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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ähnlich.«
    Houston fragte ihn, was er damit meinte; aber er wollte es ihr nicht erklären.
    Im Park stellte sie Kane anderen verlobten Paaren vor. Zum erstenmal wirkte Kane entspannt und sprach nicht dauernd von der Arbeit, die er ihretwegen versäumte. Als eine Frau auf das Mißgeschick anspielte, das ihm bei der Gartenparty passiert war, erstarrte Kane; doch dann, als sie mit einem Seufzer hinzusetzte, wie romantisch er sich verhalten habe, indem er Houston zur Kutsche trug, stritt Kane sofort ab, daß das etwas Außergewöhnliches gewesen sei.
    Gegenüber vom Park gab es einen Eissalon, der auch an Sonntagen ein paar Stunden geöffnet war, und Kane lud alle Paare zu einer Eiskrem-Soda und Hires Urquell ein.
    Am Abend kam Houston mit verklärten Augen wieder nach Hause. Sie hatte nicht geahnt, wie bezaubernd er sein konnte.
    »Ich hatte bisher nie Zeit gehabt für solche Sachen. Und ich dachte auch immer, das wäre reine Zeitverschwendung. Aber es hat mir gefallen. Glaubst du, ich habe deine Freunde richtig behandelt? Hat man mir den Stallburschen zu sehr angemerkt?«
    »Nicht im geringsten.«
    »Kannst du reiten?«
    »Ja«, sagte sie mit hoffnungsvoller Stimme.
    »Ich hole dich morgen früh ab, und dann reiten wir aus. Würde dir das gefallen?«
    »Sehr.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, steckte Kane die Hände in die Hosentaschen und ging pfeifend durch den Vorgarten der Villa Chandler davon.

Kapitel 11
    Kane kam am Montagmorgen um fünf Uhr zur Villa Chandler, ehe jemand im Haus aufgestanden war. Kaum hörte Houston ein Geräusch unten im Erdgeschoß, als sie schon wußte, daß das niemand anders als Kane sein konnte. So schnell hatte bisher noch niemand Reithosen und Reitstiefel angezogen wie sie.
    »Du hast dir aber ziemlich lange Zeit gelassen«, sagte Kane, als er sie zu den beiden Pferden führte, die mit schweren Satteltaschen befrachtet waren.
    »Unser Essen«, war alles, was Kane noch sagte, ehe er sich aufs Pferd schwang.
    Zum Glück hatte sie nicht gelogen, als sie ihm sagte, daß sie reiten könne, dachte sie, Stunden später, während sie Kanes Pferd einen steilen Hang hinauf folgte.
    Sie ritten nach Westen, an Taggerts Haus und Garten vorbei, und dann in die Berge der Rocky Mountains hinein, die mit ihren Ausläufern bis nach Chandler reichten. Sie ritten über eine Hochebene, die mit zähem Dornengestrüpp bewachsen war, dann tiefer in die Hügel hinein, bis sie die ersten Felsen und Bergkiefern erreichten. Er lenkte sein Pferd durch Geröll und windzerzauste Legföhren und hielt dann an einer Stelle, wo sie einen atemberaubenden Ausblick auf Chandler hatten, das tief unter ihnen lag.
    »Wie hast du diesen Platz gefunden?« flüsterte sie.
    »Wenn du spielst, auf dem Zweirad fährst und Tee mit anderen Leuten trinkst, reite ich hierher.« Während er sich aus dem Sattel schwang, deutete er mit dem Kopf auf eine steile Anhöhe über ihnen. »Dort oben habe ich eine Hütte. Aber es ist ein beschwerlicher Weg bis dorthin - nichts für Ladies.«
    Er begann, die Satteltaschen mit den Eßwaren abzuschnallen, während Houston ohne seine Hilfe vom Pferd stieg.
    Sie setzten sich auf den Boden, aßen und redeten.
    »Wie hast du dir das viele Geld verdient?« fragte sie.
    »Nachdem mich Fenton aus seinem Haus geworfen hatte, ging ich nach Kalifornien. Pam hatte mir 500 Dollar gegeben, und damit kaufte ich mir eine ausgebeutete Goldmine. Ich schaffte es, aus dem erschöpften Claim noch Gold im Wert von ein paar tausend Dollar herauszuhacken, und ich verwendete das Geld dazu, mir Land in San Francisco zu kaufen. Zwei Tage später verkaufte ich die Grundstücke wieder und bekam dafür anderthalbmal so viel, wie ich dafür bezahlt hatte. Ich kaufte von dem Geld noch mehr Land, verkaufte es wieder, kaufte mir eine Fabrik für Nägel, verkaufte sie wieder, kaufte mir eine kleine Eisenbahnlinie . . . und so weiter.«
    »Wußtest du, daß Pamela Fenton inzwischen verwitwet ist?« fragte Houston beiläufig, als wartete sie nicht gespannt auf seine Antwort.
    »Seit wann?«
    »Ihr Mann starb erst vor ein paar Monaten, glaube ich.«
    Kane starrte Houston einige Sekunden lang an, als sähe er sie jetzt zum erstenmal. »Es ist schon eigenartig, wie das Leben so spielt, nicht wahr?«
    »Wie meinst du das?«
    »Wenn ich dich nicht in mein Haus eingeladen hätte, wäre deine Schwester nicht mit Westfield ausgegangen, und du würdest ihn jetzt heiraten.«
    Sie holte tief Luft. »Und wenn du gewußt hättest, daß

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