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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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von seinem Gespräch mit Rafe über seine Mutter zu erzählen. Er erzählte ihr, wie erbärmlich er Rafes Wohnung fand und daß sein Quartier als Stallbursche, in dem er aufgewachsen war, nicht annähernd so schlimm gewesen sei.
    »Glaubst du, es gäbe eine Möglichkeit, Onkel Rafe zum Auszug aus dem Bergwerkslager zu bewegen? Er ist ja kein junger Mann mehr, und ich möchte gern etwas für ihn tun.«
    Houston sagte einen Moment lang nichts. So eine Frage hatte Kane bisher noch nie an sie gerichtet. »Du kannst ihm keinen Job anbieten, weil er das sofort für einen Akt der Wohltätigkeit betrachten würde«, sagte sie schließlich.
    »Das habe ich mir auch schon gedacht. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sagst du mir, wenn dir etwas dazu einfallen sollte?«
    »Ja«, antwortete sie zögernd, und sie sah vor ihrem inneren Auge Rafe neben Pamela hergehen. Die beiden würden ein bemerkenswertes Paar abgeben.
    »Ich muß jetzt wieder an meinen Schreibtisch zurückkehren«, sagte er und überraschte sie mit einem raschen, süßen Kuß, ehe er vom Boden aufstand. »Warum bleibst du nicht hier und genießt den Garten?«
    Er ließ sie allein am Fuß des Hügels zurück, und Houston wanderte im Garten umher, betrachtete die Blumen und Pflanzen und lieh sich dann im Rosengarten eine Rosenschere aus, um ein paar Blumen zu schneiden. Es war das erste Mal, seit sie wieder in Kanes Haus lebte, daß sie etwas tat, das nicht absolut notwendig war. »Nur weil der Besitzer so ein schrecklicher Mensch ist, muß doch nicht auch noch sein Haus darunter leiden«, sagte sie sich als Rechtfertigung für die Rosen, die sie nun ins Haus trug.
    Als Kane zum Abendessen aus seinem Büro kam, war das ganze Haus voller frischer Schnittblumen; doch er grinste nur die ganze Mahlzeit hindurch, wenn er Houston und nicht seinen Teller anschaute.
    Am nächsten Tag kam Blair zum Essen, redete von ihrer Freundin aus Pennsylvanien, Dr. Louise Bleeker, die ihr jetzt in der Klinik half, und fragte darin Houston, wie es ihr ginge. Aus irgendeinem Grund schien sie Kane nicht mehr böse zu sein.«
    »Hier hat sich inzwischen nicht viel verändert«, sagte Houston, während sie mit ihrer Gabel auf ihrem Teller herumstocherte. »Und bei dir?«
    Blair antwortete vorsichtig: »Lee wird darüber hinwegkommen. Da bin ich mir sicher.«
    »Hinwegkommen? Was meinst du damit?«
    »Oh — er ist im Augenblick ein bißchen böse auf mich. Ich . . . äh . . . bin heimlich in seiner Kutsche mitgefahren. Aber laß uns lieber über dich reden.«
    »Dann wollen wir über das Magazin sprechen. Ich habe wieder zwei Artikel für dich geschrieben.«
    Am Sonntag holte Kane Houston schon früh aus dem Bett, obwohl er sich hütete, ihr zu nahe zu kommen, als sie sich schlaftrunken in den Kissen aufrichtete. Er warf ein Kleid aus dunkelrosa gestreifter Baumwolle mit schmalen schwarzen Samtbändern auf ihr Bett. »Nimm das und zieh dich so rasch wie möglich an«, sagte er, ehe er wieder das Zimmer verließ.«
    Ein paar Minuten später kam er in Kordhosen und einem blauen Baumwollhemd wieder, auf dem sich die Gurte seiner Hosenträger kreuzten. Er stand einen Moment da und betrachtete sie in ihrer Unterwäsche und der eng geschnürten Korsage, die ihre Brüste über den Spitzenbesatz ihres Hemds hinaufschob, ihre in schwarze Seidenstrümpfe gehüllten Beine, an deren Seiten kleine Schmetterlinge eingestickt waren, und ihre hochhackigen schwarzen Schnürstiefel.
    Er starrte sie einen Moment mit offenem Mund an, machte dann kehrt und floh wieder aus dem Zimmer, als könnte ihn der Schlag treffen, wenn er sie noch länger anschauen würde.
    Houston ließ den Morgenmantel wieder fallen, den sie zuerst gepackt und dann doch nicht übergeworfen hatte, und seufzte. Sie sagte sich, daß es ein Seufzer der Erleichterung und nicht des Bedauerns war, wie er sich vielleicht angehört haben mochte.
    Er verriet ihr nicht, wohin sie fuhren, als er sie in die Kutsche hob, die er ihr geschenkt hatte. Er faßte die Zügel, und auf ihrem Gesicht spiegelte sich ihr Erstaunen wider, als er das Gespannpferd auf die Straße zur Little-Pamela-Zeche lenkte.
    Die Wächter ließen sie passieren, ohne sie anzuhalten oder eine Frage an sie zu richten, und sobald sie das Tor passiert hatten, kamen die Leute aus ihren kleinen Häusern und folgten der Kutsche. Houston winkte ein paar Frauen zu, die sie kannte.
    »Sie kennen dich nicht, wenn du nicht als Sadie verkleidet bist«, warnte Kane sie.
    Dennoch mußte sie

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