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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Schluss, dass die Stacheln in den Körpern der gefallenen Kolosse geerntet und wiederverwertet werden konnten.
    Nun benötigten sie keinen Nachschub an Stacheln mehr. Ich habe mich oft gefragt, welche Auswirkungen die andauernde Wiederbenutzung der Stacheln auf ihre Gesamtzahl hatte. Ein Stachel enthielt nur eine begrenzte hämalurgische Macht, und es war ihnen nicht möglich, Stacheln zu erschaffen, die unbegrenzte Kraft verliehen, egal wie viele Menschen diese Stacheln töteten und Kraft aus ihnen zogen. Aber vielleicht gab die andauernde Wiederverwendung dieser Stacheln den Kolossen, die dadurch entstanden, mehr Menschlichkeit ein?

Kapitel 42
    A ls Marsch Luthadel betrat, war er viel vorsichtiger als in jener namenlosen Stadt an der westlichen Grenze des Dominiums. Ein Inquisitor, der die Hauptstadt von Elants Reich durchwanderte, würde nicht unbemerkt bleiben und konnte eine unangenehme Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Herrscher war weg und hatte seinen Spielplatz anderen überlassen. Und so sollte es auch bleiben.

    Marsch ging bei Nacht herum, hatte die Kapuze aufgesetzt, verbrannte Stahl und sprang mit Hilfe von Münzen. Doch auch so war der Anblick dieser großartigen Stadt – ausufernd, dreckig, aber seine Heimat – hart für den beobachtenden, abwartenden Teil von Marsch. Früher hatte er selbst die Skaa-Rebellion in dieser Stadt angeführt. Er fühlte sich verantwortlich für ihre Bewohner, und der Gedanke daran, dass Ruin ihnen das antun wollte, was er selbst den Menschen der anderen Stadt angetan hatte, in deren Nähe der Ascheberg explodiert war …
    In der näheren Umgebung von Luthadel gab es keinen Ascheberg. Doch leider gab es einiges, was Ruin einer Stadt antun konnte, auch ohne dazu Naturkräfte in Anspruch zu nehmen. Auf seinem Weg nach Luthadel hatte Marsch in nicht weniger als vier Ortschaften haltgemacht, in denen er heimlich die Wächter der Nahrungsmittelvorräte getötet und dann die Lagerhäuser in Brand gesteckt hatte. Er wusste, dass die anderen Inquisitoren durch die Welt zogen und ähnliche Scheußlichkeiten begingen, während sie nach dem suchten, was Ruin am meisten begehrte. Nach dem, was Bewahr ihm abgenommen hatte.
    Er musste es noch finden.
    Marsch übersprang eine Straße, landete auf einem Spitzdach, rannte an der Traufe entlang und machte sich auf den Weg in den Nordosten der Stadt. Luthadel hatte sich in dem Jahr, seit er es zuletzt gesehen hatte, sehr verändert. Die erzwungenen Arbeitsmaßnahmen des Obersten Herrschers hatten die Skaa beinahe zu Tieren gemacht, aber sie hatten dafür gesorgt, dass die Asche weggefegt und sogar dieser übergroßen Stadt ein Anschein von Ordnung gegeben wurde. Das alles war nun vorbei. Offensichtlich hatte das Anbauen von Nahrung Vorrang, und das Sauberhalten der Stadt konnte bis später warten – falls es ein Später geben sollte.
    Nun lagen in den Gassen und vor den Häusern viel mehr
Müll- und Aschehaufen, die früher in den Fluss gekippt worden wären, der die Stadt durchquerte. Marsch spürte, wie er über die Schönheit des Verfalls lächelte, und sein kleiner rebellischer Teil zog sich zurück und versteckte sich.
    Er konnte nicht kämpfen. Jetzt war nicht die Zeit dazu.
    Bald hatte er die Festung Wager erreicht, den Sitz von Elants Regierung. Nach der Belagerung von Luthadel war er von den Kolossen erstürmt worden, und die Bleiglasfenster im Erdgeschoss waren zerschmettert. Bretter waren vor die Fensteröffnungen genagelt worden. Marsch lächelte und sprang mit Hilfe seiner Allomantie auf einen Balkon im zweiten Stock. Mit diesem Gebäude war er vertraut. Bevor er von Ruin beherrscht worden war, hatte er mehrere Monate hier gelebt und Herrscher Wager dabei geholfen, die Kontrolle über die Stadt auszuüben.
    Marsch fand Penrods Räume rasch. Es waren die einzigen bewohnten und bewachten Zimmer in der Festung. Marsch kauerte sich in einiger Entfernung gegen die Wand des Korridors und hielt mit seinen nichtmenschlichen Augen Wacht, während er überlegte, was er als Nächstes tun sollte.
    Es war sehr schwierig, eine Widerstand leistende Person mit einem hämalurgischen Stachel zu durchbohren. Dabei spielte die Größe des Stachels keine Rolle. So wie ein Quäntchen Metallstaub die Allomantie für eine Weile befeuern und ein kleiner Ring geringe ferrochemische Kraft speichern konnte, vermochte auch ein kleines Metallstück für die Hämalurgie auszureichen. Die Stacheln der Inquisitoren waren so groß, weil sie einschüchternd

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