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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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schon bald wird sie der Belastung der Pubertät ausgesetzt sein. Ich bitte Euch, Dom Mikhail, sie jemandem anzuvertrauen, der stärker ist als ich, und besser geeignet, sie zu lehren, ihr Laran zu kontrollieren. Sonst kann Schlimmeres als dies geschehen.«
Donal fragte sich: Was könnte schlimmer sein als dies?
Als griffe er die unausgesprochene Frage auf, sagte Aldaran: »Jedes andere Kind, das ich gezeugt habe, ist im jugendlichen Alter an der Schwellenkrankheit gestorben. Das ist der Fluch unseres Geschlechts. Muß ich auch das noch für sie fürchten?«
Margali erwiderte: »Habt Ihr schon einmal daran gedacht, sie zu den Vai Leronis des Tramontana-Turms zu schicken? Sie würden sich um Dorilys kümmern und sie lehren, das Laran zu benutzen. Wenn irgend jemand sie unbeschadet durch die Jugend bringen kann, dann die Mitglieder einer Turmgemeinschaft.«
Donal dachte: Das ist mit Sicherheit die richtige Lösung. »Ja, Vater«, sagte er eifrig. »Ihr werdet Euch erinnern, wie freundlich sie jedesmal waren, wenn wir dorthin gingen. Sie waren erfreut, mich unter sich zu haben, wenn Ihr mich entbehren konntet, haben mich immer als Gast und Freund willkommen geheißen, und mich viel über die Anwendung meines Laran gelehrt. Sie hätten mir mit Freuden mehr beigebracht. Schickt Dorilys zu ihnen.«
Fast unmerklich hatte sich Aldarans Gesicht aufgehellt. Plötzlich blickte er wieder finster. »Nach Tramontana? Willst du mich vor meinen Nachbarn beschämen, Donal? Soll ich meine Schwäche zeigen, damit sie allen Leuten in den Hellers davon berichten? Soll ich mich zur Zielscheibe von Klatsch und Spott machen lassen?«
»Vater, ich glaube, Ihr tut den Leuten von Tramontana Unrecht«, widersprach Donal, aber er wußte, daß es sinnlos war. Er hatte nicht mit Dom Mikhails Stolz gerechnet.
Margali sagte: »Wenn Ihr sie nicht euren Nachbarn in Tramontana anvertrauen wollt, Dom Mikhail, bitte ich Euch, sie nach Hali oder Neskaya zu schicken, oder zu einem der Türme im Tiefland. Ich bin weder jung noch stark genug, sie Selbstkontrolle zu lehren. – Die Götter wissen, daß ich nicht wünsche, von ihr getrennt zu werden. Ich liebe sie, als wäre sie mein eigenes Kind, aber ich kann mit ihr nicht mehr fertigwerden. In einem Turm hingegen ist man dafür ausgebildet.« Aldaran dachte eine Weile darüber nach. Schließlich sagte er: »Ich glaube, sie ist zu jung, um zu einem Turm geschickt zu werden. Aber zwischen Aldaran und Elhalyn gibt es alte Freundschaftsbande. Um dieser alten Freundschaft willen, vielleicht wird der Fürst von Elhalyn eine Leronis vom Hali-Turm schicken, die sich um Dorilys kümmert. Das würde zumindest keine Gerüchte aufbringen, da jeder Haushalt mit Laran solch eine Person braucht, um die jungen Leute auszubilden. Willst du dich aufmachen, Donal, und darum bitten, daß jemand nach Aldaran kommt, um hier zu wohnen und deine Schwester zu unterrichten?«
Donal stand auf und verbeugte sich. Der Gedanke, Dorilys sicher unter seinen Freunden im Tramontana-Turm zu wissen, hatte ihn angezogen; aber vielleicht hatte er von seinem Pflegevater zuviel verlangt, seine Schwäche den Nachbarn bekannt zu machen. »Ich werde noch heute reiten, wenn Ihr wollt, sobald ich eine Eskorte zusammengestellt habe, die Eurem Rang und Eurer Würde angemessen ist.«
»Nein«, sagte Aldaran bedächtig. »Du wirst allein reiten, Donal, wie es sich für einen Bittsteller geziemt. Ich habe gehört, daß zwischen Elhalyn und Ridenow ein Waffenstillstand existiert. Du wirst sicher sein. Und wenn du allein gehst, wird ihnen klar sein, daß ich um ihre Hilfe ersuche.«
»Wie Ihr wünscht«, sagte Donal. »Ich kann morgen reiten. Oder noch heute.«
»Morgen wird zeitig genug sein«, sagte Aldaran. »Warte erst ab, bis die Leute von Scathfell zuhause sind. Ich will nicht, daß sich das in den Bergen herumspricht.«
    11
    Am entgegengesetzten Ende des Sees von Hali erhob sich der Turm, ein schlankes, hohes Gebäude aus blassem, durchschimmerndem Stein. Der größte Teil der wichtigeren Arbeit des Matrix-Kreises wurde bei Nacht getan. Zuerst hatte Allart das nicht verstanden und es für Aberglaube oder einen bedeutungslosen Brauch gehalten. Erst nach einiger Zeit war ihm allmählich klar geworden, daß die Nachtstunden, während der die meisten Menschen schliefen, am freiesten von störenden Gedanken – den Zufallsvibrationen anderer Hirne – waren. In den einsamen Nachtstunden waren die Kreismitarbeiter frei, ihren miteinander verbundenen Geist

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