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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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und dann nach draußen.«
    »Gut«, erwiderte Vin. »Sag deinen Männern, sie sollen dorthin gehen und warten, bis ich mich ihnen nähere. Und schick
bitte einen Boten zu Elant. Sag ihm, ich brauche noch eine halbe Stunde.«
    Langsamschneller nickte, und Vin lächelte, als ihre Schatten wieder näher kamen. »Ich hoffe, du fühlst dich bald besser«, sagte sie und setzte ein liebevolles Lächeln auf.
    »Danke, meine Liebe«, meinte Langsamschneller und hustete leicht.
    Vin schritt wieder weiter. Langsam begab sie sich in die Richtung, die Langsamschneller ihr gewiesen hatte. Es war der Ausgang, der ihr zuvor schon aufgefallen war. Einige Augenblicke später ging sie in den Nebel hinein. Der Nebel verschwindet im Inneren der Häuser, dachte Vin. Es wird immer angenommen, dass es etwas mit der Hitze oder vielleicht den fehlenden Luftbewegungen zu tun hat …
    Nach wenigen Sekunden stand sie in einem erleuchteten Innengarten. Obwohl hier Tische und Stühle für die Besucher aufgestellt waren, befand sich kaum jemand in dem Hof. Die Diener gingen nicht hinaus in den Nebel, und der größte Teil des Adels empfand den Nebel als beunruhigend, auch wenn es kaum jemand zugeben mochte. Vin ging hinüber zu einem reich verzierten Metallgeländer, lehnte sich dagegen, schaute hoch in den Himmel, spürte den Nebel überall um sie herum und befingerte müßig ihren Ohrring.
    Bald erschienen ihre beiden Schatten; sie plapperten leise miteinander. Durch ihr Zinn hörte Vin, dass sie etwas darüber sagten, wie stickig es in dem anderen Raum sei. Vin lächelte und bewegte sich nicht, während die beiden Frauen in einiger Entfernung von ihr auf zwei Stühlen Platz nahmen und ihr Gespräch fortführten. Kurz darauf kamen zwei junge Männer heraus und setzten sich an einen anderen Tisch. Sie verhielten sich nicht so natürlich wie die Frauen, doch Vin hoffte, dass sie trotzdem kein Misstrauen erregten.
    Dann wartete sie.

    Das Leben als Diebin – ein Leben in Vorbereitung auf Einbrüche, ein Leben des Beobachtens und Wartens auf den richtigen Augenblick – hatte sie Geduld gelehrt. Das war eine Straßenkind-Eigenschaft, die sie nie verloren hatte. Sie stand auf, schaute hoch in den Himmel und tat so, als wollte sie für den Rest des Abends hierbleiben. Nun musste sie nur noch auf das Ablenkungsmanöver warten.
    Du hättest dich dabei nicht auf ihn verlassen dürfen, flüsterte Reen in ihrem Kopf. Er wird versagen. Deine Sicherheit darf nie von den Fähigkeiten einer Person abhängen, deren Leben ebenfalls auf dem Spiel steht.
    Das war eine von Reens bevorzugten Aussagen gewesen. Sie dachte nicht mehr oft an ihn – oder an irgendetwas aus ihrem alten Leben. Es war voller Schmerzen und Kummer gewesen, mit einem Bruder, der sie schlug, damit sie in Sicherheit war, und mit einer verrückten Mutter, die aus unerklärlichen Gründen Vins kleine Schwester ermordet hatte.
    Doch dieses Leben war nun bloß noch ein schwaches Echo. Sie lächelte in sich hinein und freute sich daran, wie weit sie es gebracht hatte. Reen würde sie einen Dummkopf genannt haben, aber sie vertraute Elant. Sie vertraute auf seinen Erfolg, und das mit ihrem ganzen Leben. Das war etwas, zu dem sie früher niemals fähig gewesen wäre.
    Nach etwa zehn Minuten kam jemand vom Ball heraus und ging zu den beiden Frauen hinüber. Er sprach nur kurz mit ihnen und kehrte dann zum Fest zurück. Zwanzig Minuten danach kam ein anderer und tat dasselbe. Hoffentlich berichteten die Frauen das, was Vin erhoffte: Dass sie offenbar beschlossen hatte, den Rest des Abends hier draußen zu verbringen und den Nebel anzustarren. Die Feiernden würden nicht erwarten, dass sie bald zurückkehrte.
    Wenige Augenblicke, nachdem der zweite Bote in den Ballsaal zurückgekehrt war, eilte ein Mann hinaus und näherte sich einem
der Tische. »Das müsst ihr euch anhören!«, flüsterte er den Leuten am Tisch zu – den einzigen im Hof, die nichts mit Vin zu tun hatten. Diese Gruppe ging hinein. Vin lächelte. Elants Ablenkungsmanöver hatte begonnen.
    Vin sprang in die Luft, drückte gegen das Geländer unter ihr und schwang sich über den Innenhof.
    Den beiden Frauen war es offensichtlich langweilig geworden; sie plauderten müßig miteinander. Daher brauchten sie ein paar Augenblicke, bis sie Vins Bewegung bemerkten. Während dieser kurzen Zeit war Vin bereits mit flatterndem Kleid quer über den Innenhof gesprungen. Eine der Frauen öffnete den Mund und wollte etwas rufen.
    Vin löschte ihre

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