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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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seinen Blick stur geradeaus.
    Malachi schnalzte sarkastisch mit der Zunge. „Ich hatte gedacht, sie würden sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Deine Rasse scheint doch ganz versessen darauf zu sein, andere leiden und sterben zu sehen. Warum bist du nicht auch weggerannt und hast dich in Sicherheit gebracht?“
    Die letzte Bemerkung war als Beleidigung gedacht gewesen, aber anstatt wütend zu werden, warf der Elf den Kopf in den Nacken und lachte. „Du hast eine höhere Meinung von meiner Rasse als ich.“ Dann verschwand der amüsierte Ausdruck aus seinem Gesicht. „Ich würde meine Königin niemals im Stich lassen, schon gar nicht in Zeiten wie diesen, in denen sie meine Hilfe am dringendsten braucht.“
    Sie liefen eine Weile schweigend nebeneinander her, und die Worte des Elfen gingen Malachi noch lange durch den Kopf. Dachte er etwa, dass Malachi die Königin im Stich ließ? Das wäre ihm unerträglich, für einen egoistischen Feigling gehalten zu werden, wo er sie praktisch angebettelt hatte, ihn an ihrer Stelle kämpfen zu lassen, und sein Herz schwer von Trauer war, weil er nicht bei ihr sein konnte. Jetzt, wo sie ihn am dringendsten brauchte.
    Als hätte er seine Gedanken gelesen, so wie Keller es in diesem Moment tun würde, wäre er jetzt hier, sagte der Elf plötzlich: „Ich weiß, dass du gern an ihrer Seite geblieben wärest, aber sie kann nicht anders, als den steinigsten Weg zu wählen. Es ist ein Drama, das in seiner Tragik alles übersteigt, was derfantasiebegabteste Barde je ersinnen könnte. Sie zweifelt so sehr an der Liebe ihres Volkes zu ihrer Königin, dass sie glaubt, es würde ihr nicht einmal eine kleine Sünde vergeben wie die, einen Darkworlder im Palast zu verstecken.“
    „Ich bin nicht nur irgendein Darkworlder.“ Zum ersten Mal störte er sich an dieser Bezeichnung. Vielleicht lag es daran, dass Ayla ihn ständig so nannte. Zu hören, wie jemand anders ganz selbstverständlich den gleichen Ausdruck benutzte, missfiel ihm jedenfalls, aus welchem Grund auch immer. „Für deine Rasse sind alle, die außerhalb eurer Lightworld leben, automatisch böse oder minderwertig. Aber ich hatte das große Glück, einem Menschen zu begegnen, der tausendmal besser war als jeder, den ich hier kennengelernt habe. Eure Königin eingeschlossen, wie es aussieht.“
    Wieder reagierte der Elf unerwartet gelassen. „Nun, es steht dir frei, diesen Menschen aufzusuchen, sobald du unsere entsetzliche Welt verlassen hast.“
    „Er ist von euren Kriegern kaltblütig abgeschlachtet worden“, zischte Malachi bitter, die Hand, mit der er den Gurt des Beutels hielt, zur Faust ballend.
    Der Elf nickte. „Das tut mir leid.“ Sie befanden sich bereits außerhalb des Palastes und bei einem der Eingänge des verzweigten Tunnelsystems der Lightworld, als er schließlich sein bedrücktes Schweigen brach. „Auch ich hatte schon einmal Kontakt mit Menschen, lange bevor wir Elfen uns plötzlich im Untergrund wiedergefunden haben. Es waren gute, aufrechte Zeitgenossen mit sehr ausgeprägtem Rechtsbewusstsein. Aber du musst wissen, dass die Lebensart der Elfen nicht in menschliche Maßstäbe gepresst werden kann. Sie ist zu urtümlich und fremdartig für einen Sterblichen, als dass sein Verstand die Hintergründe wirklich erfassen könnte.“
    „Mein sterblicher Verstand kann erfassen, dass Ayla mich liebt, es aber nicht zugeben will“, sagte Malachi leise. „Ich verstehe nur nicht, warum. Vielleicht erscheint uns eure Lebensartnicht wegen ihrer Urtümlichkeit so seltsam, sondern weil wir ihre Mängel erkennen können, die ihr nicht seht.“
    Diese Sichtweise schien dem Elf zu denken zu geben. Seine Fühler zuckten und vibrierten leicht, wie Aylas es taten, wenn sie nachdachte. Es dauerte eine Weile, bis er etwas erwiderte. Entgegen Malachis Erwartung versuchte er nicht, die unergründlichen Wege seiner Art zu verteidigen. „Ja, sie liebt dich. Dessen bin ich mir sicher. Und es ist eben diese Liebe, die sie dazu zwingt, sich von dir zu trennen.“
    „Damit ich nicht verletzt werde“, seufzte Malachi resigniert. „Ich weiß, das hat sie mir oft genug gesagt.“
    Der Elf schüttelte den Kopf. „Nicht nur deswegen. Das ist einer ihrer Beweggründe, aber nicht der alleinige.“
    In der Ferne tat sich vor ihnen die Öffnung des Tunnels auf, an dessen Ende der Streifen lag, von wo aus das Stimmengewirr und die Gerüche der geschäftigen neutralen Zone schon vage zu ihnen herübergeweht wurden. Doch anstatt

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