Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3
zwischen Elant und den herbeikommenden Personen befand; dann überprüfte sie ihre Metallreserven. Innerhalb weniger Augenblicke wusste sie, wer da draußen redete. Einer von ihnen war Hamm. Sie entspannte sich, als die Zeltklappe weit geöffnet wurde, und Hamm, der seine übliche Weste und Hose trug, führte einen müde wirkenden rothaarigen Soldaten herein. Die Kleidung des erschöpften Mannes war von Asche befleckt, und er steckte unter dem üblichen Lederumhang eines Spähers.
»Conrad?«, fragte Demoux überrascht.
»Du kennst diesen Mann?«, fragt Elant.
»Ja, Herr«, antwortete Demoux. »Er ist einer der Leutnants, die ich in Luthadel bei König Penrod gelassen habe.«
Conrad salutierte, aber er sah ziemlich mitgenommen aus. »Herr«, sagte der Mann, »ich bringe Nachrichten aus der Hauptstadt. «
»Endlich!«, rief Elant aus. »Was lässt Penrod mir ausrichten? Wo sind die Nachschubboote, um die ich gebeten habe?«
»Nachschubboote, Herr?«, fragte Conrad. »Herr, Penrod hat mich gebeten, Euch um Nachschub zu ersuchen. Es gibt Aufstände in der Stadt, und einige Lebensmittellager sind geplündert worden. König Penrod hat mich hergeschickt, damit ich Euch um ein Truppenkontingent bitte, mit dem er die öffentliche Ordnung wiederherstellen kann.«
»Truppen?«, fragte Elant. »Was ist denn mit der Garnison, die ich ihm gelassen habe? Er sollte genug Männer haben!«
»Sie reichen nicht aus, Herr«, sagte Conrad. »Ich weiß nicht warum. Ich kann nur die Botschaft weitergeben, die mir aufgetragen wurde.«
Elant fluchte und schlug mit der Hand auf den Tisch des Kommandozelts. »Kann Penrod denn nicht einmal das tun, worum
ich ihn bitte? Er musste doch nur das Land in Frieden halten, das wir schon gesichert hatten!«
Der Soldat fuhr unter diesem Ausbruch zusammen, und Vin beobachtete Elant besorgt. Es gelang ihm jedoch rasch wieder, seine Wut zu zügeln. Er holte tief Luft und deutete auf den Soldaten. »Ruh dich aus, Leutnant Conrad, und hol dir etwas zu essen. Ich will später mit dir darüber reden.«
Später am Abend traf Vin Elant am Rande des Lagers an, als er hoch zu den Wachtfeuern auf den Klippen von Fadrex schaute. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, und da er nicht zusammenfuhr, hatte er sie offenbar kommen gehört. Es war noch immer ungewohnt für sie, dass Elant, der der Welt um ihn herum immer wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte, nun ein geschickter Nebelgeborener war, dessen zinnscharfen Ohren auch nicht die leisesten Schritte entgingen.
»Hast du mit dem Boten gesprochen?«, fragte sie, als er den Arm um sie legte und dabei noch immer in den Nachthimmel schaute. Die Asche fiel um sie herum. Einige von Elants Zinnaugen-Soldaten kamen auf Patrouille vorbei. Ohne Lampen schritten sie still den äußeren Rand des Lagers ab. Vin war selbst erst vor kurzem von einem solchen Patrouillengang zurückgekehrt, der sie allerdings um die Stadtmauer von Fadrex herumgeführt hatte. Jede Nacht machte sie ein paar Runden und suchte die Stadt nach ungewöhnlichen Aktivitäten ab.
»Ja«, sagte Elant. »Nachdem er sich etwas ausgeruht hat, habe ich eingehend mit ihm gesprochen.«
»Schlechte Neuigkeiten?«
»Nur das, was er schon zuvor gesagt hatte. Anscheinend hat Penrod meine Bitte um Nahrung und Truppen nie erhalten. Conrad ist einer von vier Boten, die Penrod ausgesandt hat. Wir wissen nicht, was mit den anderen drei passiert ist. Conrad wurde
von einer Koloss-Gruppe gejagt und ist nur entkommen, indem er ihnen sein Pferd als Köder überlassen hatte. Er hat sich versteckt, als sie dem Tier nachgejagt sind und es abgeschlachtet haben. Während sie es gefressen haben, ist er ihnen entwischt.«
»Ein tapferer Mann«, sagte Vin.
»Ja, und er hat Glück gehabt«, erwiderte Elant. »Wie dem auch sei, es ist unwahrscheinlich, dass Penrod uns Unterstützung schickt. Es gibt einige Vorratslager in Luthadel, aber wenn die Nachricht über den Aufstand stimmt, wird Penrod keine Soldaten entbehren können, die die Vorräte zu uns bringen müssten.«
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Vin.
Elant sah sie an, und sie war überrascht, als sie keine Enttäuschung, sondern Entschlossenheit in seinem Blick bemerkte. »Wir haben etwas gelernt.«
»Was?«
»Unser Feind hat sich offenbart, Vin. Ein Angriff von versteckten Kolossen auf unsere Boten? Der Versuch, unsere Vorratsbasis in Luthadel zu zerstören?« Elant schüttelte den Kopf. »Unser Feind will, dass es zufällig wirkt, aber ich erkenne das
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