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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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das war falsch. Ruin war bereits eingesperrt gewesen, als der Oberste Herrscher zur Quelle der Erhebung gereist war. Der Oberste Herrscher, damals noch als Raschek bekannt, war zusammen mit Alendi auf die Suche gegangen und wollte den angeblichen Helden aller Zeiten ermorden. Rascheks Ziel war es gewesen, Alendi von dem abzuhalten, was Vin schließlich getan hatte: Ruin unbeabsichtigt freizulassen.

    Ironischerweise war es besser gewesen, dass ein selbstsüchtiger Mann wie Raschek die Macht ergriffen hatte. Denn ein selbstsüchtiger Mann behielt die Macht für sich selbst, anstatt sie aufzugeben und dadurch Ruin zu befreien.
    Wie dem auch sei, Ruin war bereits eingekerkert gewesen, als die Suche begann. Das bedeutete, dass der Dunkelgrund – der Nebel – in keiner Beziehung zu Ruin stand. Oder zumindest war diese Beziehung nicht so klar und deutlich, wie sie bisher angenommen hatte. Die Freilassung Ruins hatte nicht unmittelbar dazu geführt, dass nun der Nebel auch tagsüber aufzog und Menschen tötete. Der Tagnebel war bereits ein Jahr vor der Freilassung Ruins erschienen, und der Nebel hatte schon einige Stunden lang getötet, bevor Vin den Weg zur Quelle gefunden hatte.
    Also … was weiß ich? Dass Ruin vor langer Zeit eingekerkert wurde. Eingekerkert von etwas, das ich vielleicht wiederentdecken und benutzen kann?
    Sie stand auf. Das viele Sitzen und Denken machte sie ruhelos, und sie ging umher, indem sie sich an der Wand entlang tastete.
    Am ersten Tag ihrer Gefangenschaft hatte sie damit begonnen, die Höhle mit Hilfe ihrer Hände zu erkunden. Sie war so groß wie die anderen Vorratshöhlen, und die Erkundung hatte mehrere Tage gedauert. Doch ansonsten konnte Vin nichts tun. Im Gegensatz zu der Höhle in Urteau besaß diese hier keinen Teich und auch keine andere Wasserquelle. Und bei ihren Erkundungsgängen hatte sie entdeckt, dass Yomen alle Wasserfässer von dem Platz in der hinteren rechten Ecke entfernt hatte, wo sie anscheinend gestanden hatten. Er hatte Dosennahrung und andere Vorräte zurückgelassen, denn die Höhle war so riesig, dass er wohl nicht die Zeit gehabt hatte, alles aus ihr zu entfernen, und sicherlich gab es in Fadrex keinen anderen Ort, an den er die Sachen hätte bringen können. Aber er hatte das ganze Wasser fortgeschafft.

    Und deshalb hatte Vin ein Problem. Sie tastete sich an der Wand entlang und kam zu einem Regal, auf dem sie eine offene Dose mit Eintopf stehen gelassen hatte. Auch unter Zuhilfenahme von Weißblech und einem Felsstück hatte es entsetzlich lange gedauert, bis sie die Dose geöffnet hatte. Yomen war so klug gewesen, alle Werkzeuge zu entfernen, mit denen sie die Vorratsbehälter hätte aufmachen können, und nun hatte Vin nur noch eine Phiole mit Weißblech übrig. Am ersten Tag hatte sie etwa zehn Konservendosen aufgebrochen und dabei das ganze Weißblech verbrannt, das sie in sich gehabt hatte. Ihre Nahrungsvorräte nahmen bereits ab, und sie spürte ein deutliches Verlangen nach Wasser – der Eintopf konnte ihren Durst schließlich nicht stillen.
    Sie nahm die Dose in die Hand und aß vorsichtig einen Mundvoll. Es war schon fast nichts mehr da. Der Geschmack erinnerte sie an den Hunger, der gleichzeitig mit dem Durst wuchs. Sie schob das Gefühl beiseite. Ihre ganze Kindheit hindurch hatte sie Hunger gehabt. Das war nichts Neues für sie, auch wenn es viele Jahre her war, seit sie dieses Gefühl zum letzten Mal verspürt hatte.
    Sie ging weiter voran und fuhr mit den Fingern an der Wand entlang, damit sie nicht die Orientierung verlor. Es war eine schlaue Möglichkeit, einen Nebelgeborenen umzubringen. Yomen konnte sie im offenen Kampf nicht besiegen, also hatte er sie in diese Falle gelockt. Nun musste er bloß warten, bis sie an Wassermangel gestorben war. Das war einfach und wirkungsvoll.
    Vielleicht spricht Ruin auch zu Yomen, dachte sie. Meine Gefangenschaft könnte zu Ruins Plan gehören.
    Wie immer dieser aussehen mag.
    Warum hatte Ruin ausgerechnet sie erwählt? Warum hatte er nicht jemand anderen zur Quelle der Erhebung geführt? Jemanden, den er leichter kontrollieren konnte? Sie konnte verstehen,
warum Ruin damals Alendi ausgesucht hatte. Zu Alendis Zeiten hatte die Quelle tief in den Bergen gelegen. Es war eine sehr gefährliche Reise dorthin gewesen, und Ruin hatte die richtige Person gebraucht, die eine solche Expedition planen und überleben konnte.
    Doch zu Vins Zeiten war die Quelle irgendwie nach Luthadel gewandert. Oder Luthadel war

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