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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Die Blauroten gibt es nicht mehr. Er hat sie aufgelöst. Sevren kann es erklären.«
    »Werden die Urkzimmuthi ehrenhaft behandelt?«
    »Kaum. Zwar tischen Flauen uns auf, aber die Verpflegung ist jämmerlich. Unser Quartier ist kaum für uns geeignet. «

    »Beschützen die Söhne noch die Große Mutter der Washavoki? «
    »Hai. Aber man hat gesagt, dass die schwarzen Washavoki sie ebenfalls bewachen.«
    »Welchen Eindruck hast du von Taiben?«, fragte Dar.
    »Ich glaube, wir sind dort nicht willkommen. Könnigirta fürchtet sich vor uns.«
    »Sie sollte sich vor Bah Simi fürchten«, sagte Dar. »Sie versteht nicht, was er will.«
    »Aber du verstehst ihn«, sagte Zna-yat. »Vielleicht kannst du ihr Klugheit schenken.«
    »Thwa«, erwiderte Dar. »In vier Tagen haben die Urkzimmuthi möglicherweise eine andere Königin. Dann ist es ihre Aufgabe, mit den Washavoki fertig zu werden.«
     
    Als Sevren in die Große Kammer gebracht wurde, saß Dar auf dem Thron. Seine Eskorte verschwand augenblicklich, sodass er mit ihr allein war. Er stand da und musterte sie, bis sie in der Sprache der Menschen »Muth’la segne dich« sagte.
    Sevren fiel plötzlich ein, dass eine Verbeugung vielleicht angebracht war. »Shashav, Muth Mauk.«
    »Pahav tha Pahmuthi dup?« Du sprichst jetzt Orkisch?
    »Ke.« Ein bisschen. »In unserer Sprache bin ich natürlich besser.«
    »In deiner Sprache«, sagte Dar. »Merz pah nak Pahmuthi. « Meine Sprache ist Orkisch.
    »Natürlich. Deine frühere Sprache, wollte ich sagen.«
    Zwar hatte Dar sich inzwischen an die orkische Kleidung gewöhnt, doch wie sie auf Sevren wirkte, hatte sie nicht bedacht. Es ärgerte sie, dass er ihre grün bemalten Brustwarzen musterte, was man auch ihrer Stimme anmerkte, als sie »Warum bist du gekommen?« sagte.

    »In Taiben gibt es Probleme.«
    »Ich weiß.«
    »Und außerdem … Ich musste dich einfach sehen, Dar!«
    »Das hast du ja jetzt … meinen Busen eingeschlossen.«
    Sevren errötete. »Ich … ich …«
    »Früher warst du wortgewandter.«
    »Mein Herz hat meinen Verstand besiegt. Ich dachte, du wärst gestorben.«
    Dar erinnerte sich an ihren letzten Ritt mit Sevren. Dem Tode nahe war es ihr gelungen, einen Blick in seinen Geist zu werfen und seine Geheimnisse zu verstehen. Ihre Verärgerung schmolz dahin, als ihr bewusst wurde, dass er die Last der Liebe noch immer trug.
    »Ich bin zu streng«, sagte sie, nun etwas sanfter. »Für so ein armseliges Willkommen bist du wahrhaftig zu weit gereist. « Sie verschob ihre Kefe so, dass das eine ihre Brust bedeckte und erhob sich vom Thron. »Zna-yat sagt, Kol ist jetzt Stellvertreter der Königin. Was glaubt Girta damit zu erreichen?«
    »Ich hab nicht die geringste Ahnung. Die Garde des Königs wurde aufgelöst und durch die Männer der Königin ersetzt. Ich bin nur noch ein einfacher Wachmann.«
    »Ich hatte gehofft, du kehrst nach Averen zurück, um Landwirt zu werden.«
    »Es ist noch immer ein Traum, für den meine Mittel nicht reichen. Und er ist jetzt auch weniger verlockend, da du nicht mehr …«
    »Sprich nicht darüber«, sagte Dar schnell.
    »Hat ja auch keinen Zweck.«
    »Eben.«
    »Da Königin Girta meine Dienste nicht mehr benötigt, möchte ich sie dir anbieten«, sagte Sevren. »Die Orks bleiben
unter sich und wissen nur wenig von dem, was sich in Taiben tut. Vielleicht könnte ich euch nützlich sein.«
    Dar seufzte und trat ans Fenster. Sevren folgte ihr, doch ihr Blick blieb auf die schneebedeckten Berggipfel gerichtet. »Dein Angebot kommt zur falschen Zeit«, sagte sie leise.
    »Warum?«
    »Ich bin nicht mehr lange Königin. Höchstens noch für ein paar Tage.«
    »Du dankst ab?« Sevren spürte, dass Hoffnung in ihm aufkeimte. Aber auch Verwirrung.
    »So kann man es nicht sagen. Der Rat der Matriarchinnen wird sich bald versammeln, und ich bin sicher, dass er verlangen wird, dass ich Muth’las Trunk zu mir nehme. Es ist eine Eignungsprüfung. Die Königin trinkt Gift. Wenn sie überlebt, ist sie zum Herrschen bestimmt. Aber bisher hat noch keine Königin diese Prüfung überlebt.«
    »Sie haben vor, dich zu ermorden?«
    »Ich glaube nicht, dass sie es so sehen. Sie gehen davon aus, dass Muth’la mich rettet, falls sie einen Fehler gemacht haben. Aber daran glauben sie natürlich nicht.«
    »Wenn Muth’la je jemanden retten würde, dann dich.«
    »So arbeitet sie nicht. Hat sie Twea gerettet? Oder die Orks vor dem Hinterhalt bewahrt? Muth’la ändert die Welt nicht zu unseren Gunsten;

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