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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Frau, die vor Renata Überwacherin gewesen war, war ruhig und ohne Bewußtsein. Sie schwebte friedlich in den Energienetzen, konzentriert auf Energieausflüsse, Zufallsträume, Glückseligkeit.
Barak? Der stämmige, dunkelhäutige Mann, der Techniker, der das künstliche Matrixgitter den Anforderungen des Kreises entsprechend gebaut hatte, war verkrampft. Automatisch sank Renata in sein KörperBewußtsein und lockerte einen Muskel, ehe der Schmerz Barak in seiner Konzentration stören konnte. Sonst mangelte es ihm an nichts. Allart? Wie schaffte es dieser Neuankömmling nur, sich dermaßen unter Kontrolle zu halten? War es die Ausbildung von Nevarsin? Seine Atmung war tief und langsam, ohne jede Schwankung, der Fluß des Sauerstoffs zum Herzen und zu den Gliedern regelmäßig. Er hatte sogar den schwierigsten Kunstgriff des Kreises erlernt: die stundenlange Unbeweglichkeit ohne übermäßigen Schmerz und Verkrampfung. Arielle? Sie war an Jahren die jüngste des Kreises, hatte mit sechzehn aber volle zwei Jahre hier in Hali verbracht und den Rang einer Mechanikerin erworben. Renata untersuchte sie sorgfältig: Atmung, Herzschlag, die Stirnhöhlen, die Arielle manchmal wegen der Feuchtigkeit des Sumpflandes Sorgen bereiteten. Arielle stammte aus den südlichen Ebenen. Da sie keinen Fehler fand, suchte Renata weiter. Nein, keine Probleme, nicht einmal eine gefüllte Harnblase, die Anspannung erzeugte. Renata dachte: Ich habe mich gefragt, ob Coryn sie geschwängert hat, aber das trifft nicht zu. Ich habe sie sorgfältig untersucht, bevor sie in den Kreis eingetreten ist, aber dazu ist Arielle zu klug… Dann muß es der andere Neuling sein, Cassandra … Sorgfältig horchend untersuchte sie Herz, Atmung, Kreislauf. Cassandra war verkrampft, ohne aber große Schmerzen zu haben. Renata spürte in Cassandras Bewußtsein eine leichte innere Erregung. Sie sandte einen schnellen, besänftigenden Gedanken aus, um sie zu beruhigen, damit sie die anderen nicht störte. Für Cassandra war diese Arbeit neu, und sie hatte noch nicht gelernt, das routinemäßige Eindringen einer Überwacherin in Körper und Geist mit völliger Selbstverständlichkeit hinzunehmen. Es kostete Renata einige Sekunden, Cassandra zu beruhigen, bevor sie zu einen tieferen Horchen übergehen konnte.
jawohl, es ist Cassandra. Es ist ihre Belastung, an der wir alle teilhaben. Sie hätte nicht in den Kreis kommen sollen, jetzt, wo ihre Periode bevorsteht. Ich hätte sie für klüger gehalten … Aber Renata dachte keinesfalls daran, Cassandra einen Vorwurf zu machen. Ich hätte mir darüber Gewißheit verschaffen sollen. Renata wußte, wie schwer es war, in den ersten Tagen des Lernens Schwächen einzugestehen oder Beschränkungen zuzugeben.
Sie ging eine enge Verbindung mit Cassandra ein, versuchte, ihre Spannung zu lockern und mußte feststellen, daß sie noch nicht in der Lage war, mit ihr in dieser absoluten Dichte zusammenzuarbeiten. Sie sandte Coryn einen vorsichtigen, warnenden Gedanken zu, der nicht mehr als eine sanfte Berührung war.
Wir müssen bald aufhören … Sei bereit, wenn ich das Zeichen gebe. Ohne daß der Energiefluß stockte, sagte ihr Coryns äußerliches Zittern: Noch nicht. Eine ganze Reihe der Batterien muß noch aufgeladen werden. Dann sank er harmonisch in die Verbindung des Kreises zurück. Jetzt war Renata besorgt. Das Wort des Bewahrers war in dem Kreis Gesetz; doch es lag in der Verantwortlichkeit der Überwacherin, auf das Wohlbefinden der Mitglieder zu achten. Bisher hatte sie ihre Betroffenheit vor ihnen allen abgeschirmt, aber nun spürte sie irgendwo ein schwaches Bewußtsein, das dem Kreis Energie entzog. Allart ist sich Cassandras zu sehr bewußt. Auf diese Art mit dem Kreis verbunden, dürfte er sie nicht mehr wahrnehmen als jeden anderen. Bis jetzt war es nur ein Flackern, das sie auffing, indem sie Allarts Bewußtsein sanft auf seinen Energiebrennpunkt hinwies. Sie versuchte, Cassandra aufrechtzuhalten, als hätte sie der anderen Frau auf einer steilen Treppe den Arm zur Stütze gereicht. Aber da die Intensität der Konzentration einmal unterbrochen war, schwankte etwas in dem Strom der Energien und wellte sich wie eine vom Wind gekräuselte Wasseroberfläche. Sie spürte, wie die Störung durch den Kreis wanderte. Es war zwar nur ein leichtes Flackern, konnte auf dieser Ebene der Konzentration aber zerstörerisch wirken. Baraks Körper wankte unruhig, Coryn hustete, Arielle schniefte, und Renata spürte, wie

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