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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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der ursprünglichen Mannschaft übrig, dachte sie. Kelsier ist schon so lange tot. Docksohn und Keuler sind in der Schlacht um Luthadel gefallen. Yeden ist zusammen mit seinen Soldaten gestorben. OreSeur wurde auf Zanes Befehl ermordet. Marsch ist zum Inquisitor geworden. Und auch die anderen, die sich uns angeschlossen hatten, sind inzwischen nicht mehr da: Tindwyl, TenSoon, Elant …
    Glaubte Ruin etwa, sie würde es zulassen, dass diese Opfer für nichts gebracht worden waren? Sie erhob sich, sammelte ihre Kraft. Sie zwang sie gegen die Macht Ruins, wie sie es schon mehrfach getan hatte. Doch diesmal war es anders. Als Ruin Gegendruck ausübte, zog sie sich nicht zurück. Sie schützte sich nicht selbst. Sie trieb weiter voran.
    Ihr Gottkörper erzitterte unter diesem Zusammenprall. Es war der Schmerz, der entstand, wenn Kalt und Heiß aufeinandertrafen, der Schmerz zweier Felsen, die gegeneinander geschleudert und dabei zu Staub zermahlen wurden. Ihre Gestalten wellten und kräuselten sich in einem Sturm aus Kraft und Macht.
    Und Vin trieb weiter voran.
    Bewahr konnte dich nicht zerstören!, dachte sie und kreischte es beinahe gegen ihre Schmerzen heraus. Er konnte nur beschützen. Deswegen musste er die Menschheit erschaffen. Das hier war ein Teil seines Plans, Ruin!
    Er hat nicht einen Teil von sich selbst aufgegeben und sich schwächer gemacht, nur damit er intelligentes Leben schaffen konnte! Er wusste, dass er etwas von Bewahr und auch von Ruin benötigte. Etwas,
das zugleich beschützen und vernichten kann. Etwas, das vernichten kann, um zu schützen.
    Er gab seine Macht bei der Quelle auf, überführte sie in den Nebel und gab ihn uns, damit wir ihn in uns aufnehmen konnten. Er hatte immer gewollt, dass all das hier geschieht. Glaubst du, das war dein Plan? Es war seiner. Die ganze Zeit über.
    Ruin schrie auf. Sie trieb weiter gegen ihn an.
    Du hast das Ding geschaffen, das dich vernichten kann, Ruin, sagte Vin. Und soeben hast du einen letzten großen Fehler gemacht. Du hättest Elant nicht töten sollen.
    Weißt du, er war der einzige Grund, warum ich weitergelebt habe.
    Sie scheute nicht zurück, obwohl dieser Kampf der Gegensätze sie zerriss. Ruin kreischte vor Entsetzen auf, als die Gewalt ihrer Macht vollständig in Ruin eindrang.
    Vins Bewusstsein – das nun von Bewahr gestaltet und durchdrungen war – berührte das von Ruin. Keiner von beiden gab nach. Und mit einem Anbranden ihrer Macht sagte Vin der Welt Lebewohl und riss Ruin mit sich in den Abgrund.
    Die beiden Wesenheiten verdampften wie Nebel unter der heißen Sonne.

Nachdem Vin gestorben war, kam das Ende rasch. Wir waren nicht darauf vorbereitet – doch selbst das ganze Planen des Obersten Herrschers hätte uns nicht darauf vorbereiten können. Wie bereitet man sich auf das Ende der Welt vor?

Kapitel 82
    S azed stand schweigend im Höhleneingang und blickte auf das Schlachtfeld. Dort rasten und tobten die Kolosse; sie wirkten verwirrt. Die meisten Männer, die zusammen mit Sazed zugesehen hatten, waren inzwischen geflohen. Sogar die Mehrheit der Soldaten hatte sich in die Höhlen zurückgezogen und ihn einen Narren gescholten, weil er hiergeblieben war. Nur General Demoux, dem es gelungen war, nach dem Erlöschen seines Atiums zu den Höhlen zurückzukriechen, stand noch einige Schritte hinter dem Eingang. Der Mann war blutüberströmt, sein Arm endete in einem Druckverband, und das eine Bein war zerschmettert. Er hustete leise und wartete darauf, dass Aslydin mit weiteren Bandagen zurückkam.
    Draußen stieg die Sonne immer höher. Die Hitze war unglaublich; es war wie in einem Ofen. Schmerzensschreie hallten aus der Tiefe der Höhle hinter Sazed. Die Kolosse befanden sich bereits im Inneren.
    »Sie wird kommen«, flüsterte Sazed.
    Er konnte Elants Leichnam sehen. Der Herrscher war mit dem Rücken auf den Haufen von Kolossen gefallen und hob sich grellweiß und rot von dem Schwarz und Blau der Asche und der Kolosse ab.
    »Vin wird kommen«, sagte Sazed beharrlich.

    Demoux wirkte benommen. Er hatte zu viel Blut verloren. Er sackte gegen die Tunnelwand und schloss die Augen. Einige Kolosse näherten sich dem Höhleneingang, aber sie besaßen nicht mehr dieselbe Zielgerichtetheit wie vorhin.
    »Die Heldin wird kommen«, wiederholte Sazed.
    Draußen erschien etwas. Es war wie ein Nebel und sank in die Leichen neben Elants Körper ein. Sofort wurde es von etwas anderem verfolgt, von einer zweiten Gestalt, die ebenfalls reglos

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