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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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die Zweiten sollten nun sicherstellen, dass er angemessen bestraft wurde. Sie stellten ihn zur Schau wie einen Menschen am Pranger. In der ganzen Geschichte des Kandra-Volkes war noch niemand auf diese Weise behandelt worden. Sein Name würde für die nächsten Jahrhunderte eine andere Bezeichnung für Schande sein.
    Aber wir werden keine Jahrhunderte mehr überdauern, dachte er wütend. Genau darum ging es in meiner Rede.
    Doch er hatte sie nicht gut gehalten. Wie konnte er dem Volk erklären, was er fühlte? Dass ihre Traditionen auf den Prüfstand kamen und ihr Leben – das für so lange Zeit unveränderlich gewesen war – unbedingt eine Veränderung brauchte?
    Was ist oben geschehen? Ist Vin zur Quelle der Erhebung gegangen? Was war mit Ruin und mit Bewahr? Die Götter der Kandras befanden sich wieder im Krieg, und die Einzigen, die von ihnen wussten, taten so, als wäre nichts passiert.
    Außerhalb seines Käfigs führten die anderen Kandra ihr übliches Leben weiter. Einige bildeten die Mitglieder der neueren Generationen aus; er sah, wie sich Angehörige der Elften umherbewegten, die kaum mehr als Klumpen mit ein paar glitzernden Knochen waren. Die Verwandlung vom Nebelgeist in einen Kandra war schwierig. Wenn der Nebelgeist die Segnung erhielt und dadurch das Bewusstsein erlangte, verlor er den größten
Teil seiner Instinkte und musste daher wieder neu lernen, wie man Muskeln und Körper formte. Dieser Prozess dauerte viele, viele Jahre.
    Andere erwachsene Kandras waren mit der Zubereitung des Essens beschäftigt. Sie kochten eine Mischung aus Algen und Pilzen in Steingruben, die derjenigen glichen, in der TenSoon eine Ewigkeit verbringen würde. Trotz seines früheren Hasses auf die Menschen hatte TenSoon das Essen, das er bei ihnen bekommen hatte, immer genossen – vor allem gut abgehangenes Fleisch. Das war jeweils ein sehr angenehmer Ansporn für die Eingehung eines Vertrages gewesen.
    Nun hatte er nicht einmal genug zu trinken, um vom Essen ganz zu schweigen. Er seufzte und schaute durch die Gitterstäbe in das Innere der Höhle. Die Höhlen des Heimatlandes waren so gewaltig, dass die Kandras den zur Verfügung stehenden Raum nicht annähernd ausfüllen konnten. Doch genau das war es, was vielen aus seinem Volk so daran gefiel. Nach vielen Jahren, die in den Fesseln eines Vertrages verbracht worden waren – den Launen des Meisters ausgeliefert, oft jahrzehntelang – , war ein Ort, der Aussicht auf Einsamkeit versprach, sehr wertvoll für sie.
    Einsamkeit, dachte TenSoon. Davon werde ich sehr bald sehr viel haben. Der Gedanke an eine Ewigkeit im Gefängnis machte ihm die Leute erträglicher, die zu ihm kamen und ihn anstarrten. Sie würden die letzten Lebewesen sein, die er je sah. Er kannte viele von ihnen. Die Vierten und Fünften spuckten vor ihm aus und zeigten so ihre Ergebenheit gegenüber den Zweiten. Die Sechsten und Siebten – welche die Hauptzahl der Vertragserfüller darstellten – bedauerten ihn und schüttelten den Kopf über einen gestürzten Freund. Die Achten und Neunten kamen aus reiner Neugier und waren erstaunt darüber, dass ein so alter Kandra so tief fallen konnte.
    Und dann sah er inmitten der Beobachter ein besonders vertrautes
Gesicht. TenSoon wandte sich beschämt ab, als MeLaan näher kam. In ihren übergroßen Augen spiegelte sich der Schmerz.
    »TenSoon?«, ertönte bald ein Flüstern.
    »Geh weg, MeLaan«, sagte er leise und hielt den Stäben den Rücken zugekehrt, so dass er nur eine andere Kandra-Gruppe auf der gegenüberliegenden Seite ansehen konnte.
    »TenSoon …«, wiederholte sie.
    »Du solltest mich nicht so sehen, MeLaan. Bitte geh.«
    »Sie dürfen dir das nicht antun«, sagte sie, und er hörte die Wut in ihrer Stimme. »Du bist fast so alt wie sie, und viel klüger. «
    »Sie sind die Zweite Generation«, sagte TenSoon. »Sie sind von der Ersten auserwählt. Sie führen uns.«
    »Das ist nicht zwingend.«
    »MeLaan!«, rief er und wandte sich ihr endlich zu. Die meisten Schaulustigen hielten sich in einiger Entfernung von ihm, als ob TenSoons Verbrechen eine ansteckende Krankheit wäre. MeLaan hockte allein neben seinem Käfig, und in ihrem Wahren Körper aus spindelartigen hölzernen Knochen sah sie sehr dürr aus.
    »Du könntest sie herausfordern«, sagte MeLaan leise.
    »Was glaubst du, wer wir sind?«, fragte TenSoon. »Rebellierende und aufrührerische Menschen etwa? Wir sind Kandras. Wir sind die Kinder von Bewahr. Wir folgen Befehlen.«
    »Du

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