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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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und erniedrigende Wahrheiten erfahren müssen. Sanft sagte sie: »Mein Fürst, Ihr habt einen Bruder, und Euer Bruder hat Söhne. Selbst wenn Dorilys nicht überleben sollte – ich bete wirklich darum, daß Avarra sie vor allem Schaden bewahren möge –, wird das Aldaran-Erbe nicht gänzlich verloren sein. Ich bitte Euch, Sir, versöhnt Euch mit Eurem Bruder.«
Aldarans Augen blitzten in plötzlichem wildem Zorn auf.
»Seid vorsichtig, mein Mädchen! Ich bin dankbar für alles, was Ihr für mein Kind getan habt und tun werdet, aber es gibt einige Dinge, die nicht einmal Ihr mir sagen könnt! Ich habe geschworen, daß ich diese Burg Stein für Stein abtragen werde, bevor sie an einen Sohn Scathfells fällt. Nach mir wird Dorilys hier regieren, oder niemand!«
Grausamer, eingebildeter alter Mann! dachte Renata unwillkürlich. Es würde dir Recht geschehen, wenn es tatsächlich einträfe! Sein Stolz ist stärker als seine Liebe zu Dorilys, sonst würde er ihr dies schreckliche Schicksal ersparen!
Sie verbeugte sich. »Dann ist nichts weiter zu sagen, mein Fürst. Ich werde für Dorilys tun, was ich kann. Aber bitte denkt daran: Die Welt geht weiter, wie sie will, und nicht, wie Ihr oder ich sie weitergehen lassen wollen.«
»Ich bitte Euch, seid nicht zornig. Ich bitte Euch ebenfalls, daß Euer Ärger über einen scharfzüngigen alten Mann die Freundschaft zu meiner Tochter nicht verringert.«
»Nichts könnte das bewirken«, sagte Renata, gegen ihren Willen vom Charme des alten Mannes besänftigt. »Ich liebe Dorilys, und werde sie schützen, so gut ich kann, auch vor sich selbst.«
Als sie Aldaran verlassen hatte, ging sie lange Zeit besorgt durch die Wehranlagen. Sie hatte ein ernstes ethisches Problem zu bewältigen. Dorilys konnte eine Geburt wahrscheinlich nicht überleben. Konnte sie es mit ihrem eigenen strengen Kode in Übereinstimmung bringen, das Mädchen zur Frau werden zu lassen, ohne daß es von diesem schrecklichen Fluch erfuhr? Sollte sie Dorilys vor dem, was ihr bevorstand, warnen?
Erneut erzürnt dachte sie, daß Lord Aldaran lieber ihren Tod akzeptierte, als die Erkenntnis, sein Bruder Scathfell könne sein Reich erben.
Cassilda, gesegnete Mutter des Hastur-Geschlechts, dachte sie. Alle Götter seien gepriesen, daß ich nicht Fürst eines Reiches bin.
    17
    Der Sommer war schön in den Hellers. Der Schnee wich bis auf die höchsten Gipfel zurück, und selbst am Abend regnete oder schneite es nur wenig.
»Eine wunderschöne Jahreszeit, aber gefährlich, Cousin Allart«, sagte Donal, auf der Spitze der Burg stehend. »Wir haben weniger Brände als die Tieflandreiche, denn bei uns bleibt der Schnee länger liegen. Aber unsere Feuer wüten wegen der Harzbäume länger, und in der Hitze dieser Tage geben sie Öle ab, die sich schnell entzünden, wenn die Sommerblitzstürme toben. Und wenn die Harzbäume in Flammen aufgehen …« Er zuckte die Achseln, breitete die Arme aus, und Allart verstand. Auch er hatte gesehen, wie die leicht brennbaren Bäume Feuer fingen, wie Fackeln aufloderten und dabei Funkenregen von sich warfen, die wie ein flüssiger Regen fielen und den ganzen Wald in Brand setzten.
»Es ist ein Wunder, daß es überhaupt noch Harzbäume gibt, wenn das Jahr für Jahr passiert.«
»Wahrhaftig. Ich glaube, wenn sie weniger schnell wüchsen, würden diese Hügel kahl und die Hellers vom Kadarin bis zur Mauer um die Welt eine Wüste sein. Aber sie wachsen schnell, und die Hügel haben sich nach einem Jahr erholt.«
Während er die Bänder der Fluggurte um seine Taille schnallte, sagte Allart: »Seit ich ein Junge war, habe ich so ein Ding nicht mehr geflogen. Ich hoffe, ich habe es nicht verlernt.«
»Das vergißt man nie«, erwiderte Donal. »Als ich fünfzehn war und an, der Schwellenkrankheit litt, konnte ich fast ein Jahr lang nicht fliegen. Ich war benommen und hatte Orientierungsschwierigkeiten. Als ich wieder gesund war, glaubte ich, das Fliegen verlernt zu haben. Aber mein Körper erinnerte sich, sobald ich in die Luft gehoben wurde.« Allart zog die letzte Schnalle fest. »Müssen wir weit fliegen?« »Wenn wir ritten, wäre es weiter, als die meisten Tiere in zwei Tagen schaffen können. Es geht über Pfade, die fast ausschließlich auf und ab führen. Aber wenn wir wie die Kyorebni fliegen, ist es nur mehr als eine Stunde entfernt.«
»Wäre es nicht einfacher, einen Luftwagen zu nehmen?« Allart fiel ein, daß er in den Hellers keinen gesehen hatte.
Donal antwortete: »Das Volk von

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