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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Anzeichen dafür, dass irgendjemand aus meiner Sekte überlebt hat. Sicherlich befanden sich noch weitere Bewahrer fern der Stadt, aber entweder die Inquisitoren oder andere Tragödien haben sie hinweggerafft. Von diesen hat es in der letzten Zeit bestimmt genug gegeben.«
    Vin saß mit den Händen im Schoß da und wirkte in dem spärlichen Licht untypisch schwach. Sazed runzelte die Stirn, als er den Ausdruck des Schmerzes auf ihrem Gesicht sah. »Herrin Vin?«
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Es ist nur … du bist immer derjenige gewesen, der Rat gegeben hat, Sazed. Aber jetzt bist du es, der mich ratlos macht.«
    »Ich fürchte, daran kann ich nichts ändern.«
    Für eine Weile saßen sie schweigend da.
    »Wir haben den Vorratsraum gefunden«, sagte Vin schließlich. »Die vorletzte Höhle. Ich habe für dich eine Kopie von den Worten gemacht, die wir dort gefunden haben, eingeritzt in eine dünne Stahlplatte, damit sie überdauern können.«
    »Vielen Dank.«
    Vin wirkte verunsichert. »Du wirst sie dir nicht anschauen, oder?«
    Sazed dachte nach und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es noch nicht.«
    »Ich kann das nicht ganz allein tun, Sazed«, flüsterte Vin. »Ich kann nicht allein dagegen kämpfen. Ich brauche dich.«
    Es wurde still im Zelt. »Ich … tue, was ich kann, Herrin Vin«,
sagte Sazed endlich. »Auf meine eigene Weise. Ich muss zuerst Antworten für mich selbst finden, bevor ich sie irgendjemand anderem geben kann. Lasst aber bitte die eingeritzte Botschaft in mein Zelt bringen. Ich verspreche Euch, dass ich wenigstens einen Blick darauf werfen werde.«
    Sie nickte und erhob sich. »Elant hat heute Abend eine Besprechung. Er will, dass du daran teilnimmst, denn er muss unser weiteres Vorgehen planen.« Sie zog eine schwache Parfümwolke hinter sich her, als sie sich dem Zelteingang zuwandte. Neben seinem Sessel blieb sie stehen. »Nachdem ich die Macht bei der Quelle der Erhebung ergriffen hatte«, sagte sie, »glaubte ich, Elant würde sterben.«
    »Aber er ist nicht gestorben«, sagte Sazed. »Er lebt noch.«
    »Das spielt keine Rolle«, wandte Vin ein. »Ich dachte, er ist tot. Ich wusste, dass er stirbt. Ich hatte die Macht, Sazed – Macht, die du dir nicht einmal vorstellen kannst. Macht, die du dir niemals vorstellen kannst. Es war die Macht, Welten zu vernichten und sie neu zu erschaffen. Die Macht zu sehen und zu verstehen. Ich habe ihn gesehen und gewusst, dass er sterben wird. Und ich habe gewusst, dass ich die Macht habe, ihn zu retten.«
    Sazed schaute auf.
    »Aber ich habe es nicht getan«, fuhr Vin fort. »Ich habe ihn verbluten lassen und stattdessen die Macht freigesetzt. Ich habe ihn dem Tod überliefert.«
    »Wie?«, fragte Sazed. »Wie habt Ihr so etwas tun können?«
    »Weil ich ihm in die Augen gesehen habe«, antwortete Vin, »und weil ich dadurch wusste, dass er genau das von mir erwartet. Das hast du mir geschenkt, Sazed. Du hast mich gelehrt, ihn so sehr zu lieben, dass ich ihn sterben lassen konnte.«
    Sie ging, und er blieb allein im Zelt zurück. Einige Augenblicke später rasierte er sich weiter und bemerkte dabei, dass etwas Kleines neben seinem Becken lag. Es war ein gefaltetes Blatt Papier.

    Darauf befand sich die alte, verblasste Zeichnung einer seltsamen Pflanze. Einer Blume. Dieses Bild hatte früher einmal Mare gehört. Von ihr war es zu Kelsier gewandert und von ihm zu Vin.
    Sazed hob es auf und fragte sich, was Vin ihm mitteilen wollte, indem sie dieses Bild bei ihm zurückgelassen hatte. Schließlich faltete er es wieder zusammen, steckte es in den Ärmel seiner Robe und rasierte sich weiter.

Der Erste Vertrag, über den die Kandras oft reden, war ursprünglich nur eine Reihe von Versprechen, welche die Erste Generation dem Obersten Herrscher gemacht hatte. Sie schrieben diese Versprechen nieder und verfassten so die ersten Gesetze der Kandras. Sie machten sich Gedanken über eine eigene Regierung, die unabhängig von dem Obersten Herrscher und seinem Reich sein sollte. Das, was sie niedergeschrieben hatten, trugen sie vor ihn und baten ihn um seine Zustimmung. Er befahl, dass es in Stahl gehämmert wurde, und setzte seine Unterschrift darunter. Dieses Gesetz war das Erste, was ein Kandra lernte, wenn er aus seinem Leben als Nebelgeist erwachte. Es enthielt den Befehl, die früheren Generationen zu achten, ferner einfache Rechte, die jedem Kandra verliehen wurden, sowie Vorschriften zur Erschaffung neuer Kandras und die Forderung der vollständigen

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