Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3
Kämpfe es schon im Lager gegeben hat. Aber sie tun es nicht. Verdammt, eine der Gruppen hatte so großes Mitleid mit den Dorfbewohnern, dass sie ein paar Tage geblieben ist und geholfen hat, die Felder zu bewässern und einige der Häuser zu reparieren!«
Cett seufzte und schüttelte den Kopf. »Vor ein paar Jahren hätte ich jeden ausgelacht, der Treue als Fundament seiner Herrschaft ansieht. Aber … nun ja, wo jetzt die Welt auseinander bricht, hätte sogar ich lieber jemanden, dem ich vertrauen kann, als jemanden, vor dem ich Angst haben muss. Ich vermute, das ist der Grund für das Verhalten der Soldaten.«
Elant nickte.
»Ich dachte, eine Belagerung ist eine gute Idee«, fuhr Cett fort. »Aber ich glaube, sie funktioniert nicht. Die Asche fällt zu heftig, und wir haben keine Vorräte mehr. Diese ganze Sache wird zu einem schlimmen Fehlschlag. Wir müssen zuschlagen und uns in Fadrex so viel nehmen, wie wir können, uns dann nach Luthadel zurückziehen und die Stadt den Sommer hindurch zu halten versuchen, während unser Volk Getreide anbaut. «
Elant schwieg, drehte sich um und schaute zur Seite, als er etwas anderes im Nebel hörte. Es war Rufen und Fluchen – weit entfernt; Cett konnte es vermutlich nicht hören. Elant rannte auf den Lärm zu und ließ Cett allein zurück.
Noch ein Kampf, erkannte Elant, als er sich einem der Herdfeuer näherte. Er hörte Schreie, Schimpfen und Kampfgetümmel. Cett hat Recht. Ob gutherzig oder nicht, diese Männer werden zu unruhig. Ich muss …
»Sofort aufhören!«, brüllte eine neue Stimme. In geringer Entfernung vor sich sah Elant im dunklen Nebel Gestalten vor dem Feuer hin und her schreiten. Er erkannte die Stimme. General Demoux war eingetroffen.
Elant wurde langsamer. Es war besser, wenn sich der General um den Aufruhr kümmerte. Es war ein großer Unterschied, ob man durch den Militärkommandanten oder durch den Herrscher zur Ordnung gerufen wurde. Es würde den Männern besser ergehen, wenn Demoux derjenige war, der sie bestrafte.
Aber der Kampf hörte nicht auf.
»Schluss damit!«, brüllte Demoux erneut und trat dazwischen. Einige Kämpfer hörten auf ihn und zogen sich zurück. Doch der Rest kämpfte einfach weiter. Demoux warf sich ins Getümmel und wollte zwei der Streithähne trennen.
Einer von ihnen schlug den General. Direkt ins Gesicht. Demoux ging zu Boden.
Elant fluchte, warf eine Münze und drückte sich vorwärts. Er
ging mitten im Licht des Feuers nieder und besänftigte die Gefühle der Kämpfer.
»Aufhören!«, rief er.
Sie gehorchten und erstarrten. Einer der Soldaten stand über dem am Boden liegenden General Demoux.
»Was ist hier los?«, wollte Elant wütend wissen. Die Soldaten senkten den Blick. »Also?«, fragte Elant und wandte sich an den Mann, der Demoux niedergeschlagen hatte.
»Es tut mir leid, Herr«, brummte der Mann. »Wir haben nur …«
»Rede, Soldat«, fuhr Elant ihn an, besänftigte ihn und machte ihn nachgiebig und gefügig.
»Also, Herr«, sagte der Mann, »wisst Ihr, sie sind verflucht. Das ist der Grund, warum Herrin Vin gefangen genommen worden ist. Sie haben vom Überlebenden und seinen Segnungen gesprochen, und das klingt für mich nach Heuchelei. Natürlich wollte sich ihr Anführer aufplustern und uns sagen, dass wir aufhören sollen. Ich … ich hab einfach keine Lust mehr, ihrem Gerede zuzuhören, das ist alles.«
Wütend runzelte Elant die Stirn. Inzwischen kam eine Gruppe von Nebeling-Soldaten – mit Hamm an der Spitze – durch den Dunst. Elant und Hamm tauschten einen raschen Blick aus, und Elant deutete mit dem Kopf auf die Männer, die gegeneinander gekämpft hatten. Hamm machte kurzen Prozess mit ihnen und sammelte sie, um sie zu maßregeln. Elant ging zu Demoux hinüber und half ihm beim Aufstehen. Der benommene General wirkte eher schockiert als wütend.
»Es tut mir leid, Herr«, sagte Demoux leise. »Ich hätte es kommen sehen müssen … ich hätte darauf vorbereitet sein müssen.«
Elant schüttelte nur den Kopf. Die beiden standen schweigend da, bis sich Hamm zu ihnen gesellte, während seine Polizei die Aufrührer abführte. Der Rest zerstreute sich und kehrte zu seinen Pflichten zurück. Das einsame Feuer brannte still
in der Nacht, als sei es ein gemiedenes neues Symbol des Unglücks.
»Ich habe eine Menge dieser Männer wiedererkannt«, sagte Hamm, als er zu Elant und Demoux trat. »Es sind Nebelstürzer. «
Nebelstürzer. Die Männer, die – wie Demoux – wochenlang vom
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