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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zu schwere Belastung waren. Man wurde enormen Umwälzungen unterworfen, denen Krisen, Krämpfe und sogar der Tod folgte. Renata hatte selbst einen Bruder durch die Schwellenkrankheit verloren. Keine Laran-Familie überlebte ohne solche Verluste.
Dorilys hatte das Aldaran-Blut der Vaterseite in den Adern, nicht das relativ stabile der Delleray, das dem der Hasturs ähnlich war. Was Renata von den Erblinien der Aldaran und Rockraven wußte, machte sie nicht übermäßig hoffnungsvoll, aber je mehr Dorilys von den Energieströmen ihres Körpers, den Nerven- und Energieflüssen wußte, um so wahrscheinlicher konnte sie diese Umwälzungen ohne allzu große Schwierigkeiten überleben.
Während sie sich Dorilys Räumen näherte, spürte sie die Untertöne von Zorn, erschöpfter Geduld (Renata hielt die alte Leronis für eine Heilige, da sie mit dem verzogenen kleinen Mädchen fertig wurde) und Überheblichkeit, was bedeutete, daß etwas nicht nach Dorilys Willen ging. Renata gegenüber hatte sie diese kindliche Seite selten gezeigt, denn sie bewunderte die junge Leronis und buhlte um ihre Anerkennung und Sympathie. Aber weil sie nie streng erzogen worden war, fand sie es schwierig zu gehorchen, wenn ihre Empfindungen ihr eine andere Richtung wiesen. Ihre Aufgabe wurde keineswegs dadurch leichter, daß Margali, die seit dem Tod Darren Scathfells Angst vor ihrem Zögling hatte, dies nicht verbergen konnte.
Auch ich habe Angst vor ihr, dachte Renata, aber sie weiß es nicht. Wenn ich sie es je wissen lasse, werde ich nie mehr in der Lage sein, sie irgend etwas zu lehren.
Hinter der Tür hörte sie Dorilys Stimme – ein gereiztes Grollen. Sie erhöhte ihre Wahrnehmungsfähigkeit, um Margalis Antwort zu hören.
»Nein, Kind. Deine Stickerei ist eine Schande. Es gibt keinen Musikunterricht und keinen Unterricht mit Lady Renata, ehe du nicht all diese unbeholfenen Stiche aufgetrennt und neugemacht hast.« In schmeichelndem Tonfall setzte sie hinzu: »So unbeholfen bist du doch nicht. Du bemühst dich einfach nicht. Du kannst sehr schön nähen, wenn du willst, aber heute hast du offenbar beschlossen, nichts zu tun und verpfuschst absichtlich alles. So, und jetzt trenn die Stiche auf – nein, benutze das richtige Trennwerkzeug, Kind! Versuche nicht, sie mit den Fingern aufzutrennen, sonst wirst du den Stoff zerreißen! Dorilys, was ist heute mit dir los?«
Dorilys gab zurück: »Ich mag nicht nähen. Wenn ich Lady Aldaran bin, werde ich ein Dutzend Näherinnen haben. Es gibt keinen Grund, daß ich es lerne. Und Lady Renata wird meinen Unterricht nicht ausfallen lassen, weil du es sagst.«
Der barsche und verächtliche Ton ihrer Worte bestimmte Renatas Entscheidung. Das Nähen war nicht von Bedeutung, aber die Selbstdisziplin – sorgfältig und gewissenhaft an einer Aufgabe zu arbeiten, für die sie weder Begabung noch Neigung besaß – war wichtig. Renata, die ausgebildete Empathin und Überwacherin, spürte beim Öffnen der Tür den heftig brennenden Schmerz auf Margalis Stirn und sah die Linien der Erschöpfung im Gesicht der alten Frau. Dorilys wandte wieder ihren alten Trick an und versorgte Margali, die nicht tat, was sie wollte, mit Kopfschmerzen. Sie saß über dem verhaßten Nähzeug und sah lieb und folgsam aus, aber im Gegensatz zu Margali konnte Renata, als sie durch die Tür trat, das triumphierende Lächeln auf ihrem Gesicht sehen. Dorilys warf das Nähzeug zu Boden, sprang auf und eilte auf Renata zu. »Ist es Zeit für meinen Unterricht, Cousine?«
Renata sagte kalt: »Heb dein Nähzeug auf und leg es ordentlich in die Schublade – oder noch besser: Setz dich und beende die Arbeit.« »Ich will nicht nähen lernen«, erwiderte Dorilys schmollend. »Mein Vater will, daß ich die Dinge lerne, die du mir beibringen kannst!« »Was ich dir am besten beibringen kann«, sagte Renata bestimmt, »ist das zu tun, was unerläßlich ist – und wann du es tust, ob du willst oder nicht. Mir ist es egal, ob du exakt nähst oder deine Stiche wie ein von Fallobst trunkenes Chervine schwanken« – Dorilys ließ ein kurzes, triumphierendes Kichern hören – »aber du wirst den Unterricht mit mir nicht dazu ausnutzen, deine Pflegemutter auszuspielen oder zu ignorieren, was sie dir aufträgt.« Sie blickte Margali, die bleich vor Schmerzen war, an und kam zu dem Schluß, daß es zu einem Zweikampf kommen würde.
»Verursacht sie dir wieder Kopfschmerzen?«
Margali sagte schwach: »Sie weiß es nicht besser.«
»Dann wird sie es

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