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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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deine Treue zu deinem Versprechen!«
    Gordon hob seine Hand und gab das Zeichen. Er hörte Hull die Schalter schließen. Der Übertragungsapparat summte und Gordon fühlte sich in eine brüllende Finsternis geschleudert …

 
28.
     
    Gordon erwachte langsam, sein Kopf schmerzte, und er hatte ein Gefühl der Fremdheit, das seine Nerven lahmte. Er bewegte sich und öffnete die Augen. Er lag in einem vertrauten Raum, in einem vertrauten Bett. Dies war seine kleine New Yorker Wohnung, ein dunkler Raum, der nun klein und gedrängt voll schien. Zitternd schaltete er die Lampe ein, taumelte aus dem Bett und blickte in den großen Spiegel am anderen Ende des Zimmers.
    Er war wieder John Gordon! John Gordons kräftige, untersetzte Gestalt und sein gebräuntes Gesicht blickten ihm entgegen, anstatt der adlerähnlichen Züge und der großen Figur Zarth Arns.
    Tränen verschleierten seine Augen, als er zum gestirnten Himmel hinaufblickte. Der Orion-Nebel erschien nur als ein undeutlicher Stern, der von dem Gürtel dieses Riesensternbildes herunterhing. Ursa Minor lag dahinter gegen den Pol zu, tief über den Dachgiebeln blinkte das weiße Auge des Deneb. Kanopus war nicht zu sehen, er lag unter dem Horizont; aber seine Gedanken flogen hinaus zu ihm, über den Abgrund von Zeit und Raum zu den Märchentürmen von Throon.
    »Lianna! Oh, Lianna!« flüsterte er, und Tränen liefen über sein Gesicht.
    Langsam, während die Stunden der Nacht verstrichen, wappnete sich Gordon für die harte Prüfung, die der Rest seines Lebens nun sein würde.
    Am nächsten Morgen ging er zu der großen Versicherungsgesellschaft, die ihn angestellt hatte. Er erinnerte sich, als er eintrat, wie er sie vor Wochen verlassen hatte, glühend in Erwartung des großen Abenteuers. Der Direktor, der Gordons Vorgesetzter war, begegnete ihm mit überraschtem Gesicht: »Gordon, fühlen Sie sich nun gesund genug, um an die Arbeit zurückzukehren? Ich bin froh darüber!«
    Gordon erfaßte schnell, daß der in seinem Körper steckende Zarth Arn Krankheit vorgeschützt hatte, da er unfähig war, Gordons Arbeit zu übernehmen. »Ich bin nun gesund«, sagte Gordon, »und ich würde gerne wieder an die Arbeit gehen.«
    Arbeit war das einzige, was Gordon in den nächsten Tagen vor Verzweiflung bewahrte.
    Aber in den Nächten erinnerte er sich, lag schlaflos da und blickte auf die strahlenden Sterne hinaus, die für sein geistiges Auge mächtige Sonnen waren. Und immer schwebte ihm Liannas Gesicht vor Augen.
    Und dann, in einer Nacht, Wochen später, hörte er im Halbschlummer wieder eine Stimme rufen.
    »Gordon! John Gordon!«
    Er erkannte sie sofort; er wußte, wessen Seele ihn rief. Er würde es über den Tod hinaus erkannt haben.
    »Lianna!«
    »Ja, John Gordon, ich bin es!«
    »Aber wie konntest du rufen, wie konntest du auch nur wissen …«
    »Zarth Arn erzählte es mir«, unterbrach sie ihn lebhaft. »Er sagte mir alles, als er nach Throon zurückkam. Er erzählte mir, daß du es in seinem Körper warst, den ich wirklich liebte! Er weinte, als er mir dies berichtete, John Gordon, denn er konnte kaum sprechen, als er alles erfuhr, was du getan und für das Reich geopfert hast.«
    »Lianna, Lianna«, rief seine Seele sehnsuchtsvoll bewegt über die unvorstellbaren Tiefen hinweg, »dann können wir wenigstens einander Lebewohl sagen.«
    »Nein, warte«, kam ihr Ruf, »es braucht kein Lebewohl zu sein. Noch kann Zarth Arn nur Seelen über die Zeit hinweg tauschen; aber wenn er seinen Apparat vervollkommnet, wird ihm das gleiche auch mit Körpern gelingen. Er arbeitet jetzt daran. Wenn es ihm glückt, wirst du dann zu mir kommen, du selbst, John Gordon?« Seine Antwort war ein bebender Gedanke.
    »Lianna, ich würde kommen, und wenn es nur für eine Stunde des Lebens mit dir wäre!«
    Er setzte sich zitternd auf: War alles nur ein Traum gewesen? Alles nur ein Traum?
    »Nein«, sagte er heiser, »es war wirklich! Ich weiß, daß es Wirklichkeit war.«
    Er ging ans Fenster und blickte über die Lichter von New York zu der Milchstraße hinauf, die mächtig leuchtete. Es waren Worte der Sternenkönige von weit her über die Tiefen der Unendlichkeit und Ewigkeit, – er würde zu ihnen zurückkehren! Zu ihnen zurück und zu jener Tochter der Sternenkönige, deren Liebe ihn aus Zeit und Raum gerufen hatte.
     

 
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    von Robert Silverberg
     
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