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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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die anderen das tun, was sie tun sollen! Man muss Aufgaben übertragen, mein Freund. Ansonsten müssten wir unser eigenes Brot backen und unsere eigenen Latrinen ausheben!« Weher lehnte sich wieder zurück. »Glaube mir, du würdest nichts essen wollen,
was ich gebacken habe. Niemals. Besonders dann nicht, wenn ich vorher eine Latrine gesäubert habe.«
    Sazed schüttelte den Kopf. »Tindwyl würde etwas anderes von mir wollen. Sie hatte großen Respekt vor Führern und Politikern. «
    »Berichtige mich, wenn es nötig ist«, sagte Weher, »aber ist es wirklich so, dass sie sich in dich und nicht in irgendeinen König oder Prinzen verliebt hat?«
    »Nun ja, Liebe ist vielleicht …«
    »Also bitte, Sazed«, fiel Weher ihm ins Wort. »Du warst so verzückt wie jeder Knabe mit einer neuen Flamme, und sie war zwar etwas zurückhaltender, aber sie hat dich geliebt. Um das zu erkennen, musste man kein Besänftiger sein.«
    Sazed seufzte und senkte den Blick.
    »Ist es wirklich das, was sie von dir wollte, Sazed?«, fragte Weher. »Dass du dein eigenes Selbst verleugnest? Dass du einer dieser langweiligen Politiker wirst?«
    »Ich weiß es nicht, Graf Weher«, sagte Sazed leise. »Ich … ich habe sie nicht mehr. Und daher erinnere ich mich vielleicht besonders an das, was sie gemocht hat.«
    »Sazed«, sagte Weher offen heraus, »wie kommt es, dass du auf vielen Gebieten so weise und auf anderen so vollkommen dämlich bist?«
    »Ich …«
    »Die Leidenschaften sind es, die einen Mann ausmachen«, sagte Weher. »Ich habe festgestellt, dass es nur unglücklich macht, wenn man das, was man wirklich haben will, gegen das eintauscht, von dem man glaubt, man wolle es haben.«
    »Und was ist, wenn das, was ich will, von der Gesellschaft nicht gebraucht wird?«, fragte Sazed. »Manchmal müssen wir etwas tun, wozu wir keine Lust haben. Ich glaube, das ist eine einfache Tatsache des Lebens.«
    Weher zuckte die Schultern. »Darüber mache ich mir keine
Gedanken. Ich tue nur das, worin ich gut bin. So kann ich andere Leute dazu bringen, das zu tun, was ich nicht tun will. Und am Ende passt alles zusammen.«
    Sazed schüttelte den Kopf. So einfach war es nicht, und die Niedergeschlagenheit, unter der er in letzter Zeit litt, hatte nicht nur etwas mit Tindwyl und ihrem Tod zu tun. Er hatte seine Religionsstudien beiseitegelegt, aber er wusste, dass er wieder zu ihnen zurückkehren musste. Die Forschungen über das Kanalsystem waren eine willkommene Ablenkung, aber Sazeds frühere Erkenntnisse und Arbeiten saßen ihm im Nacken.
    Er wollte einfach nicht herausfinden, dass auch die letzten Religionen in der Gruppe keine Antworten bereithielten. Das war einer der Gründe, warum es für ihn so entspannend war, etwas anderes zu studieren, denn die Baukunst bedrohte seine Weltsicht nicht. Doch er konnte sich nicht für immer ablenken. Am Ende würde er die Antworten finden – oder er würde ihr Fehlen erkennen. Seine Mappe stand neben dem Schreibtisch und lehnte gegen den Sack mit den Metallgeistern.
    Nun gönnte er sich erst einmal einen Aufschub. Doch auch wenn seine Gedanken über die Religionen für den Augenblick ruhten, gab es andere Sorgen, die ihn plagten. Er nickte in Richtung des Sees. Der kaum sichtbare Spuki stand am Ufer und redete mit Goradel und einigen Soldaten.
    »Und was ist mit ihm, Graf Weher?«, fragte Sazed mit einem so leisen Flüstern, dass auch Spuki ihn nicht hören konnte. »Wie ich schon sagte, hat Herrscher Wager mir das Kommando übertragen. Was ist, wenn ich es an Spuki abgebe und er versagt? Ich befürchte, der junge Mann ist nicht … genügend gereift für diese Aufgabe.«
    Weher zuckte mit den Schultern. »Bisher scheint er sich ganz gut zu schlagen. Denk daran, wie jung Vin war, als sie den Obersten Herrscher getötet hat.«
    »Ja«, flüsterte Sazed, »aber das hier ist eine andere Situation.
In letzter Zeit scheint mir Spuki so … seltsam zu sein. Er verbirgt etwas vor uns. Warum ist er so fest entschlossen, diese Stadt zu erobern?«
    »Ich glaube, es tut dem Jungen gut, wenn er etwas Entschlossenheit zeigt«, meinte Weher und schlug die Beine übereinander. »Er ist in seinem bisherigen Leben viel zu teilnahmslos gewesen. «
    »Macht Ihr Euch denn keine Gedanken über seinen Plan? Es könnte alles um uns herum zusammenbrechen.«
    »Sazed«, sagte Weher. »Erinnerst du dich an unsere Unterhaltung vor ein paar Wochen? Spuki hatte mich gefragt, warum wir mit Quellion nicht einfach genauso verfahren

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