Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Edan und ging aus dem Büro.
    Kane fiel über den Baseballschläger her wie ein Kind über eine Schachtel mit Bonbons. Er brauchte drei Schwünge, ehe er zum erstenmal den Ball traf — und niemand wagte, ihm die Regel zu erklären, daß man nach drei vergeblichen Versuchen ausscheiden mußte. Doch als er den Ball traf, flog er wie ein Geschoß durch die Luft und zertrümmerte eine Fensterscheibe im zweiten Stock. Das freute ihn maßlos, und von da an verteilte er sogar Ratschläge, wie man mit dem Baseballschläger umzugehen habe.
    Einmal wäre es fast zu einer Prügelei mit Baseballschlägern zwischen Kane und Ian gekommen; doch Houston gelang es, die beiden zu trennen, ehe Blut floß. Was zur Folge hatte, daß die beiden Männer nun über sie herfielen und ihr sagten, sie solle sich gefälligst da raushalten. Sie zog sich an den Spielfeldrand zurück, wo Sherwin die Kampfhähne beobachtete.
    »Jetzt erst fühlt sich Ian hier richtig zu Hause«, sagte Sherwin. »Er hat sich im Lager dauernd mit Rafe gestritten. Ihm haben die Diskussionen gefehlt.«
    Houston stöhnte. »Kane nennt das auch Diskutieren, wenn er sich mit mir anlegt. Sie werden sich doch hoffentlich nicht ernsthaft verletzen!«
    »Ich glaube, dein Kane ist viel zu vernünftig, um es so weit kommen zu lassen. Du bist als Schlagmann an der Reihe, Houston.«
    Houston mühte sich nicht sonderlich, den Ball, der ihr zugeworfen wurde, mit dem Holz zu treffen; fand jedoch erheblich mehr Gefallen an der Sache, als Kane von hinten die Arme um sie legte, um ihr zu zeigen, wie sie den Schläger zu halten habe. Ian rief, daß er der gegnerischen Mannschaft einen unfairen Vorteil verschaffe, und während Kane seinem jungen Vetter eine entsprechend laute Antwort darauf gab, traf Houston den Ball und schleuderte ihn über die zweite Fahne hinweg.
    »Laufen!« schrie Jean. »Laufen, Houston, laufen!«
    Houston rannte, so schnell sie konnte, über das Feld, die Röcke fast bis zu den Knien hochhaltend. Edan, der an der ersten Fahne stand, blieb dort stehen und grinste wie ein Honigkuchenpferd; doch Kane spurtete über den Rasen dem hüpfenden Ball nach, hob ihn auf und rannte dann hinter Houston her. Sie blickte hoch, sah ihn kommen und dachte, sie würde den Anprall nicht überleben, wenn er sie zwischen den Basen erwischte. Sie rannte noch schneller und hörte im Hintergrund das Gebrüll beider Mannschaften, daß Kane anhalten solle, ehe Houston ernsthaft zu Schaden käme.
    Er erwischte sie an der Heimbasis noch bei den Knöcheln, und sie schlug der Länge nach hin. Doch während sie mit dem Gesicht über den Rasen rutschte, gelang es ihr, mit den ausgestreckten Armen die Baseplatte zu berühren.
    »Sie hat den Punkt gemacht!« rief Sherwin.
    Kane sprang auf und fing an, seinen um einen Kopf kleineren Onkel anzuschreien, und Ian, der zur selben Mannschaft gehörte wie Kane, unterstützte ihn dabei. Sherwin blieb ganz ruhig am Spielfeldrand stehen.
    Jean half Houston vom Boden auf und untersuchte deren Arme und Kopf nach Beulen und Schürfwunden, während Houston liebevoll ihren brüllenden Ehemann ansah. »Er mag es nicht, wenn er verliert, nicht wahr?«
    »Genauso wenig wie du«, sagte Jean, während sie den gewaltigen Riß in Houstons Rock und die grünen Grasflecke auf deren Stirn betrachtete.
    Houston berührte ihren Mann am Arm. »Da wir dich heute so vernichtend geschlagen haben, mein Liebling, könnten wir vielleicht jetzt ein paar Erfrischungen zu uns nehmen. Morgen darfst du dann noch einmal versuchen, uns zu besiegen.«
    Einen Moment lang blickte Kane sie finster an; doch dann lachte er, faßte sie um die Taille und schwenkte sie im Kreis herum. »Ich habe bisher — früher oder später — jeden Mann an der Wall Street geschlagen; doch dich, Lady, habe ich noch auf keinem Gebiet besiegen können.«
    »Hör auf zu prahlen und komm mit ins Haus«, sagte Edan. »Es gibt was zu essen.«
    Dann drehte er sich zu Jean um und bot ihr den Arm. »Darf ich?«
    Die beiden Paare schlenderten gemeinsam auf das Haus zu, gefolgt von Ian und Sherwin.

Kapitel 21
    Es war, als hätte das Baseballspiel das Eis zwischen den verschiedenen Familienmitgliedern gebrochen. Kane blieb während der Mahlzeiten nicht mehr in seinem Büro, und Ian saß nicht mehr stumm und verstockt am Tisch. Kane sagte zu Ian, er wäre ein Träumer und wüßte nichts von der wirklichen Welt. Ian, der Kanes Worte als Herausforderung betrachtete, schlug Kane vor — in Ausdrücken, die Houston zu dem

Weitere Kostenlose Bücher