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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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aufgetrieben. Allerdings rochen sie nach Furcht und kannten die passenden Worte nicht. Garta-tok hatte sie zu unterweisen versucht, doch mit mangelhaften Ergebnissen.
    Seit Dargu fort ist, dachte Zna-yat, hat sich alles verschlechtert. Beklommenheit erfüllte seinen Brustkorb, denn er nahm an, dass sie tot war. Dadurch änderte sich jedoch nichts an seinen Verpflichtungen. Dargu hatte in seinen Nacken gebissen, deshalb gehörte sein Leben ihr. Nach Zna-yats Denkungsart gehörte es ihr für immer. Solange er lebte, musste er bestrebt sein, ihrem Willen treu zu bleiben.
    Zna-yats Aufmerksamkeit wurde auf den Washavoki gelenkt, der gerade auf Könnigirta einplapperte. Infolge seiner lächerlichen Kleidung hatte er Ähnlichkeit mit einem farbenprächtigen Vogel. Sogar sein Schwert hatte am Griff farbige Steine. Zna-yat fragte sich, wieso die Washavoki schöne Waffen herstellten, sie aber in grob unhöflicher Weise im Hause trugen. Er vermutete, dass sie sich gern in Mord und Totschlag übten.

    Unwillkürlich entblößte Zna-yat seine schwarzen Zähne und zeigte dem Washavoki die Hauer.
    Der Kopf des Washavoki zuckte zurück, sodass er noch mehr einem Vogel glich. Während der Geruch der Furcht stärker wurde, zischte Zna-yat halblaut vor sich hin. Wahrscheinlich sollte ich es nicht einschüchtern, dachte er. Aber lustig war es doch.
    Als sein Wachdienst endete, war er froh, sich die Ausdünstungen der vielen Washavoki vom Leib waschen zu können. Selbst das Baden stieß auf widrige Umstände. Die Washavoki badeten selten und kannten kein Gemeinschaftsbad. Stattdessen benutzten sie Bottiche, in die allerdings nur kleine Gestalten passten. Das einzige Wasserbecken, das die richtigen Ausmaße für ein anständiges Bad aufwies, befand sich in einem Gebäude, in dem man Pferde unterstellte. Um diese Jahreszeit bedeckte gewöhnlich eine Eisschicht das Wasser.
    In der Urkzimmuthi-Unterkunft legte Zna-yat sein Panzerhemd und die übrige Kleidung ab und machte sich auf den Weg zum Wasserbecken. Er musste den Palast durchqueren, und wie stets benahmen sich die Washavoki, denen er begegnete, reichlich merkwürdig. Besonders die Flauen betrugen sich seltsam. Sie quiekten und hielten sich die Augen zu, als verursachte sein Anblick ihnen Kopfweh. Zna-yat wusste, dass das Gleiche geschah, wenn andere Söhne zum Baden gingen. Er hatte Garga-tok nach dem Grund forschen lassen, doch die Begründung, die er nannte, war einfach albern: Söhne ohne Bekleidung galten bei den Washavoki als »Naggde«, und die Washavoki sahen Naggde nur ungern. Darin ließ sich wenig Sinn finden. Zna-yat fragte sich, ob die Washavoki vielleicht bekleidet ins Bad stiegen. Falls ja, erklärte es wohl, dass sie so geringe Neigung zum Baden hatten.

    Das eiskalte Wasser erfrischte ihn. Sobald er in Muth’las Umarmung zurückgekehrt war, zog er Gewand und Umhang an und kauerte sich dicht an den Herd. Man hatte ihn aus großen, auf den Holzboden geschichteten Steinen gebaut. Es brannte nur ein kleines Feuer. Da es weder zum Heizen ausreichte noch zum Kochen, erfüllte die Flamme vorwiegend den Zweck, die Orks an die Heimat zu erinnern. Allerdings trübte der Rauch die Luft und schwärzte die Decke.
    »Es müsste hier ein Abzugsloch geben«, sagte eine Stimme.
    Zna-yat hob den Blick und sah Maghta-jan. »Hai«, antwortete er. »Und runde Mauern, wie es für Muth’las Umarmung richtig ist. Und Urkzimmuthi-Mütter müssten uns Muth’las Geschenk servieren.«
    »Muth Mauk hat uns das alles zugesichert.«
    »Hai«, bestätigte Zna-yat. »Aber es wird dauern. Ich weiß deine Geduld zu schätzen. Du sehnst dich nach zu Hause, das ist mir klar, darum freut es mich umso mehr, dass du eingewilligt hast zu bleiben.«
    »Die Entscheidung fiel mir schwer«, bekannte Maghta-jan, »aber ich glaube an die Weisheit in Muth Mauks Vertrag. «
    »Ich hoffe, auch die Washavoki glauben daran.«
    »Du bezweifelst es?«
    »Ihre Königin fürchtet uns«, stellte Zna-yat fest. »Und ebenso ihr Sohn.«
    »Ich habe es gleichfalls gerochen. Weshalb fürchten sie uns? Wir bieten ihnen doch Schutz.«
    »Da brauchst du mich nicht zu fragen. Ich weiß kaum etwas über die Washavoki. Ich weiß bloß, dass die Mehrzahl absonderlich und grausam ist.«
    »Nach meiner Ansicht ist Dargu-yat durch Muth’la zur
Königin erhoben worden, weil sie die Washavoki versteht«, äußerte Maghta-jan. »Obwohl sie eine Urkzimmuthi ist, fürchten die Washavoki sie nicht.«
    »Du sprichst kluge Worte«, sagte

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