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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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du seinen Platz eingenommen und so getan, als wärest du er.«
    »So machen wir das nun einmal«, wandte TenSoon wütend ein. »Wir nehmen den Platz eines anderen ein und dienen als Spione. Genau darum geht es doch in dem Vertrag!«
    »Wir machen das mit Menschen«, fuhr ihn ein weiterer Zweiter an. »Aber das hier ist der erste Fall, in dem ein Kandra benutzt wurde, um einen anderen Kandra zu ersetzen. Du hast damit einen beunruhigenden Präzedenzfall geschaffen.«
    Es war brillant, dachte TenSoon. Ich hasse Zane dafür, dass er mich dazu gezwungen hat, aber ich erkenne die Genialität dieser Tat noch immer an. Vin hatte mich nicht einmal im Verdacht. Und wer sonst hätte auf mich kommen können?
    »Du hättest dich weigern müssen, diese Tat zu begehen«, sagte KanPaar. »Du hättest um Klärung des Vertrages in diesem Punkt bitten müssen. Wenn die anderen damit anfangen, uns in dieser Weise einzusetzen, dann könnten wir in wenigen Jahren ausgelöscht sein!«
    »Du hast uns alle durch deine Unbesonnenheit verraten«, sagte ein anderer.
    Aha, dachte TenSoon. Das ist also ihr Plan. Zuerst wollen sie mich als Verräter hinstellen, damit alles, was ich später sage, nicht mehr glaubhaft ist. Er lächelte. Er entstammte der Dritten Generation, und es war an der Zeit, dass er sich auch so verhielt.
    »Ich habe uns durch meine Unbesonnenheit verraten?«, fragte TenSoon. »Was ist denn mit euch, ihr glorreichen Zweiten? Wer war es denn, der es erlaubt hat, dass mit Kelsier persönlich ein Vertrag geschlossen wird? Ihr habt einen Kandra-Diener ausgerechnet dem Mann gegeben, der plante, den Vater zu ermorden!«
    KanPaar versteifte sich, als hätte man ihn geohrfeigt. Sein
durchscheinendes Gesicht zeigte Wut im blauen Lampenschein. »Du bist nicht in der Position, Anklagen vorzubringen, Dritter!«
    »Ich bin anscheinend in gar keiner Position mehr«, sagte TenSoon. »Niemand von uns hat mehr einen Platz auf dieser Welt, seit der Vater tot ist. Wir haben kein Recht, uns darüber zu beschweren, denn wir haben Beihilfe zu dieser Tat geleistet.«
    »Woher sollten wir wissen, dass diesem Mann das gelingt, was so viele andere nicht geschafft haben?«, fuhr ihn ein Zweiter böse an. »Er hat so gut bezahlt, dass …«
    KanPaar schnitt ihm das Wort mit einer harschen Handbewegung ab. Es war nicht gut, wenn sich die Zweite Generation selbst verteidigte. Doch HunFoor – der Kandra, der soeben gesprochen hatte – hatte nie recht zu den anderen seiner Generation gepasst. Er war schon immer etwas … schwer von Begriff gewesen.
    »Du redest von nun an nicht mehr darüber, Dritter«, sagte KanPaar und deutete auf TenSoon.
    »Wie kann ich mich verteidigen, wenn ich nicht …«
    »Du bist nicht hier, um dich zu verteidigen«, unterbrach KanPaar ihn. »Das hier ist kein Gerichtsverfahren – du hast deine Schuld bereits zugegeben. Hier geht es nur noch um das Strafmaß. Erläutere deine Handlungen, und dann wird die Erste Generation dir dein Schicksal verkünden!«
    TenSoon verstummte. Es war nicht die Zeit des Kämpfens. Noch nicht.
    »Dass du die Stelle eines deiner eigenen Brüder eingenommen hast, ist schon schlimm genug«, sagte KanPaar. »Müssen wir weiterreden, oder nimmst du jetzt den Urteilsspruch an?«
    »Wir beide wissen, dass OreSeurs Tod nicht der Grund ist, warum ich hier bin«, sagte TenSoon.
    »Also gut«, meinte KanPaar. »Dann fahren wir also fort. Warum verrätst du der Ersten Generation nicht, warum du – wenn du doch ein so vertragshöriger Kandra bist – den Vertrag mit
deinem Meister gebrochen, seinen Interessen zuwidergehandelt und stattdessen seinem Feind geholfen hast?«
    KanPaars Anklage hallte in dem Raum wider. TenSoon schloss die Augen und dachte an jenen Tag vor über einem Jahr. Er erinnerte sich daran, wie er still auf dem Boden der Festung Wager gesessen und Zane und Vin beim Kampf zugesehen hatte.
    Nein. Es war kein Kampf gewesen. Zane hatte Atium verbrannt, was ihn so gut wie unbesiegbar gemacht hatte. Zane hatte mit Vin gespielt und sie verspottet.
    Vin war nicht TenSoons Herrin gewesen – TenSoon hatte ihren Kandra getötet und seinen Platz eingenommen, damit er für Zane spionieren konnte. Zane. Er war TenSoons Herr gewesen. Er hatte TenSoons Vertrag in der Hand gehabt.
    Aber gegen alle Regeln, die man ihm in der Ausbildung beigebracht hatte, hatte TenSoon Vin geholfen. Und dadurch hatte er ihr das große Geheimnis der Kandras enthüllt. Ihre Schwäche. Dass ein Allomant seine Kräfte einsetzen

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