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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sprach. Denn natürlich wollte Weher wieder einmal reden. Er setzte sich an Sazeds Tisch, betrachtete die Diagramme und hob eine Braue. »Das sieht ja prächtig aus, mein Lieber. Du scheinst deine wahre Berufung gefunden zu haben.«
    Sazed lächelte. »Ihr seid sehr freundlich, Graf Weher, aber ich fürchte, ein Ingenieur würde diesen Plan unansehnlich finden. Allerdings glaube ich, dass er für unsere Zwecke ausreicht.«
    »Bist du wirklich der Meinung, dass du das hinbekommst?«, fragte Weher. »Das Wasser so umzuleiten, wie der Junge meint? Ist das überhaupt möglich?«
    »Ja, das ist es durchaus«, sagte Sazed. »Das Problem ist eher meine fehlende Sachkenntnis. Das Wasser hat früher einmal die Kanäle gefüllt, und daher kann es das auch wieder tun. Ich glaube, seine Rückkehr wird viel spektakulärer sein als der ursprüngliche Zustand, denn schon früher wurde viel Wasser in diese Höhle umgelenkt. Ich sollte in der Lage sein, das meiste davon abzufangen und in die Kanäle zurückzuzwingen. Wenn Graf Spuki verlangen sollte, dass die Kanäle eine stetige Strömung haben, dann werden wir allerdings wieder ein wenig Wasser nach hier unten leiten müssen. Kanalsysteme haben für gewöhnlich
keine starke Strömung, vor allem dort nicht, wo es viele Schleusen gibt.«
    Weher hob eine Braue.
    »Eigentlich sind Kanäle viel faszinierender, als man glauben mag«, fuhr Sazed fort. »Nehmt zum Beispiel die Umwandlung eines gewöhnlichen Flusses in einen Kanal, damit er schiffbar wird, oder betrachtet die Methoden des Ausbaggerns, mit denen Asche und Schlick aus dem Bett entfernt werden. Ich besitze ein Buch des berüchtigten Grafen Fedre, der trotz seines Rufes ein absolutes Genie war, wenn es um Kanalarchitektur ging. Ich musste nur …« Sazed verstummte und lächelte schwach. »Ich bitte um Entschuldigung. Daran habt Ihr kein Interesse, oder?«
    »Nein«, gab Weher zu, »aber es ist gut, dass du es hast, Sazed. Es ist gut, dass du dich wieder an deinen Studien erfreust. Ich weiß nicht, woran du vorher gearbeitet hast, aber es hat mich immer gestört, dass du deine Erkenntnisse mit niemandem geteilt hast. Ich hatte fast den Eindruck, dass du dich wegen deiner Forschungen schämst. Aber jetzt … das ist wieder der Sazed, den ich kenne.«
    Sazed schaute auf seine Anmerkungen und Diagramme. Es stimmte. Das letzte Mal, dass er so aufgeregt geforscht hatte, war …
    Als er mit ihr zusammen gewesen war. Als sie an der Sammlung von Mythen und Verweisen auf den Helden aller Zeiten gearbeitet hatten.
    »Um ehrlich zu sein, Graf Weher«, sagte Sazed, »fühle ich mich etwas schuldig.«
    Weher rollte mit den Augen. »Sazed! Hast du denn andauernd Schuldgefühle? Damals, in der ursprünglichen Mannschaft, hast du gemeint, du würdest nicht genug tun, um beim Sturz des Obersten Herrschers zu helfen. Und als wir ihn getötet hatten, warst du entsetzt, weil du nicht das getan hast, was
die anderen Bewahrer dir aufgetragen hatten. Kannst du mir einmal verraten, warum du dich wegen deiner Studien schuldig fühlst?«
    »Ich genieße sie.«
    »Das ist doch wunderbar, mein Lieber«, meinte Weher. »Warum solltest du dich deswegen schämen? Es ist schließlich nicht so, dass du es genießen würdest, kleine Hündchen umzubringen. Ja, ich glaube, du bist ein bisschen verrückt, aber wenn du etwas so außerordentlich Seltsames genießen kannst, dann tu es doch. Das lässt uns anderen mehr Platz für einfachere Genüsse – wie zum Beispiel Straff Wagers besten Wein auszutrinken.«
    Sazed lächelte. Er wusste, dass Weher gegen seine Gefühle drückte, damit er sich besser fühlte, und er ließ es geschehen. Er fühlte sich auch ohne Wehers Allomantie gut. Besser als seit langer Zeit.
    Dennoch …
    »So einfach ist es nicht, Graf Weher«, sagte Sazed und legte seinen Stift beiseite. »Ich bin glücklich, dass ich einfach nur hier sitzen und lesen darf, ohne irgendeine andere Verantwortung zu haben. Das ist der Grund, warum ich mich schuldig fühle.«
    »Nicht jeder ist zum Anführer geboren, Sazed.«
    »Nein«, bekräftigte Sazed. »Aber Herrscher Elant hat mir die Aufgabe übertragen, diese Stadt zu sichern. Ich sollte den Sturz des Ersten Bürgers planen und diese Sache nicht einfach Spuki überlassen.«
    »Mein Lieber!«, meinte Weher und beugte sich zu ihm vor. »Habe ich dir denn gar nichts beibringen können? Wenn man das Kommando hat, heißt das noch lange nicht, dass man unbedingt handeln muss. Es geht darum, dafür zu sorgen, dass

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