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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wurde.
    Da!, dachte Sazed und taumelte aus der Kaverne. Er schoss an mehreren Kolossen vorbei. Sie versuchten nach ihm zu schlagen, aber Sazed trug seine Metallgeister. Er sollte seine Kupfergeister bereitmachen, falls es etwas aufzuzeichnen gab. Er trug seine zehn Ringe, die er auch während der Belagerung von Luthadel angehabt hatte, denn vielleicht würde er sie brauchen.
    Er berührte ein wenig Stahl und wich den Angriffen der Kolosse aus. Rasch bewegte er sich durch die Masse der verwirrt wirkenden Bestien, kletterte über Leichname und begab sich zu dem Fetzen aus weißem Stoff, der Elants Ruheort bezeichnete. Seine Leiche war dort – ohne Kopf.
    Ein kleiner Körper lag neben dem seinen. Sazed fiel auf die Knie und packte Vin bei den Schultern. Neben ihr, auf einem Koloss-Haufen, lag ein weiterer Körper. Es war der eines Mannes mit rotem Haar, den Sazed nicht kannte und auch nicht weiter beachtete.
    Denn Vin bewegte sich nicht mehr.
    Nein!, dachte er und suchte nach dem Puls. Da war keiner. Ihre Augen waren geschlossen. Sie wirkte zwar friedlich, aber sehr, sehr tot.
    »Das kann nicht sein!«, schrie er und schüttelte ihren Körper durch. Einige Kolosse stapften auf ihn zu.
    Er hob den Blick. Die Sonne ging auf. Die Hitze machte bereits das Atmen schwer. Er spürte, wie seine Haut verbrannte.
Wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht haben würde, dann war es vermutlich so heiß, dass das Land in Brand geriet.
    »Soll es so enden?«, rief er in den Himmel hinein. »Deine Heldin ist tot! Ruins Macht mag zwar gebrochen sein, und er hat vielleicht die Kolosse als Armee verloren, aber die Welt wird trotzdem untergehen!«
    Die Asche hatte die Pflanzen getötet. Und die Sonne würde alles verbrennen, was noch übrig war. Es gab keine Nahrung mehr. Sazed wollte seine Tränen wegblinzeln, aber sie trockneten bereits auf seiner Haut.
    »Lässt du uns so zurück?«, flüsterte er.
    Und dann spürte er etwas. Er schaute nach unten. Vins Körper rauchte leicht. Es kam nicht von der Hitze. Es war, als trete irgendetwas aus ihm heraus … oder … nein. Er war mit etwas verbunden. Die Nebelschwaden, die er sah, führten zu einem gewaltigen weißen Licht. Er konnte es kaum erkennen.
    Er streckte die Hand aus, berührte den Nebel und spürte eine ungeheuerliche Macht. Eine Macht, von der Beständigkeit ausging. Aus dem anderen Leichnam, der neben ihrem lag und den er nicht kannte, trat ebenfalls etwas aus. Es war ein tiefschwarzer Rauch. Sazed berührte ihn mit der anderen Hand und spürte eine ganz andere Kraft. Sie war viel gewalttätiger. Es war die Macht des Wechsels.
    Verblüfft kniete er neben den Leichnamen. Erst jetzt ergab allmählich alles einen Sinn für ihn.
    Die Prophezeiungen waren im Grunde geschlechtsneutral, dachte er. Wir haben angenommen, der Held sei entweder ein Mann oder eine Frau. Oder … bezogen sie sich vielleicht auf einen Helden, der keines von beiden ist?
    Er stand auf. Die Kraft der Sonne erschien unbedeutend im Vergleich zu den beiden gleichen und doch gegensätzlichen Mächten, die ihn umgaben.
    Der Held wird von seinem Volk abgelehnt werden, dachte Sazed.
Doch er wird es retten. Er ist kein Krieger, aber er wird kämpfen. Er wird nicht als König geboren, aber er wird ein König sein.
    Er schaute wieder nach oben.
    Hast du das alles von Anfang an geplant?
    Er kostete von der Macht, aber zog sich eingeschüchtert sofort wieder von ihr zurück. Wie konnte er bloß so etwas tun? Er war doch nur ein Mensch. Nach dem kurzen Blick auf die Kräfte, die er berührt hatte, war ihm klar, dass er nicht hoffen durfte, sie jemals einzusetzen. Er besaß keine Ausbildung dazu.
    »Ich kann das nicht«, sagte er mit gesprungenen Lippen und hob die Hände gen Himmel. »Ich weiß nicht, wie ich das machen soll. Ich kann die Welt nicht wieder zu dem machen, was sie einmal war. Ich habe sie doch nie gesehen. Wenn ich diese Macht ergreife, werde ich dasselbe damit anstellen wie der Oberste Herrscher, und alles wird nur noch schlimmer werden. Ich bin doch bloß ein Mensch.«
    Die Kolosse schrien vor Schmerz auf, denn sie verbrannten. Die Hitze war schrecklich, und die Bäume um Sazed herum brachen in Flammen aus. Er überlebte nur, weil er die beiden Kräfte berührte, aber er wollte sie nicht in sich aufnehmen.
    »Ich bin kein Held«, flüsterte er, während er die Hände noch immer zum Himmel ausgestreckt hatte.
    Seine Arme glänzten golden. Die Kupfergeister daran spiegelten das Licht der Sonne wider. Sie

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