerstört wird, Renata. Sie ist mein einziges Kind.« »Dann, mein Fürst«, sagte Renata nüchtern, »solltet Ihr wieder heiraten und Euch einen anderen Erben verschaffen, ehe es zu spät ist. In Eurem Alter solltet Ihr keine Zeit verlieren.«
»Glaubt Ihr etwa, ich hätte es nicht versucht?« fragte Aldaran. Dann erzählte er zögernd von seinem Fluch.
»Mein Fürst, gewiß weiß ein Mann von Eurer Intelligenz, daß ein solcher Fluch auf Eurem Geist und nicht auf Eurer Männlichkeit liegt.« »Das habe ich mir auch gesagt. Aber noch Jahre nach Alicianes Tod habe ich keine Frau begehrt. Nachdem Deonara starb, und mir klar war, daß ich nur ein einziges überlebendes Nedestro-Kind hatte, nahm ich andere in mein Bett. Aber keine erregte mich. Später habe ich dann geglaubt, daß dieser Fluch mich schon getroffen hatte, ehe die Zauberin ihn aussprach, denn auch während Alicianes Schwangerschaft nahm ich keine andere. Für mich war es etwas völlig Neues, ein halbes Jahr lang ohne eine Frau zu verbringen.« Entschuldigend schüttelte er den Kopf. »Verzeiht mit, Damisela. Es ziemt sich nicht, zu einer Frau Euren Alters so zu sprechen.«
»Wenn von solchen Dingen gesprochen wird, bin ich keine Frau, sondern eine Leronis, mein Fürst. Macht Euch darum keine Sorgen. Hat man Euch nie geprüft, Lord Aldaran?«
»Ich habe nicht gewußt, daß so etwas möglich ist.«
»Ich werde es tun, wenn Ihr wollt«, sagte Renata sachlich. »Oder wollt Ihr lieber … Margali gehört zu Eurer Familie und steht Euch an Jahren näher … Wenn es Euch weniger beunruhigen würde …«
Der Mann starrte auf den Boden »Ich würde mich vor einer Fremden weniger schämen, glaube ich«, sagte er leise.
»Wie Ihr wollt.« Renata wurde ganz ruhig und sank tief in die Überwachung von Körper und Gehirn.
Nach einiger Zeit sagte sie bedauernd: »Ihr tragt in der Tat einen Fluch, mein Fürst. Euer Samen trägt keinen Lebensfunken.«
»Ist so etwas möglich? Wußte diese Frau das bereits, oder hat sie verursacht, daß ich … ich …« Seine Stimme erstarb in Zorn und Entsetzen.
Renata sagte ruhig: »Darüber kann ich nichts erfahren, mein Fürst. Es ist möglicherweise anzunehmen, daß Euch das irgendein Feind angetan hat. Obwohl niemand in den Türmen, der eine Matrix trägt, zu so etwas fähig wäre. Wir haben viele Eide gegen den Mißbrauch unserer Kräfte geschworen.«
»Kann es rückgängig gemacht werden? Können die Kräfte der Zauberei nicht wieder verbannen, was sie heraufbeschworen haben?« »Ich fürchte nein, Sir. Vielleicht, wenn es unmittelbar erkannt worden wäre … aber nach so vielen Jahren ist es, fürchte ich, unmöglich.« Aldaran beugte das Haupt. »Dann muß ich zu den Göttern beten, daß sie Dorilys ohne Schaden durch ihre Jugend bringen. Sie allein trägt das Erbe von Aldaran.«
Renata bedauerte den alten Mann. Er hatte heute einige schmerzliche

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