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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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seiner eigenen Wachen drückte ihm wie geheißen ein Schwert in die Hand. Er nahm es, warf seinem Gegner einen eisigen Blick zu und schleuderte es fort. Dann drehte er sich zu seinen Leuten um. „Wir gehen zum Refugium. Ein bisschen Entspannung wird mir guttun und meinen Vorteil ihr gegenüber nur noch vergrößern.“ An die abtrünnigen Palastwachen gewandt fügte er hinzu: „Das ist der letzte Fehler Eurer Königin gewesen.“
    Sie legten ihr eine Rüstung an. Noch nie hatte sie eine Rüstung getragen. Jeder ihrer Kämpfe war ohne Regeln vonstattengegangen und auch ohne die Hilfsmittel, die einem Krieger zustanden. Sie waren grausam und erbarmungslos gewesen, und nur Aylas Können hatte sie davor geschützt, verletzt oder gar getötet zu werden.
    „Es ist keine Herabwürdigung Eurer Fähigkeiten“, erklärte Cedric, als sie ihn fragte, wozu all das gut sein sollte. „Und der Harnisch wird keinem tödlichen Schlag standhalten, sollte es Garret gelingen, einen zu platzieren. Es ist in erster Linie ein taktisches Manöver, ein Kostüm. Ihr müsst wie eine Königin aussehen, nicht wie eine Assassine.“
    „Und wenn ich ihm in Lumpen gegenübertrete, wäre es auch egal, ich sehe niemals wie eine Königin aus. Aber wenigstens hätte ich dann eine Chance, den Kampf zu überleben.“ Sie zog an einer der abgerundeten Metallplatten, die ihre Schultern bedeckten. „Wie soll ich kämpfen, wenn ich mich nicht bewegen kann?“
    „Keine Sorge, das werdet Ihr können. Die Rüstung ist nichtschwerer als die Gewänder, die Ihr bisher schon in Eurer Eigenschaft als Herrscherin habt tragen müssen.“ Cedric trat beiseite, um einer zwischen ihnen hindurchrauschenden Kammerzofe Platz zu machen, während zwei andere gerade damit beschäftigt waren, Aylas Haare zu zwei Knoten an ihrem Hinterkopf zusammenzustecken, so fest, dass ihre Kopfhaut spannte.
    „In diesen Gewändern musste ich aber auch noch nie kämpfen.“ Es war weniger die Sorge um das zusätzliche Gewicht oder ihre Bewegungsfreiheit, die sie in Wahrheit beschäftigte, sondern vielmehr der Gedanke daran, was Garret dazu gesagt hätte, als er noch ihr Mentor gewesen war, wäre sie auf die Idee gekommen, sich hinter schützender Kleidung zu verstecken. Ihr war, als würde sie seine Stimme hören, wie so oft mit diesem ihm eigenen Unterton, den sie immer für freundschaftliche Spöttelei gehalten hatte und von dem sie nun wusste, dass es echter Spott war. Zweifelst du so sehr an dir selbst, Ayla, dass du eine Rüstung brauchst, um die Folgen deiner eigenen Fehler abzumildern?
    Vielleicht lag es daran, dass sie sich unter all dem Metall wirklich ein bisschen sicherer fühlte, warum Garrets imaginärer Kommentar sie so traf. Sie machte sich keine Illusionen, was ihre Fähigkeiten im Vergleich zu seinen betraf, und die Rüstung vermittelte ihr – zu ihrer Beschämung – eine trügerische Sicherheit, als könnte sie dadurch womöglich doch noch mit heiler Haut davonkommen.
    Cedric gab ihr keine Antwort. Vermutlich wusste er ebenso um all diese Dinge, oder er wollte seiner Königin nicht erneut widersprechen. Statt also etwas zu erwidern, ging er zur Tür, als es anklopfte, und nahm eine Schachtel in Empfang, die einer ihrer Wachleute überbrachte.
    „Was ist das?“ Die Ungeduld, mit der sie fragte, war die eines Kindes, das ein lange ersehntes Geschenk erwartete. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit rasch auf die Zierfalten ihrer hauchdünnen Ärmel und zupfte daran herum, in der Hoffnung, dabeimöglichst desinteressiert auszusehen. Plötzlich verbeugten sich ihre Dienerinnen, und sie wusste, ohne aufblicken zu müssen, dass Cedric ihnen ein Zeichen gegeben hatte, sie beide allein zu lassen. Nachdem sie gegangen waren und die Tür hinter der letzten Zofe von außen zugezogen wurde, nahm er den Deckel der Schachtel ab und holte, Ayla den Rücken zugewandt, etwas heraus.
    „Ich habe dies aus der Schatzkammer bringen lassen. Unter dem Vorwand, Eure Anordnung auszuführen. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir diese Notlüge.“ Er drehte sich um, und was er in den Händen hielt, verschlug Ayla den Atem. Es war eine Krone. Ein ausladendes Geflecht aus Dornenzweigen, gehalten durch silberne Spitzen, die wie leicht gebogene Messerklingen geformt waren. Die Spitzen ragten aus einem ebenfalls silbernen glitzernden Ring, der mit blutroten Edelsteinen besetzt war. Daran hingen, an so dünnen Kettchen, dass sie wie Spinnweben wirkten, funkelnde Rubine.
    „Was ist das?“, fragte sie

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