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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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glaube, es würde ihn nur freuen.«
    Houston wußte nie, wie Kane sie empfangen würde; doch diesmal war er froh über diese Ablenkung. Er war ein wenig skeptisch, was das Fahrrad betraf, da er noch nie auf so einem Ding gesessen hatte; doch er beherrschte es in wenigen Minuten — und forderte die anderen zu einem Rennen im Park heraus.
    Am späten Nachmittag, als sie die gemieteten Räder zurückgaben, sagte Kane, daß er sich eine Fahrradfabrik kaufen würde. »Vielleicht verdiene ich keinen Cent damit«, setzte er hinzu, »aber manchmal liebe ich das Risiko. Zum Beispiel habe ich neulich Aktien einer Gesellschaft gekauft, die ein Getränk herstellt, das Coca-Cola heißt. Vermutlich verliere ich das ganze Geld, das ich in diesen Laden investiert habe.« Er zuckte mit den Achseln. »Man kann nicht immer gewinnen.«
    Abends gingen sie zu einer Toffee-Party in Sarah Oakleys Haus.
    Kane war der Älteste von der Gruppe; aber alle diese Spiele und Zerstreuungen waren für ihn neu. Er hatte offenbar den größten Spaß daran, und er schien immer ein wenig schockiert zu sein, daß diese jungen Leute der Gesellschaft ihn so ohne weiteres akzeptierten.
    Und keinesfalls deswegen, weil man ihn so leicht akzeptieren konnte. Er hielt mit seiner Meinung nie hinter dem Berg, war intolerant gegenüber Ideen, die sich nicht mit seiner Auffassung deckten, und stets aggressiv. Er sagte zu Jim Michaelson, er wäre ein Dummkopf, wenn er sich damit begnügte, das Geschäft seines Vaters im alten Stil weiterzuführen — er müsse expandieren und sich auch Kunden aus Denver heranziehen, wenn er sich auf die Dauer in Chandler behaupten wollte. Er sagte zu Sarah Oakley, sie sollte Houston mitnehmen, wenn sie sich Kleider kaufte; denn die Sachen, die sie trüge, wären nicht so hübsch, wie sie sein könnten. Er schmierte heiße Bonbonmasse auf Mrs. Oakleys Vorhänge, und am nächsten Tag ließ er ihr aus Denver fünfzig Meter Seidentaft-Vorhangstoff zustellen. Er verbog das Vorderrad eines gemieteten Velozipeds und zankte sich zwanzig Minuten lang mit dem Eigentümer, weil er den Leuten eine minderwertige Ware andrehte. Er sagte zu Cordelia Farrell, sie könnte einen besseren Mann bekommen als John Silverman, und daß John nur jemanden suchte, der auf seine drei mutterlosen Kinder aufpaßte.
    Houston betete, daß sich der Fußboden öffnen und sie verschlingen möge, als Kane alle Anwesenden für Mittwochabend in sein Haus zum Dinner einlud. »Ich habe noch keine Möbel im Erdgeschoß«, sagte er; »aber wir werden es so machen, wie Houston neulich mit mir zu Abend gegessen hat — auf einem Teppich mit bequemen Kissen, mit Kerzen und so.«
    Als drei Frauen beim Anblick von Houstons hochrotem Kopf zu kichern begannen, sagte Kane: »Habe ich etwas ausgelassen?«
    Und Houston lernte bald, daß alles, was mit Kane zusammenhing, von Streitgesprächen begleitet war. »Diskutieren«, nannte Kane das; aber es war eher ein verbaler Ringkampf. Am Dienstagabend bat sie ihn, einige Karten blanko zu unterschreiben — neben ihrer Unterschrift —; weil diese Karten zusammen mit einem Stück von der Hochzeitstorte in kleine Schachteln verpackt und an die Gäste verteilt werden müßten.
    »Einen Teufel werde ich tun!« sagte er. »Ich schreibe doch nicht meinen Namen auf einen leeren Zettel. Da kann ja jeder, was er will, darüber schreiben.«
    »Es ist also Brauch«, sagte Houston, »jedes Brautpaar legt Kärtchen mit seinen Namen in Schachteln mit Kuchen, die die Leute nach der Trauung mit nach Hause nehmen können.«
    »Sie können den Kuchen während der Hochzeit essen. Sie brauchen die Torte nicht in Schachteln mitzunehmen. Die löst sich doch nur auf.«
    »Sie nehmen die Päckchen als Talisman mit, wünschen sich was dabei und träumen.«
    »Du willst, daß ich dir für so einen Blödsinn Blankounterschriften gebe?«
    Houston unterlag in diesem >Streitgespräch<, konnte aber durchsetzen, daß Männer angeheuert wurden, die den Damen aus ihren Kutschen helfen, und Frauen, die Kanes kleinen Salon in eine Garderobe verwandeln sollten.
    »Wie viele Leute willst du denn überhaupt einladen?«
    Houston blickte auf ihre Liste. »Bis jetzt sind es 520. Von Leanders Verwandtschaft reisen fast alle aus dem Osten an. Willst du außer deinen Onkeln und Kusinen, den Taggerts, noch jemand zur Hochzeit einladen?«
    »Meine was?«
    Das führte wieder zu einer >Diskussion<, aus der Houston als Siegerin hervorging. Kane sagte, er kenne keinen von seine Verwandten

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