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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kapitel 65
    E lant stand auf einem kleinen Felsvorsprung und schaute über seine Truppen. Unter ihm stapften die Kolosse voran und trampelten einen Pfad durch die Asche für seine menschlichen
Krieger, die er nach dem anfänglichen Koloss-Angriff einsetzen wollte.
    Elant wartete. Hamm stand nur wenige Schritte unter ihm.
    Ich trage Weiß, dachte Elant. Die Farbe der Reinheit. Ich versuche, das zu repräsentieren, was gut und richtig ist. Für meine Männer.
    »Die Kolosse sollten mit diesen Verteidigungsanlagen keine Schwierigkeiten bekommen«, sagte Hamm gelassen. »Sie sind in der Lage, auf Stadtmauern zu springen, also werden sie auch diese Felszacken erklettern können.«
    Elant nickte. Vermutlich entstand gar nicht erst die Notwendigkeit, dass menschliche Soldaten angreifen mussten. Allein mit den Kolossen war Elant zahlenmäßig im Vorteil, und es war unwahrscheinlich, dass Yomens Soldaten je zuvor gegen solche Kreaturen gekämpft hatten.
    Die Kolosse spürten den bevorstehenden Kampf. Er bemerkte, dass sie erregt waren. Sie zerrten an dem inneren Band, durch das er sie kontrollierte, und wollten losstürmen.
    »Hamm«, sagte er und schaute hinunter, »ist das richtig?«
    Hamm zuckte die Achseln. »Dieser Zug ist sinnvoll, El«, sagte er und rieb sich das Kinn. »Der Angriff ist unsere einzige Möglichkeit, Vin zu retten. Und wir können die Belagerung nicht mehr lange fortführen.« Hamm verstummte und schüttelte den Kopf. Seine Stimme nahm jenen unsicheren Tonfall an, den sie immer bekam, wenn er über logische Probleme nachdachte. »Aber es erscheint mir unmoralisch, eine Gruppe von Kolossen auf die Stadt loszulassen. Ich frage mich, ob du sie noch kontrollieren kannst, wenn ihre Raserei eingesetzt hat. Ist die Rettung Vins es wert, für sie auch nur ein unschuldiges Kind möglicherweise zu töten? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht retten wir viele Kinder, wenn wir sie in unser Reich bringen …«
    Ich hätte Hamm nicht fragen dürfen, dachte Elant. Er konnte noch nie eine einfache Antwort geben. Er schaute über das Feld, auf dem sich die blauen Kolosse gegen die Schwärze der Asche
abhoben. Mit Hilfe des Zinns sah er Männer auf den Felsspitzen vor der Stadt Fadrex hocken.
    »Nein«, sagte Hamm.
    Elant schaute auf den Schläger hinunter.
    »Nein«, wiederholte Hamm. »Wir sollten nicht angreifen.«
    »Hamm?«, fragte Elant und verspürte ein unwirkliches Gefühl der Heiterkeit. »Du bist tatsächlich zu einem Ergebnis deiner Überlegungen gekommen?«
    Hamm nickte. »Ja.« Er bot jedoch keine Erklärung an.
    Elant hob den Blick. Was würde Vin tun? Sein erster Gedanke war: Angriff. Doch dann erinnerte er sich, wie er sie vor einigen Jahren nach ihrem Angriff auf Cetts Turm vorgefunden hatte. Sie hatte sich in eine Ecke verkrochen und geweint.
    Nein, dachte er. Nein, sie würde es nicht tun. Nicht, um mich zu schützen. Sie weiß es inzwischen besser.
    »Hamm«, sagte er und war von sich selbst überrascht. »Sag den Männern, sie sollen sich zurückziehen und das Lager abschlagen. Wir gehen wieder nach Luthadel.«
    Hamm sah ihn erstaunt an – als hätte er nicht erwartet, dass Elant zum selben Schluss kam wie er. »Und Vin?«
    »Ich werde diese Stadt nicht angreifen, Hamm«, sagte Elant. »Ich werde dieses Volk nicht unterwerfen, selbst dann nicht, wenn es zu seinem eigenen Besten wäre. Wir werden einen anderen Weg finden, wie wir Vin befreien können.«
    Hamm lächelte. »Cett wird ziemlich wütend sein.«
    Elant zuckte mit den Achseln. »Er ist gelähmt. Was soll er denn tun? Uns beißen? Komm, wir verschwinden von diesem Felsen und kümmern uns um Luthadel.«

    »Sie ziehen sich zurück, Herr«, sagte der Soldat.
    Vin seufzte erleichtert. Ruin stand mit undeutbarer Miene da und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Marsch
hatte Yomen seine klauenartige Hand auf die Schulter gelegt, und beide schauten aus dem Fenster. Ruin hat einen Inquisitor ins Spiel gebracht, dachte sie. Er muss meine Versuche leid sein, die Wahrheit aus Yomen herauszubekommen, und nun hat er jemanden eingesetzt, von dem er weiß, dass ihm der Obligator gehorchen wird.
    »Das ist sehr merkwürdig«, sagte Ruin schließlich.
    Vin holte tief Luft und wagte ein Spiel. »Begreifst du es nicht?«, fragte sie leise.
    Ruin drehte sich zu ihr um.
    Sie lächelte. »Du verstehst es wirklich nicht, oder?«
    Diesmal drehte sich auch Marsch um.
    »Glaubst du, ich hätte es nicht erkannt?«, fragte Vin. »Bist

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