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Herz aus Eis

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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Calista. Aber wenn das die Beste war, mit der Sie aufwarten können …“
    „Miss Aravantinos wird nicht mehr zu Ihnen kommen.“ Elizabeth spürte, wie Ärger sich in ihr meldete. Natürlich würde er die Schwester erwähnen, die er gänzlich fertiggemacht hatte. Gerade erst die Ausbildung abgeschlossen, war das Mädchen Wachs in Kristian Koumantaros’ Händen gewesen. Im wörtlichen Sinne. Für einen Mann mit lebensgefährlichen Verletzungen verfügte er über erstaunliche Verführungskünste.
    „So hieß sie also?“
    „Das war rücksichtslos und abscheulich von Ihnen. Wie alt sind Sie genau …?“ Sie blätterte in der Akte. „Fast sechsunddreißig. Das Mädchen ist noch keine dreiundzwanzig. Sie hat übrigens gekündigt. Nachdem sie von hier zurückkam, war sie völlig demoralisiert.“
    „Ich habe Calista nicht gezwungen, sich in mich zu verlieben.“
    „Liebe?“ Elizabeth rang nach Luft. „Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Sie haben sie verführt. Aus reinem Mutwillen und Langeweile.“
    „Sie sehen das völlig falsch, Schwester Hatchet …“, einer seiner Mundwinkel zuckte abfällig. „Sie sind doch Engländerin,oder?“
    „Ich lebe in England, ja“, antwortete sie knapp.
    „Nun, Miss Hatchet, Sie tun mir unrecht. Ich bin ein Romantiker, kein Kämpfer“, seine Stimme wurde tiefer, rauer. „Ich dränge mich keiner Frau auf. Wenn überhaupt, dann hat die süße Calista sich mir aufgedrängt.“
    „Das reicht jetzt, Mr. Koumantaros.“ Elizabeth fasste den Stift fester. Und fester. Und fester. Sie verabscheute sein spöttisches Lächeln, hasste seinen überheblichen Ton. Sie konnte gut nachvollziehen, warum ein junges Ding wie Calista das Handtuch geworfen hatte.
    „Sie hatte dieses romantische Bild von mir“, fuhr er fort. „Sie wollte herausfinden, wozu ein Invalide noch fähig ist. Ich kann zwar nicht mehr laufen, aber …“
    „Mr. Koumantaros!“ Sie sprang auf. Plötzlich schien ihr der Raum zu stickig, zu erdrückend. Es war später Nachmittag, die Hitze des Tages ließ nach. Ihr war völlig unverständlich, warum die Fenster nicht geöffnet wurden, um die frische Bergluft hereinzulassen. „Die Details können Sie sich sparen.“
    „Aber nein, Sie sollten sie hören.“ Kristian schob den Rollstuhl näher auf sie zu. Die aufgerollten Ärmel seines Hemdes gaben sehnige Unterarme frei. Die einstige Sonnenbräune jedoch war längst verblasst. „Sie sind falsch informiert, wenn Sie meinen, ich hätte Calista ausgenutzt. Calista hat nur bekommen, was sie wollte. Und seit sie gegangen ist, schicken Sie mir ganz bewusst nur bissige Xanthippen, die zudem noch bis zum Himmel stinken.“
    „Wie bitte?“, schockiert stutzte sie. „Unsere Krankenschwestern sind effizient und kompetent. Eine solche Unterstellung ist beleidigend!“
    „Nicht, wenn es der Wahrheit entspricht. Solche Frauen wollte ich nicht in meinem Haus haben, geschweige denn mich von ihnen anfassen lassen.“
    So war das also. Er wollte das Klischee der Krankenschwester aus dem nicht jugendfreien Nachtprogramm – wildeMähne, große Oberweite, enger Minirock. Sie begann zu verstehen, wie es ihm gelungen war, die anderen aufzureiben, bis sie um einen anderen Einsatz gefleht hatten: Jeder, nur nicht Mr. Koumantaros, überall, nur nicht bei ihm!
    Nun, sie würde Kristian Koumantaros diese Genugtuung nicht verschaffen. „Roch Calista schlecht?“
    „Nein, sie duftete wie ein Rosengarten.“ Dass er lächelte, fachte ihre Wut nur noch mehr an. „Aber nach Calista haben Sie mir nur alte Schachteln geschickt. Um mich zu quälen und für etwas zu bestrafen, das Calistas eigene Schuld war. Und sagen Sie mir nicht, dass diese Schwestern nicht fett und hässlich waren. Ich mag blind sein, aber ich bin nicht dumm.“
    „Ihnen wurden erfahrene Schwestern zugeteilt, die den Anforderungen der Arbeit gewachsen waren.“
    „Eine von ihnen roch wie ein Tabakladen, die andere wie ein Fischgeschäft. Und ich bin sicher, die nächste hätte gut als Streitfregatte durchgehen können.“
    „Sie sind grob und unverschämt.“
    „Ich sage nur die Wahrheit. Sie haben Calista durch Gefängniswärterinnen ersetzt.“
    Erst schoss heiße Rage in ihr auf, dann jedoch zuckte es um ihre Lippen. Mr. Koumantaros hatte vielleicht nicht ganz unrecht. Nach dem Vorfall mit der armen Calista hatte Elizabeth tatsächlich ganz bewusst ältere Schwestern eingeteilt, die sich nicht so leicht durcheinanderbringen ließen. Mr. Koumantaros konnte vielleicht

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