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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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liegen, während sie sich den anderen Feinden zuwandte. Wie immer schienen die Kolosse auf eine wütende, verwirrte Art von Vin fasziniert zu sein. Sie brachten nur eine beträchtliche Größe mit Gefahr in Verbindung und konnten kaum begreifen, dass eine so kleine Frau wie Vin – zwanzig Jahre alt, kaum größer als fünf Fuß und so schlank wie eine Weidengerte – eine Gefahr darstellte. Doch sie sahen, wie das Mädchen tötete, und deswegen näherten sie sich ihr.
    Vin war das gerade recht.
    Sie schrie, als sie angriff, damit es wenigstens irgendwelche Laute auf dem ansonsten allzu stillen Schlachtfeld gab. Die Kolosse neigten dazu, nichts mehr zu rufen, wenn sie in ihre Raserei verfielen; sie konzentrierten sich nur auf das Töten. Vin warf eine Handvoll Münzen, drückte sie gegen die Gruppe hinter ihr, sprang nach vorn und zog dabei an einem Schwert.
    Ein Koloss vor ihr geriet ins Taumeln. Sie landete auf seinem Rücken und griff eine Kreatur neben ihm an. Diese ging sofort zu Boden, und Vin rammte dem Koloss unter ihr das Schwert in den Rücken. Dann drückte sie sich mit ihrer allomantischen Kraft zur Seite und zog an dem Schwert des sterbenden Kolosses. Sie packte seine Waffe, fällte ein drittes Ungetüm, warf das Schwert in die Luft und schleuderte es wie einen gigantischen Pfeil in den Brustkorb eines vierten Ungeheuers. Diese Bewegung warf sie wiederum nach hinten und aus der Schusslinie eines Angriffs. Sie riss das Schwert aus dem Rücken des Kolosses, den sie zuvor niedergestochen hatte. Dabei starb er. Mit einer fließenden Bewegung rammte sie die Waffe einer fünften Bestie durch Schlüsselbein und Brust.
    Sie landete. Um sie herum gingen die Kolosse zu Boden.

    Vin befand sich nicht in einer Raserei. Sie verspürte keinen Schrecken. Über diese Empfindungen war sie hinausgewachsen. Sie hatte Elant sterben sehen – hatte ihn in den Armen gehalten, als er starb – und dabei gewusst, dass sie es zugelassen hatte. Absichtlich.
    Dennoch hatte er überlebt. Jeder Atemzug, den er tat, war unerwartet, vielleicht sogar unverdient. Früher hatte sie befürchtet, dass sie ihn enttäuschen könnte. Aber irgendwie hatte sie in dem Gedanken Frieden gefunden, dass sie ihn nicht davon abhalten konnte, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Und seit sie das begriffen hatte, wollte sie ihn nicht mehr davon abhalten.
    Daher kämpfte sie nicht mehr aus Angst um den Mann, den sie liebte. Nun kämpfte sie bewusst. Sie war ein Messer – Elants Messer, das Messer des Letzten Reiches. Sie kämpfte nicht zum Schutz eines einzigen Mannes, sondern zum Schutz der Lebensart, die er geschaffen hatte, und der Leute, die er so unermüdlich beschützte.
    Der Friede gab ihr Kraft.
    Um sie herum starben die Kolosse, und scharlachfarbenes Blut – zu hell für menschliches – fleckte die Luft. Es gab zehntausend Kämpfer in dieser Armee – zu viele, als dass sie alle hätte töten können. Aber sie brauchte nicht jeden einzelnen Koloss der Armee abzuschlachten.
    Sie musste sie nur in Angst und Schrecken versetzen.
    Denn obwohl sie früher vom Gegenteil überzeugt gewesen war, konnten Kolosse tatsächlich Angst verspüren. Vin bemerkte, wie sie sich unter den Kreaturen in ihrer Nähe aufbaute, versteckt unter Enttäuschung und Wut. Ein Koloss griff sie an, sie wich zur Seite aus, bewegte sich mit der ungeheuren Schnelligkeit, die ihr das Weißblech verlieh. Währenddessen rammte sie ihm das Schwert in den Rücken, wirbelte herum und bemerkte, wie sich eine massige Gestalt einen Weg durch die Armee auf sie zu bahnte.

    Perfekt, dachte sie. Der Koloss war groß – vielleicht sogar der größte, den sie je gesehen hatte. Er musste beinahe dreizehn Fuß messen. Eigentlich hätte ihn ein Herzversagen schon vor langer Zeit töten müssen; seine Haut war geplatzt und halb abgerissen; sie hing in großen Fetzen an seinem Körper herunter.
    Sein Brüllen hallte über das seltsam stille Schlachtfeld. Vin lächelte und verbrannte Duralumin. Sofort explodierte das Weißblech, das bereits in ihr flackerte, und verlieh ihr einen gewaltigen, plötzlichen Kräfteschub. Wenn Duralumin zusammen mit einem anderen Metall eingesetzt wurde, verstärkte es dieses und führte dazu, dass es in einer einzigen Stichflamme verbrannte und alle Kraft, die in ihm steckte, auf einmal abgab.
    Vin verbrannte zusätzlich Stahl und drückte mit ihrer Allomantie in alle Richtungen. Ihr vom Duralumin verstärktes Drücken schlug wie eine Welle gegen die Schwerter der

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