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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Soldaten zurück, der mit gezogener Pistole dablieb, um sie zu bewachen.
    Gordon brachte es mit ruckartigen Bewegungen fertig, seinen Stuhl zu drehen, bis er mit seinem Gesicht Lianna zugewandt war. »Lianna, ich dachte, wir hätten eine Möglichkeit, aber ich habe die Dinge bloß noch schlimmer gemacht«, sagte er heiser.
    »Du mußtest es versuchen, Zarth, und zumindest hast du Shorr Kans Plan vereitelt.«
    Gordon wußte es besser. Er wurde sich entmutigt klar, daß sein Versuch, die Dendra von Streitkräften des Reiches kapern zu lassen, ein völliger Fehlschlag war. Worin auch die neue, mächtige Waffe bestand, die von den Leuten aus dem Wolkenreich angewendet worden war, sie war für den Reichskreuzer zu viel. Er hatte bloß den einen Erfolg gehabt, den Männern aus dem Wolkenreich und Shorr Kan zu beweisen, daß er ihr Feind war und er würde nun niemals mehr Gelegenheit haben, Throon vor Corbulos Verrat und dem drohenden Angriff zu warnen!
    Die Dendra fuhr hämmernd stundenlang weiter, sie humpelte sozusagen mit ihren letzten zwei Generatoren. Dann wurde die Maschinenkraft ausgeschaltet und man ließ sie treiben. Bald drang das Schiff in die seltsame Glut des riesigen Orion-Nebels ein.
    Ab und zu ertönte aus vielen Teilen des Schiffes ein drohendes Knistern und Knarren. Als eine Wache kam, um ihren Bewacher abzulösen, erfuhr Gordon aus dem kurzen Gespräch der Männer, daß nur achtzehn Mann der Offiziere und Mannschaften am Leben geblieben waren. Das stampfende Schiff begann einige Stunden später sich unter der Einwirkung starker Strömungen aufzubäumen und zu drehen. Gordon erkannte, daß sie nun in den großen Staubwirbel hineinkamen, auf den Linn Kyle hingewiesen hatte. Immer heftiger wurde das Aufbäumen, das die Dendra vollends zu zerstören schien. Dann erfolgte plötzlich ein lauter Krach, und ein paar Minuten hielt ein singendes Geräusch an.
    »Die Luft ist nun völlig aus dem Schiff entwichen«, murmelte Lianna. »Ohne unsere Raumanzüge wären wir alle tot.«
    Durk Undis’ Stimme ertönte in einem abschließenden Befehl. »Anschnallen für Sturzlandung!«
    Die Wache, die Gordon und Lianna beaufsichtigte, schnallte sich neben ihnen in einen gefederten Stuhl. Luft begann durch das Wrack zu pfeifen.
    Gordon hatte einen unheimlichen Eindruck von ockerfarbenen Wäldern, die auf sie zu rasten. Die Generatoren heulten in einer kurzen Anstrengung auf, um die Geschwindigkeit zu mindern. Dann kam ein Krach und ein Stoß, der es Gordon vorübergehend dunkel vor den Augen werden ließ.

 
18.
     
    Gordon kam betäubt und erschüttert zu sich und entdeckte, daß es Liannas besorgte Stimme war, die ihn aufgerüttelt hatte. Das Mädchen beugte sich aus dem Stuhl, an den sie gefesselt war, zu ihm; ihre Miene war besorgt. »Zarth, ich dachte schon einen Augenblick, du seist wirklich verletzt! Dein gefederter Stuhl brach beinahe völlig los.«
    »Ich bin in Ordnung«, brachte Gordon mühsam als Antwort heraus. Seine Augen flogen umher, um die Szene zu erfassen. »Wir sind richtig gelandet!«
    Das Wrack lag inmitten hochaufragender, ockerfarbener Dschungel von fremdartigen Bäumen, deren breite Blätter direkt aus ihren weichen, gelben Strünken wuchsen. Bäume, Buschwerk und seltsames Gestrüpp von gelben und schwarzen Blumen waren durch den Sturz des Wracks niedergerissen worden.
    Goldener Sporenstaub schwebte in dem metallischen Sonnenlicht, und fremdartige Vögel oder Lebewesen mit schwimmhautähnlichen Flügeln flogen durch die ockerfarbene Wildnis. An Gordons Ohr drang ganz aus der Nähe das abgerissene Summen der Atomturbinen und Generatoren im Wrack. »Durk Undis’ Männer haben sich an die Arbeit gemacht, um die zwei Generatoren in Betrieb zu setzen«, sagte Lianna. »Es scheint, sie wurden nicht zu arg beschädigt.«
    »Dann werden sie einen Ruf zur Wolke zurücksenden«, murmelte Gordon, »und Shorr Kan wird ein anderes Schiff hierher schicken!«
    Der Offizier Linn Kyle kam in ihre Kabine, er trug keinen Raumanzug mehr.
    »Du kannst den Gefangenen ihre Anzüge abnehmen«, befahl Linn Kyle ihrer Wache. »Lasse sie aber trotzdem an die Stühle gefesselt.«
    Gordon war erleichtert, den schweren Anzug und Helm loszuwerden. Er fand, daß die Luft zum Atmen ausreichte, aber mit seltsam würzigen Gerüchen beladen war. Gerade über dem Gang, der von ihrem Gefängnis wegführte, befand sich der Stereoraum; sie hörten bald den Übertragungsapparat sein hochtönendes Heulen beginnen. Dann erreichte sie die

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