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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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entsetzt. »Aber …«
    »Nun, es sind nicht die eigentlichen Gruben«, sagte TenSoon. »Wusstest du, dass es in diesem ganzen Gebiet ausgedehnte Höhlensysteme gibt?«
    Sazed nickte. Der Ort, an dem Kelsier seine ursprüngliche Armee aus Skaa-Soldaten ausgebildet hatte, lag nur ein wenig nordwärts von hier.
    »Einer dieser Höhlenkomplexe ist das Heimatland der Kandras. Es grenzt an die Gruben von Hathsin. Tatsächlich führen einige Kandra-Tunnel unmittelbar zu den Gruben und mussten geschlossen werden, damit die Grubenarbeiter nicht den Weg ins Heimatland fanden.«
    »Wächst in eurem Heimatland Atium?«, fragte Sazed.
    »Ob es dort wächst? Nein. Ich glaube, das ist es, was das Heimatland von den Gruben von Hathsin unterscheidet. Wie dem auch sei, der Eingang zu den Höhlen meines Volkes liegt gleich hier.«
    Erstaunt drehte sich Sazed um. »Wo?«
    »Diese Vertiefung in der Asche«, sagte TenSoon und deutete mit seinem großen Kopf darauf. »Viel Glück, Bewahrer. Ich muss mich jetzt um meine eigenen Pflichten kümmern.«
    Sazed nickte. Er war schockiert darüber, dass sie so schnell so weit gereist waren, und nahm sein Gepäck vom Rücken des Kandras. Den Sack mit den Knochen des Wolfshundes und weiteren Knochen, die menschlich wirkten, ließ er zurück. Vermutlich handelte es sich um einen Körper, den TenSoon einsetzte, wenn es notwendig wurde.
    Das gewaltige Pferd drehte sich um und wollte schon weglaufen.

    »Warte!«, sagte Sazed und hob die Hand.
    TenSoon schaute zurück.
    »Viel Glück«, sagte Sazed. »Möge … unser Gott dich beschützen. «
    TenSoon lächelte, was seinem Pferdegesicht zu einem seltsamen Ausdruck verhalf, und galoppierte durch die Asche davon.
    Sazed wandte sich der Vertiefung im Boden zu. Er warf sich den Reisesack, der mit Metallgeistern und einem einzigen Buch gefüllt war, über die Schulter und schritt voran. Selbst dieser kurze Gang durch die Asche war schwierig. Er erreichte die Einbuchtung, holte tief Luft und machte sich daran, die Asche wegzuschaufeln.
    Er hatte noch nicht lange gearbeitet, als er in einen Tunnel schlitterte. Dieser führte nicht geradewegs nach unten, und daher fiel Sazed glücklicherweise nicht tief. Die Höhle um ihn herum führte hoch zum Berghang und war halb Grube, halb Grotte. Sazed richtete sich auf, griff in seinen Sack und zog einen Zinngeist heraus. Damit verbesserte er sein Augenlicht und ging in die Dunkelheit hinein.
    Ein Zinngeist funktionierte nicht so gut wie das Zinn eines Allomanten – oder eher, es funktionierte nicht auf dieselbe Weise. Es erlaubte einem, in die Ferne zu schauen, aber bei schlechter Beleuchtung war es keine große Hilfe. Trotz seines Zinngeistes ging Sazed daher bald in vollkommener Finsternis und ertastete sich seinen Weg durch den Tunnel.
    Und dann sah er ein Licht.
    »Halt!«, rief eine Stimme. »Wer kehrt da von seinem Vertrag zurück?«
    Sazed ging einfach weiter. Ein Teil von ihm hatte Angst, aber ein anderer war bloß neugierig. Ihm war eine sehr wichtige Tatsache bewusst.
    Kandras konnten keine Menschen töten.
    Sazed trat ins Licht, das ein Felsbrocken von der Größe einer
Melone auf einem Pfahl verströmte, dessen poröser Stein mit einer Art leuchtendem Pilz überzogen war. Zwei Kandras traten ihm in den Weg. Sie waren leicht als solche zu erkennen, denn sie trugen keine Kleidung, und ihre Haut war durchscheinend. Ihre Knochen schienen aus dem Fels gemeißelt zu sein.
    Faszinierend!, dachte Sazed. Sie machen sich ihre eigenen Knochen. Es gibt eine neue Kultur für mich zu erforschen. Eine ganze neue Gesellschaft – Kunst, Religion, Moral, zwischengeschlechtliche Beziehungen …
    Dieser Ausblick war so aufregend, dass ihm im Vergleich dazu sogar das Ende der Welt für kurze Zeit als nebensächlich erschien. Er musste sich ernsthaft ermahnen, seine Aufgabe nicht aus den Augen zu verlieren. Zuerst musste er ihre Religion erkunden. Alles andere war zweitrangig.
    »Kandra, wer bist du? Wessen Knochen trägst du?«
    »Ich glaube, ihr werdet überrascht sein«, sagte Sazed so sanft wie möglich. »Denn ich bin kein Kandra. Mein Name ist Sazed, Bewahrer von Terris, und ich bin hergesandt worden, um mit der Ersten Generation zu sprechen.«
    Beide Kandra-Wachen erstarrten.
    »Ihr müsst mich nicht passieren lassen«, sagte Sazed. »Wenn ihr mich nicht in euer Heimatland lasst, werde ich allerdings wieder gehen und allen draußen erzählen müssen, wo es liegt …«
    Die Wachen sahen einander an. »Komm mit uns«,

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