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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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längste Frau sein, die mir je vor die Augen gekommen ist.«
    Sarah zog gerade die Schnüre an Houstons Korsage aus pinkfarbenem Satin an. »Ich glaube, ich muß sie mir ebenfalls mal ansehen«, sagte Sarah. »Vielleicht ist sie eine von Lees Verwandten.«
    »Ich habe sie schon mal gesehen; weiß nur nicht mehr, wo«, sagte Anne. »Wie eigenartig, daß sie in Schwarz zu einer Hochzeit kommt.«
    »Wir haben genug zu tun«, sagte Opal auf eine Weise, daß Houston mit dem Kopf in die Höhe ruckte. »Wir müssen uns nicht noch um die Privatangelegenheiten einer unserer Gäste kümmern?«
    Jetzt war Houston überzeugt, daß da etwas nicht stimmte. Sie ignorierte den strengen Blick ihrer Mutter und ging bis zum Rand des Dachgartens, wo Tia am Geländer stand. Sie wußte sofort, wer diese Frau war. Selbst aus dieser Entfernung sah sie noch groß und elegant aus.
    »Das ist Pamela Fenton«, flüsterte Houston und kehrte in das Schlafzimmer zurück.
    Einen Moment lang sagte keiner etwas.
    »Wahrscheinlich trägt sie Schwarz, weil sie trauert«, sagte Sarah. »Weil sie ihn verloren hat. Houston, welchen von diesen Unterröcken willst du zuerst anziehen?«
    Mechanisch fuhr Houston fort, sich anzukleiden; doch mit ihren Gedanken war sie bei Kane, der sich nun im Garten befand und bei der Frau, die er einmal geliebt hatte und die dort jetzt auf ihn zuging.
    Anne öffnete die Tür, als jemand daran klopfte. »Es ist der Mann, der mit Kane zusammen arbeitet«, sagte sie zu Houston. »Er will dich sprechen. Er sagt, es wäre dringend, und er müsse dich sofort sehen.«
    »Sie kann doch jetzt unmöglich . . .« begann Opal; aber ihre Tochter hatte bereits einen Frisiermantel vom Rücken eines Sessels genommen und befand sich auf dem Weg zur Tür.
    Kane stand am entfernten Rand seines Gartens, blickte, einen Fuß auf eine steinerne Bank gestellt, auf die Stadt Chandler hinunter, die zu seinen Füßen ausgebreitet lag, und rauchte dabei eine von seinen Zigarren.
    »Hallo, Kane«, sagte Pamela leise.
    Er wartete einen Moment, ehe er das Gesicht nach ihr umdrehte, und als er das tat, waren seine Augen ruhig, verrieten nicht, was er empfand. Er blickte sie von Kopf bis Fuß an. »Die Jahre sind freundlich mit dir umgegangen.«
    »Äußerlich.« Sie holte tief Luft. »Ich habe nicht viel Zeit, und deshalb sage ich dir gleich, was mich hierherbrachte. Ich wollte dir sagen, daß ich dich immer noch liebe. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Wenn du sofort mit mir Weggehen würdest, würde ich dir bis zum Ende der Welt folgen.«
    Rasch machte er einen Schritt auf sie zu, blieb dann aber wieder stehen und kehrte zur Bank zurück. »Nein, das kann ich nicht machen«, sagte er ruhig.
    »Du kannst es! Du weißt, daß du es kannst. Was liegt dir an diesen Leuten, die sich hier versammeln? Was liegt dir an den Bewohnern von Chandler? Was liegt dir schon an . . . ihr?«
    »Nein«, wiederholte er.
    Sie bewegte sich, bis sie dicht vor ihm stand. Er war einige Zoll größer als sie, aber mit ihren hohen Absätzen befanden sich ihre Augen auf gleicher Höhe mit seinen. »Kane, bitte, mach nicht diesen Fehler. Heirate keine andere. Du weißt, daß du mich liebst. Du weißt, daß ich . . .«
    »Du hast mich so sehr geliebt, daß du mich verlassen hast«, sagte er gereizt. »Du hast deinen reichen Liebhaber geheiratet und . . .« Er hielt inne und wandte sich von ihr weg. »Ich werde heute nicht mit dir Weggehen. Ich werde ihr nicht so weh tun. Sie verdient das nicht.«
    Pam setzte sich auf die Bank. »Du willst mich wegwerfen, nur weil du Houston Chandler nicht weh tun möchtest? Sie ist jung. Sie findet schon einen anderen. Oder ist sie in dich verliebt?«
    »Ich bin sicher, daß du weißt, was die Leute hier reden. Sie ist immer noch in Westfield verliebt; aber sie ist bereit, sich mit meinem Geld zu trösten. Unglücklicherweise gehöre auch ich zu diesem Geld.«
    »Warum dann also? Warum fühlst du dich ihr verpflichtet?«
    Er betrachtete sie mit flammenden Augen. »Hast du mich so vollkommen vergessen? Ich halte mein Wort.«
    Was er meinte, war klar. »Ich dachte, du würdest inzwischen die Wahrheit herausgefunden haben«, sagte sie leise.
    »Du meinst, warum du mich mit 500 Dollar als Bezahlung für meine Dienste alleingelassen hast? Ich habe mich bemüht, das nicht herauszufinden.«
    »Als ich meinem Vater sagte, daß er uns die Erlaubnis zur Heirat geben müsse, weil ich ein Kind von dir unter dem Herzen trüge, hat er mich mit Gewalt in

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